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Theopolis - Heimat meines Herzens

Theopolis - Heimat meines Herzens

Titel: Theopolis - Heimat meines Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Mather
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ich werde Ihrem Vater mit Sicherheit nichts davon berichten. Zumindest ich habe dafür zu viel Respekt vor ihm.”
    Demetri kam um den Tisch herum und hielt sie zurück. “Na gut. Sie haben Recht, und ich habe mich geirrt. Ich wollte Sie provozieren.” Er seufzte. “Theos, Joanna, Sie müssen doch geahnt haben, dass Ihre Anwesenheit auf Widerstand stoßen würde.”
    “Wieso?” Sie stutzte. “Sie haben mich soeben Joanna genannt. War das ein weiterer Fehler?”
    “Nein. Finden Sie es nicht auch lächerlich, wenn wir uns mit ‘Mrs. Manning’ und ‘Mr. Kastro’ anreden? Ich heiße Demetri, nur meine Feinde nennen mich Demetrios. Wenn wir zu einem Waffenstillstand gelangen wollen, sollten wir wenigstens versuchen, höflich zueinander zu sein.”
    “Immerhin schlagen Sie nicht vor, dass wir Freunde werden können”, meinte sie trocken.
    “Eines nach dem anderen.” Demetri deutete auf den Tisch. “Bitte, setzen Sie sich wieder zu mir.” Nach einer kurzen Pause fügte er hinzu: “Mein Kaffee wird kalt.”
    Noch zögerte sie, aber ihr offensichtlicher Wunsch, von der Familie ihres Liebhabers akzeptiert zu werden, bewog sie schließlich zum Einlenken. Demetri war froh, einen offenen Bruch mit ihr vermieden zu haben. Obwohl ihn der Gedanke an sie und seinen Vater im Bett mit Abscheu erfüllte, durfte er sie sich nicht zu Feindin machen, solange er nicht wusste, wie groß ihr Einfluss auf den alten Mann war.
    Du könntest dich gar nicht mit ihr überwerfen, spottete eine innere Stimme. Selbst die Gewissheit, wer sie war und was sie tat, änderte nichts an den unseligen Empfindungen, die sie in ihm weckte. Egal, wie skrupellos sie sein mochte, er begehrte sie. Und dagegen musste er unbedingt etwas unternehmen.
    Joanna setzte sich wieder, und Demetri folgte ihrem Beispiel. Unter anderen Umständen hätte er ihre Gesellschaft genossen. Sie war ein erfreulicher Anblick, stellte keine Ansprüche an ihn und sprach mit einem sinnlichen Timbre.
    “Es ist ein herrliches Anwesen”, bemerkte sie nach einer Weile.
    “Oh ja.” Verstohlen betrachtete er ihr klassisches Profil. “Mein Vater hat das Haus vor fünfundzwanzig Jahren gebaut. Er wurde übrigens hier auf der Insel geboren.”
    “Und ich dachte, er würde aus Athen stammen.”
    “Weil er dort seine Firma hat? Oder halten Sie es für unmöglich, dass ein erfolgreicher Mann seine Wurzeln auf Theopolis hat?”
    “Nein. Wir haben alle irgendwo unsere Wurzeln, Mr. … Demetri. Sogar Sie.”
    “Wo sind Ihre Wurzeln, Joanna? In London?”
    “Ich kam in Norfolk zur Welt. Meine Eltern wurden leider bei einem Unfall getötet, als ich noch recht jung war, und daher wuchs ich bei einer ältlichen Tante auf.”
    Er war erstaunt. Irgendwie hatte er ihr einen anderen Hintergrund zugetraut. Oder malte er sich ihr Vorleben nur deshalb in den düstersten Farben, weil es ihm dann leichter fiel, sie zu verachten?
    “Wurden Sie auch auf der Insel geboren?”, fragte sie, als er nichts äußerte.
    “Nein, ich wurde in Athen geboren, genau wie Olivia. Meine jüngere Schwester Alex kam als Einzige von uns hier zur Welt.”
    “Alex …”, wiederholte Joanna versonnen. “Sie kenne ich noch nicht. Ist sie wie Sie?”
    “Inwiefern? Äußerlich oder vom Charakter her?”
    “Ich meinte eher, ob sie mich ebenfalls ablehnen wird”, erwiderte sie. “Wovor haben Sie Angst, Demetri? Ich will Ihrem Vater nichts Böses.”
    Er hätte nicht gedacht, dass sie die Affäre mit seinem Vater so offen ansprechen würde. Offenbar war es naiv gewesen, sich einzubilden, er hätte alles unter Kontrolle. Eigentlich hatte er seinen Vater stets für einen ausgezeichneten Menschenkenner gehalten – obwohl der alte Herr sich eindeutig zu ihr hingezogen fühlte. Sie hatte ihn verzaubert. Warum sollte es beim Sohn anders sein?
    “Ich weiß nicht, worauf Sie hinauswollen, Joanna”, entgegnete er mit ausdrucksloser Miene. “Hatten wir uns nicht auf einen Waffenstillstand geeinigt?”
    “Auf einen Waffenstillstand oder auf ein Kreuzverhör?”, konterte sie. “Warum kommen Sie nicht auf den Punkt und fragen rundheraus, was Sie wissen möchten?”
    Demetri lächelte. “Ich dachte, das hätte ich. Und was Alex betrifft, so glaube ich, dass Sie sie mögen werden. Sie ist nicht wie Olivia, falls das Ihre Frage beantwortet.”
    “Und Sie?”
    “Ich?” Er schob seine Tasse beiseite und lehnte sich zurück. “Die Bescheidenheit verbietet mir, Vergleiche zu ziehen.”
    “Tatsächlich?”
    Joanna

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