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Theopolis - Heimat meines Herzens

Theopolis - Heimat meines Herzens

Titel: Theopolis - Heimat meines Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Mather
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bist?”
    Zum ersten Mal wirkte Olivia verunsichert. “Und wenn es so wäre? Bestimmt hättest du ebenso gehandelt, wenn du nicht hier bei unserem Vater gewesen wärst.”
    “Wenn du davon überzeugt bist, warum bist du dann plötzlich so nervös?” Er war erstaunt, wie zornig er über ihre Eigenmächtigkeit war. “Dazu hattest du kein Recht.”
    “Oh doch. Papas Rückfall war ganz allein ihre Schuld. Hätte sie ihn nicht so rücksichtslos … gefordert, hätte er seine Kräfte nicht überschätzt und …”
    “Sie war nicht seine Geliebte”, unterbrach er sie ungeduldig.
    “Nicht seine Geliebte?”, wiederholte Olivia verblüfft. “Woher willst du das wissen?”
    Ja, woher? “Ich weiß es eben”, erwiderte er lahm.
    “Hat Papa es dir gesagt?”
    “Nein.”
    “Du willst doch nicht etwa andeuten, dass du ihren Lügen glaubst, oder?”
    “Joanna hat nicht gelogen. Und sie musste mir auch nichts erzählen.” Er sah sie herausfordernd an. “Verlangst du auch noch eine Zeichnung?”
    Olivia presste die Hand auf den Mund. “Du … du … Ich fasse es nicht!” Sie wich einen Schritt zurück. “Du hattest Sex mit ihr? Nun, das beweist nur, was für eine Person sie ist”, fügte sie schockiert hinzu.
    “Sie war Jungfrau, Olivia”, erklärte er ruhig. “Jawohl, Jungfrau. Wenn du also das nächste Mal das Bedürfnis verspürst, Joanna zu verleumden, solltest du deine Worte genau überlegen.”

14. KAPITEL
    Die Kontrolllampe des Anrufbeantworters blinkte, als Joanna von der Arbeit nach Hause kam. Ihr Herzschlag setzte eine Sekunde lang aus. Sie hatte ihre Telefonnummer in der Athener Klinik hinterlassen, mit der Bitte, sie zu informieren, falls Constantines Zustand sich ändern sollte. Die wenigen Freunde, die sie hatte, riefen normalerweise abends an – also wer sonst konnte es sein?
    Rasch durchquerte sie das kleine Wohnzimmer und drückte den Wiedergabeknopf. Sie sandte ein Stoßgebet zum Himmel, dass es sich um keine schlechte Nachricht handeln möge. Eine weitere Hiobsbotschaft hätte sie nicht verkraftet.
    Es war nicht das Krankenhaus. Die Stimme vom Band war so vertraut, dass Joanna vor Schreck die ersten Worte verpasste. Schockiert sank sie auf einen Stuhl. War Constantine gestorben? Ein anderer Grund, weshalb Demetri sie anrufen sollte, fiel ihr nicht ein.
    “… Schwester hat mir erzählt, was passiert ist.” Er klang kühl, aber nicht unfreundlich. “Egal, mein Vater fragt nach dir. Wir wären dir alle sehr dankbar, wenn du unverzüglich nach Griechenland zurückkehren könntest.”
    Damit war die Mitteilung beendet. Die Lampe leuchtete noch ein paar Sekunden, bevor sie erlosch. Joanna spulte das Band zurück, um den vollen Wortlaut zu hören.
    Viel hatte sie nicht versäumt. Nur “Joanna” und “Es tut mir leid, dass du das Gefühl hattest, wieder nach England fliegen zu müssen.” Dann fügte er hinzu, seine Schwester habe ihm berichtet, was vorgefallen sei. Joanne verzog das Gesicht. Sie bezweifelte, dass Olivia die Unterredung wahrheitsgemäß wiedergegeben hatte. Die Griechin hatte ihr unverblümt vorgeworfen, Constantines Leben gefährdet zu haben, und ihr deshalb befohlen, die Villa zu verlassen.
    Nichtsdestotrotz war Demetris Botschaft unmissverständlich. Constantine wünschte sie zu sehen, und ob es Olivia nun behagte oder nicht, sie musste sich dem Willen ihres Vaters beugen.
    Joanna atmete tief durch. Olivias Reaktion bereitete ihr die geringste Sorge. Wenn ihr bereits beim Klang seiner Stimme die Knie weich wurden, wie um alles in der Welt sollte sie Demetri gegenübertreten und so tun, als hätte sich nichts geändert? Dem war nicht so – zumindest für sie. Ihr Leben würde nie wieder so wie früher sein.
    Deshalb hatte sie sich auch nicht gegen Olivias Anschuldigungen verteidigt. Spiro, der den Auftrag gehabt hatte, Joanna von der Insel zu schaffen, hatte sie gebeten, auf Demetris Rückkehr zu warten. Er hatte erklärt, täglich mit Demetri zu telefonieren, und ihr außerdem versichert, sein Arbeitgeber würde über ihre Abreise nach London keineswegs erfreut sein.
    Doch Joanna hatte sich nicht beirren lassen. Eine kleine Privatmaschine brachte sie nach Athen, wo sie sofort einen Anschlussflug nach London bekam. Ein paar Stunden nach Constantines Kollaps war sie wieder in ihrem Apartment. Ohne die neue Garderobe, die inzwischen in ihrem Kleiderschrank hing, hätte sie sich einreden können, alles wäre nur ein schlechter Traum gewesen.
    Sie seufzte. Leider ließen sich

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