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Theodor: The Theodor Story (Die Wiedergeburt) (German Edition)

Theodor: The Theodor Story (Die Wiedergeburt) (German Edition)

Titel: Theodor: The Theodor Story (Die Wiedergeburt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron E. Lony
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Sprache konfrontiert wurde, verstand er sie und konnte sie auch lesen. Sprechen jedoch konnte er das Italienisch nur bruchstückhaft, daher überließ er Annemarie, die fließend Italienisch sprach, die Dialoge.
    Gerade als die Wirtin sich ihrem Tisch näherte, um den bestellten Kaffee zu servieren, ließ der Radiosprecher sie aufhorchen:
    „Attentat auf dem Petersplatz entpuppte sich als übler Scherz“, war der Ansagetext. „Nach dem das Opfer auf Bitten des Papstes nochmals von der Gendarmerie verhört worden war, gestand dieser einen üblen Scherz. Das Opfer wollte durch Interviews Geld von den Medien erhalten und hatte diese Tat mit einem Komplizen ausgeheckt. Den Namen des Komplizen will der Übeltäter nicht bekannt geben. Auf ihn kommt eine empfindliche Strafanzeige zu, er wurde der Untersuchungshaft übergeben.“
    „Haben Sie das gehört?“, entfuhr es Annemarie, die das Quattuor Statua nicht mehr aus ihren Händen ließ.
    Henriece wurde kalt und heiß zugleich.
    „Sie haben tatsächlich ihr Gespräch erlauscht. Ich bin baff!“
    „Sollen Sie ihn doch für immer einsperren“, vernahmen sie die schrille Stimme der Wirtin, die soeben das Tablett absetzte. „So viel Mitleid hatte ich mit diesem jungen Mann gehabt, nun ist er selbst der Täter. Soll er für immer eingesperrt sein.“ Sie schaute noch kurz in die Gesichter ihrer beiden Gäste und verschwand wieder.
    „Das ist unheimlich“, flüsterte Henriece.
    „Die Antwort steht hier“, erwiderte Annemarie erregt und zeigte auf eine Kapitelüberschrift. Die Beziehung der vier Säulen zum christlichen Glauben.
    „Das Zentrum des Glaubens bilden die vier Säulen der Erde“, las sie leise aber deutlich vor. „Einst war es die Not, welche den Menschen zu immer weiteren Fähigkeiten trieb. Die Not verhalf ihn, sich zu entwickeln und sich zu lösen aus dem Tier um Mensch zu sein. Mit erkennen der Not erkannte der Mensch sein Dasein und arbeitete daran, diese Not zu lindern, sie zu besiegen. Der Begleiter der Not jedoch war die Angst. Die Angst zu verlieren und die Angst zu sterben.“
    „Die Not“, erwiderte Henriece. „Ist der Antrieb jeglichen Tuns. Solange Ungewissheit herrscht, muss Verschwiegenheit herrschen. Garden ist es gelungen, durch seine Handlungen den Lichtkegel des Antichristen auf uns zu lenken. Die Vorsicht und die Ungewissheit lässt den Vatikan diese Schritte unternehmen. Die Gardisten und der Bibliothekar, sie können uns beschreiben. Ich vermute nun, dass der Vatikan hinter uns her ist und er versucht, die Öffentlichkeit auszuschließen. Ich hätte dasselbe getan.“
    „Und die Sache mit dem Mord?“
    „Ist mir momentan noch ein Rätsel.“
    „Hören Sie weiter“, forderte Annemarie dann seine Aufmerksamkeit. „Die Not konnte gelindert werden, jedoch die Angst ward aufrechterhalten. Mit dem Erkennen um sich selbst erkannte der Mensch die Schwächen seines Gegenübers. Diese Schwächen nutzte der Stärkere, der Intelligentere, blendete die Schwachen, Gutgläubigen und verführte sie. Aus diesem heraus erschuf er den Glauben und begründete ihn mit Gott dem Allmächtigen. Aus diesem heraus erniedrigte er die Schwachen, die Gutgläubigen und hielt sie dumm. Tausend Jahre sind vergangen; aus den Menschen in Not sind Stammesfürsten, Oberhäupter und Beschwörer geworden. Verstreut auf der Erde herrschen die Intelligenten und führen gegen andere Intelligenten Krieg. Hierfür schicken sie die Dummen an die Front, die leidvoll sterben. Erneut vergehen tausend Jahre, die Intelligenten sind mächtig, es werden derer weniger, da sie sich gegenseitig abschlachten. Die Not der Schwachen und Gutgläubigen ist die Angst vor der Ungewissheit. Sie werden gebraucht, missbraucht und verbraucht. Sie werden gezwungen zu dienen an ihren Gebieter zu denken und an ihn zu glauben. Erneut vergehen tausend Jahre. Die Erde ist aufgeteilt unter den Intelligenten, ihr Besitz wird von den Schwachen und Gutgläubigen bewirtschaftet. Der Glaube ist aufgeteilt. Es sind Glaubensgemeinschaften entstanden, Häuser Gottes sind erbaut worden, die Pflicht der Schwachen und Gutgläubigen ist, in diese Häuser zu gehen und an den Gott zu glauben, der ihnen gegeben wird.“
    Henrieces Atem ging schwer. Der Vermutung bewusst, dass das vor ihnen Geschriebene von einem der ersten Päpste verfasst worden war, flößte ihm Ehrfurcht ein, gleichzeitig aber entbrannte auch Wut in ihm. Ein Gefühlszustand, den er nicht kannte. Annemarie las in ihrem Eifer weiter und

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