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Therapielexikon der Kleintierpraxis

Therapielexikon der Kleintierpraxis

Titel: Therapielexikon der Kleintierpraxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Didier Yves u Boussarie Robert u Legeay Moraillon
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Kolibakterien,
Proteus, Brucella canis, Aspergillus
.
    Symptome

    • Allgemeinsymptome: Fieber, Anorexie, Abmagerung.
    • Schmerz in der Nachbarschaft zur Läsion (Schonhaltung).
    • Motorischer Ausfall: Ataxie, Parese oder Paralyse.
    • Röntgenuntersuchung der Wirbelsäule mit Zentralstrahl auf die schmerzhafte Zone (frontal und seitlich): Lyse der an die betroffene Bandscheibe angrenzenden Wirbelgelenkflächen, Osteophyten.
    • Myelographie, um nach einer Kompression zu suchen.
    • Systematische Suche nach einer Harnwegs- oder Prostatainfektion (zyto logisch-bakterielle Urinuntersuchung).
    Therapie
    Chirurgische Kürettage der Läsion. Diese Technik bringt keine besseren Ergebnisse als die medikamentöse antibiotische Therapie.
    Antibiose:
    •In Er gänzung zur Chirurgie oder als Monotherapie.
    •Das Antibiotikum wird nach dem Ergebnis einer bakteriologischen Untersuchung mit Antibiogramm aus dem Urin oder dem bei der Kürettage gewonnenen Material ausgewählt.
    •In der Praxis erzielt man gute Resultate mit der Kombination Gentamicin-Ampicillin, Amoxicillin mit Clavulansäure
(Synulox
®), mit Cephalosporinen
(Rilexine
®) für 6 Wochen, oder mit Chinolonen (z. B.
Marbocyl®, Baytril
®).
    Klinische Kontrolle nach 4 Wochen und Röntgenkontrolle in der 8. Woche.
    Analgesie: Einsatz von NSAID.
    Diskushernie
    Diskushernie Hansen-Typ-I-Degeneration
    Chondrodystrophe Rassen (wie Dackel): chondroide Metaplasie des Nucleus pulposus mit Elastizitätsverlust des Anulus fibrosus, wodurch Bandscheibenmaterial in den Wirbelkanal austritt und akut gegen das Rückenmark drückt.
    Diskushernie Hansen-Typ-II-Degeneration
    Nicht chondrodystrophe Rassen: fibröse Metaplasie des Nucleus pulposus ohne Elastizitätsverlust des Anulus fibrosus, der sich allmählich umwandelt, ohne dass Bandscheibenmaterial in den Wirbelkanal austritt: langsame Rücken markkompression.
    Symptome

    •Schmerzen aufgrund der Empfindlichkeit der Nervenwurzeln.
    •Motorische Defizite (Ataxie, Parese, Paraplegie, Tetraplegie).
    •Propriozeptionsverlust.
    •Verlust der Schmerzempfindung.
    •Harninkontinenz.
    •Kotinkontinenz.
    Diagnostik

    • Lokalisation: durch neurologische Untersuchung.
    • Diagnosesicherung: Röntgenaufnahmen (Frontal- und Seitenaufnahmen) der durch die neurologische Untersuchung lokalisierten Kompressionsstelle.
    •Zur korrekten Durchführung der Röntgenuntersuchung ist i. d. R. die Anästhesie des Tiers unumgänglich.
    •Zur Diagnosesicherung muss eine eindeutige Korrelation zwischen neurologischer und radiologischer Untersuchung bestehen.
    • Myelographie: Feststellung, ob die Rückenmarkläsion kompressiv ist, und genaue Lokalisation des Operationsfelds.
    • Ein CT kann zusätzliche Informationen liefern (chronische Diskushernie).
    • Die MRT ist die aussagekräftigste Untersuchungsmethode.
    Prognose und Therapie-Indikationen

    • Grad I. Propriozeption vorhanden.
    •Gute Prognose.
    •Medikamentöse Therapie außer bei schmerzhafter zervikaler Diskushernie, die operiert werden muss.
    • Grad II. Propriozeptionsverlust.
    •Prognose relativ gut.
    •Medikamentöse Therapie.
    • Grad III. Parese oder Paralyse.
    •Prognose zurückhaltend.
    •Medikamentöse und chirurgische Therapie.
    • Grad IV. Verlust der Tiefensensibilität.
    •Prognose infaust. Hält der Verlust der Tiefensensibilität länger als 48 Stunden an, wird die Prognose sehr schlecht (Genesung in weniger als 5 % der Fälle).
    •Medikamentöse und chirurgische Notfallbehandlung.
    Therapie

    • Strikte Ruhigstellung (Käfigruhe) für 10 Tage. Dies ist die wichtigste Therapie-Indikation überhaupt, da dadurch die Vernarbung der Verletzungen ermöglicht wird. Anschließend weniger strikte Ruhigstellung für 3 Wochen. Analgetika oder Antiphlogistika nicht missbräuchlich einsetzen, da diese jeglichen Schmerz unterdrücken und dementsprechend rasch wieder eine normale Aktivität aufgenommen wird, was häufig mit einer Verschlechterung der Symptomatik verbunden ist.
    • Analgetika (Narkotika):
    •Buprenorphin
(Buprenovet
®): 10 – 15 μg/kg i. m. oder i. v., 2 × tgl.; bei der Katze 5 – 10 μg/kg.
    •Fentanyl (div. H. M., z. B.
Durogesic
® Pflaster), transdermales therapeutisches System.
    • Nichtsteroidale Antiphlogistika (NSAID): Carprofen 4 mg/kg/d, Meloxicam 0,1 mg/kg/d, Tolfenamin 4 mg/kg/d, Tepoxalin 10 mg/kg/d, Phenylbutazon (div. V. M.), 10 mg/kg/d p. o. auf 3 Dosen.
    • Glukokortikoide:
    •Im Notfall:

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