Theodor: The Theodor Story (Die Wiedergeburt) (German Edition)
hervor. „Sollte es Theodor gelingen, zu Mensch geworden sein Bewusstsein zu erlangen, dann werden Milliarden Menschen dasselbe erleben, was ich erlebt habe. Es wird grausam sein. Sehr grausam. Aber nicht, weil Theodor als Bestie mörderisches Unwesen treibt. Nicht weil er versuchen wird, Kriege zu führen, obwohl er den grausamsten Krieg heraufbeschwören wird, den die Menschheit je erlebt hat. Die letzten Monate waren für mich grausam und lehrreich zugleich. Ich dachte, er ist der Leibhaftige. Ich dachte, er ist das Spiegelbild des Bösen. Ich dachte es bis vor wenigen Tagen. Ich war überzeugt davon, dass es nichts vergleichbar Boshafteres geben wird wie das Wesen, das sich Theodor nennt. Seitdem ich das Quattuor Statua und die Schriften des Petrus gelesen habe, seitdem ich die Aufschriebe von Christoph Larsen kenne, sehe ich die Schriften Theodors aus einem völlig anderen Blickwinkel. Ich hatte Scheuklappen auf, die immer noch zum Teil hier sind und ich erhoffte mir, mit Chrissie reden zu können, um Klarheit zu erfahren. Ich weiß das alles, weil ich die Zusammenhänge begreifen lerne und ich weiß, wenn Theodor sein Vorhaben gelingt, wird seine Zeit grausamer werden, wie die Zeit der letzten beiden Weltkriege zusammen. Dieser Kampf, den Theodor kämpft, kann nicht gewonnen werden. Niemals. Das ist es, was mich innerlich zerreißt. Wird sein Leben verhindert, so wird der Mensch weiterhin im Nebel stochern und sich weiter und weiter von Freiheit und Liebe entfernen. Wird sich sein Leben mit seinem Bewusstsein füllen, so werden sehr viele Menschen dasselbe Schicksal erleiden, wie ich es erlitten habe und es ist garantiert, dass die meisten sich das Leben nehmen werden, da sie die Wahrheit nicht wahrhaben wollen. Das Quattuor Statua, geschrieben um das Jahr 230 nach Christus ist ein Werk, das Annemarie und ich aus dem Vatikan entwenden konnten. In Vergessenheit geraten stehen darin die Geheimnisse der Menschheit. Damals schon hätte gleiches geschehen können, was nun geschehen wird, sollte Theodor nicht verhindert werden.“ Henriece fuhr sich mit beiden Händen durch sein ergrautes Haar. Karl hatte ihn keine Sekunde lang aus den Augen gelassen. Er räusperte sich, als Henriece nicht mehr weiter redete.
„Das Quattuor Statua“, sagte Klaus. „Ich weiß von diesem Buch.“
„Pater Adriano Centini“, erwiderte Henriece; er zeigte sich nicht überrascht. „Die Verbindungen zwischen Harbourn, Melbourn und diesem Hof sind sehr stark. Die Mutter von Mr. Ziesel war wohl nicht irgendeine Person. Ich vermute, dass es irgendwo in unmittelbarer Nähe, vielleicht vergraben oder in einem sonst verborgenen Versteck, einen Nachlass aus einem der vielen Leben Theodors gibt. Dieser Nachlass hat eine Wirkung, die energetisch ist und die Menschen, die auf die Prophezeiung Evas sensibilisiert sind, auf unbewusster Ebene hier her führen wird. Das, und nur das kann ich mir als erklärbaren Grund vorstellen, warum sie sich den Schwur von Ihnen hat geben lassen. Sie weiß, dass es dann vernichtet ist und die energetische Verbindung unterbrochen wird.“
Karl fasste sich an die Stirn. Seine Hand zitterte, sein Atem ging hörbar schwer. „Thomas“, sprach er seinen langjährigen Freund und auch Gefährten an, „ich denke, es ist an der Zeit, dass du die Wahrheit erfährst.“
Erschrocken blickten Mathilde und Thomas auf ihren Hofmeister. Gespannt dagegen waren Bill, Henriece und Judy, die sich nach wie vor sehr zurückhaltend verhielten.
„Deine Mutter, Thomas, war meine ältere Schwester und dein Vater, Mathilde“, mit zusammengekniffenen Augen sah er Mathilde an, die aschfahl angelaufen mit aufgesperrten Mund auf ihn blickte, „liebte die Nonne Lucia Centini, die von Henry Kowalski begehrt wurde. Dein Vater, Mathilde, und meine Schwester verstanden sich prächtig. Dein Vater wusste von Theodor. Und er wusste, dass dieses Grundstück einmal im Besitztum des Vatikans gewesen war. Hier, auf dem der Pferdehof erbaut ist, war früher einmal ein Weingut, das mehrere hundert Jahre im Besitz der katholischen Kirche war. Doch bevor hier Wein angebaut wurde, war dieser Fleck Erde eine Hinrichtungsstätte. Sehr viele Menschen wurden während der Inquisition hier verbrannt. Zum Ende der Hexenverfolgungen vermachte der damalige Bischof dieses Grundstück deiner Ururgroßmutter als eine Art Wiedergutmachung. Deine Mutter Thomas“, Karl wandte sich wieder zu ihm, „wusste über alles Bescheid. Sie war ebenfalls sehr eng vertraut
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