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Theodor: The Theodor Story (Die Wiedergeburt) (German Edition)

Theodor: The Theodor Story (Die Wiedergeburt) (German Edition)

Titel: Theodor: The Theodor Story (Die Wiedergeburt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron E. Lony
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Menschen, ihr blendet sie, ihr nehmt ihnen die Kraft zum Leben. Zur Hölle mit euch, zur Hölle!“
    Mit ungeahnten Kräften drückt sie zu, so dass ihm der Atem zu stocken beginnt. „Jesus habt ihr verraten, nun benutzt ihr ihn, um im Schutze seiner Hilflosigkeit zu morden und zu versklaven. Ich verachte euch alle, ihr Bestien, die ihr meine Familie zerstört, meine Tochter verbrannt und meinen Mann lebendig beerdigt habt. Dafür werdet ihr Buße tun müssen!“
    Der Geistliche versucht sich von dem eisernen Griff zu befreien, doch die Kraft der Sterbenden scheint unendlich.
    „Ihr zieht über das Land und verbreitet eure Lehre, versprecht Hoffnung und behauptet, Gott zu kennen“, giftet sie, wobei sich ihre Augäpfel gespenstisch nach außen drücken. „Aus Jesus Christus habt ihr einen Märtyrer gemacht und benutzt ihn für eure Lügen, betrügt eure Mitmenschen, indem ihr ihnen weismacht, von Gott begnadet zu sein. Ich verachte euch, ich verachte eure Kirche und ich prophezeie den wahren Erlöser. Du Teufel, geh mir aus den Augen.“ Jäh lässt sie den Geistlichen los, der sich röchelnd erhebt und rückwärts taumelt. Im selben Moment betritt der Fremde den Raum; gekleidet in einer schwarzen Robe, schwarzes langes Haar wellt sich über seine Schulter. Das freundliche an ihm war wie weggeblasen. Finster und ernst blickt er auf den Geistlichen, der nach Atem ringend sich wendet und mit Entsetzen auf den Fremden starrt, der seinen Blick fixiert...
    Im selben Moment erwachte Henriece. Seine eigenen Hände lagen um seinen Hals gelegt, der fürchterlich schmerzte.
    Ephrath, dröhnte plötzlich die dunkle kräftige Stimme Theodors durch sein Zimmer, das von Straßenlaternen schwach erleuchtet wurde. Steh auf!
    Benommen raffte er sich auf und tastete nach dem Lichtschalter. Seine Hände zitterten, als er den Schalter drückte. Klick machte es, doch das Licht ging nicht an.
    Wie lange willst du dich wehren, Ephrath? Begreife endlich und erkenne dich… erkenne dich… erkenne dich… Die Stimme verblasste und erstarb gänzlich. Im selben Moment erhellte sich der Raum – das Licht ging an.
    Verstört wankte er ins Bad, das unmittelbar neben dem Eingang lag, und betrachtet sich im Spiegel. Rotblaue Blessuren durchzogen seinen Hals. Tränen füllten seine Augen, als er das erkannte. Tränen der Hilflosigkeit, Tränen der Ohnmacht.
    „Ich muss es durchstehen“, kam es röchelnd aus ihm hervor. „Ich muss aushalten. Enopidra dele quala, uquantana, pesta dila; Gott vergib uns, Jesus Christus hilf uns, Jahwe beschütze uns, Ahim vergelte uns. De Sagis et earum, Operibus.“
    Mehrmals atmete er tief, tief durch, ging ins Zimmer zurück und setzte sich auf den Stuhl an den kleinen Schreibtisch.
    Apathisch starrte er auf die kahle Wand und sprach immer wieder dieselben Worte vor sich hin, da vernahm er plötzlich Annemaries Stimme in sich...
    ...Nein! Niemals! schrie ihre Stimme in seinem Kopf. Erschrocken fuhr er hoch und schaute um sich. Ihre Stimme klang so real, dass er meinte, sie wäre hinter ihm. Schwerfällig stand er auf und horchte an der Tür.
    ...solange die Menschen nicht verstehen, solange können sie beherrscht werden, vernahm er ihre Worte in seinem Inneren. Schnell und gezielt mussten sie dem christlichen Glauben beitreten oder übertreten, denn ihre Energie ist von Bedeutung. Ihre Energie – nicht der Mensch selbst, sondern das, das ihn pulsieren lässt, verleiht Macht und Einfluss. Sie wussten das und sie taten es aus diesem Grund.
    Henriece hielt den Atem an. Annemaries Stimme kam nicht durch die Tür und nicht durch die Wand. Sie kam aus seinem Inneren!
    Mein – Glaube, hörte er sie sprechen. Ich liebe doch die Kirche. Ich liebe doch das Christentum...
    „Was passiert da?“, flüsterte Henriece. Nervös fuhr er sich über sein faltiges Gesicht.
    Wir wussten es, sprach ihre Stimme in ihm weiter. Wir wussten es alle und wir schafften und schufteten. Wir nahmen Jesus als Symbol. Wir hielten ihn vor uns hin und wir erzählten seine Geschichte. Die Menschen glaubten uns, denn wir brannten innerlich – und selbst glaubten wir auch, obwohl wir wussten, warum wir es taten...
    Für längere Zeit hörte er nichts mehr. Es war so ruhig, dass ihn die Ruhe schon zu beängstigen begann. Doch plötzlich durchfuhr ein Schrei in ihm.
    Er liegt falsch! Henriece liegt falsch! Das Kind muss leben. Es muss leben...
    Eisige Kälte durchfuhr ihn. Kälte, die ihn beinah zum Erstarren brachte.
    „Theodor“, flüsterte

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