Theodor: The Theodor Story (Die Wiedergeburt) (German Edition)
er mit zittriger Stimme. Eine Träne löst sich aus seinem Auge. „Ich bin machtlos.“ Er zitterte, als er sich wieder auf den Stuhl zurücksetzte. „Er beeinflusst sie – und ich kann es nicht verhindern.“ Wut breitete sich in ihm aus. Wut, die er zu unterdrücken versuchte – auf einmal flüsterte die Stimme des Papstes:
Tomba di Nerone, hörte er deutlich die Ortschaft, in der sie sich befanden. War Henriece von den Fähigkeiten bisher verwirrt, teilweise auch entsetzt, so war er nun schockiert!
Bischof von Haust und Bischof Alois Bremel haben die Verfolgung aufgenommen, vernahm er die Stimme des Kardinals de Lantos. Begleitet werden sie von zwei unserer Garde – in zivil.
Deutlich konnte Henriece den Seufzer vernehmen, den der Papst von sich gab. Noch jemand befindet sich außerhalb unserer Mauern und weiß von den Morden, sagte er langsam. Ein unbekannter Kaplan, welcher die Morde zu allererst gesehen haben will, ist nirgends auffindbar.
„Garden!“, entfuhr es Henriece.
Es fehlt ein Buch aus der Bibliothek, sprach de Lantos. Verschwommen konnte Henriece wie durch Nebelschleier eine Person in Gewand erkennen. Da die Bestandsprüfung der Regale und Schränke des besagten Saals erst am Vortag abgeschlossen wurde, kann der Bibliothekar mit Sicherheit sagen, dass aus dem Regal des gebückten Mannes ein Exemplar entnommen wurde. Er kann sich auch erinnern, dass sie ein Schriftstück vor sich liegen hatten, als er sie aufsuchte um über den Besucher zu informieren, der sie scheinbar hat abholen wollen. Es wurde auch versucht, durch Verrücken der anderen Bände eine Lücke zu schließen. Aufgefallen war es ihm, weil das Bildnis des gebückten Mannes nicht mehr zu erkennen ist.
Die Verletzung der Öffnungszeiten ist schwerwiegend. Darüber unterhalte ich mich mit dem Bibliothekar ein anderes Mal. Das plötzliche Verschwinden des unbekannten Besuchers und das Auftauchen des unbekannten Kaplans, der ebenfalls verschwunden ist, das beschäftigt mich. Ich bekomme das Gefühl nicht los, dass es sich hierbei um die ein und dieselbe Person handeln könnte.
Henriece versuchte sich zu konzentrieren. Er versuchte, den Nebelschleier zu durchbrechen, das ihm jedoch nicht gelingen wollte. Er hatte das Gefühl, bei dem Gespräch mit anwesend zu sein. Ihm schauderte bei dem Gedanken.
Die Ermordung wurde mit dem Schwert eines der Wachmänner vollführt, kombinierte der Papst, es sind nirgends blutige Fingerabdrücke oder verschleppte Blutspuren festgestellt worden. Die Behauptung des Kaplans ist, so sagt der Bibliothekar, dass er die beiden Verdächtigen blutbefleckt gesehen haben will. Diese Aussage steht jedoch im Widerspruch zu den Ergebnissen der Ermittlung.
„Mord“, hauchte Henriece. „Er spricht von Mord.“
Für mich sind die Verdächtigen nicht unbedingt die Mörder. Aber sie können uns zum Mörder führen.
Es ist eine geplante Tat, kam es von de Lantos zurück.
Welches Buch wurde entwendet?
Das Quattuor Statua von Pontianus.
Das Frösteln, von dem Henriece bisher immer ergriffen wurde, war gegen das, was er jetzt empfand, wie ein warmes Bad.
Pontianus, der Heilige Märtyrerpapst, hörte er den Papst flüstern. Seine Schriften sind längst vergessen und wurden eigentlich nie beachtet. Ich kann mich vage daran erinnern erfahren zu haben, dass er eine These vertrat, die nicht gerade förderlich für den Aufbau des Christentums war. Doch den genauen Inhalt des Quattuor Statua kenne ich nicht. Wer hat sich das Quattuor Statua zuletzt ausgeliehen? Wir führen doch Buch über die Leihgaben der Bände und Schriften.
Das war ein gewisser Pater Athelwolds vor genau zehn Monaten. Ich habe über ihn schon Erkundigungen eingezogen und das, was ich erfahren habe, hat mich sehr bewegt. Ich wollte Euch eigentlich schon eingangs darüber berichten, doch nun scheint der bessere Zeitpunkt zu sein. Pater Athelwolds war für die Gemeinde Harbourn zuständig.
Henriece würgte es. Auf einmal verspürte er einen Hauch im Nacken. Entsetzt drehte er sich um.
Ephrath, flüsterte ihm die Stimme Theodors zu. Erkenne dich...
Henriece stockte der Atem. Langsam führte er seine Hand an Stirn und Brust. „Gott beschütze mich“, stammelte er mit Tränen in den Augen.
*
Während er von Theodor regelrecht massakriert wurde, Annemarie in Selbstzweifel verfallen war und das Kirchenoberhaupt sich auf das Schlimmste vorzubereiten begann, erlebte Chrissie einen überaus ergreifenden Traum...
...ein Junge, gerade mal vier
Weitere Kostenlose Bücher