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Therapielexikon der Kleintierpraxis

Therapielexikon der Kleintierpraxis

Titel: Therapielexikon der Kleintierpraxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Didier Yves u Boussarie Robert u Legeay Moraillon
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Dosen, evtl. in Kombination mit Spiramycin
(Suanatem
®), Sulfasalazin (div. H. M.) 50 mg/kg/d (magensaftresistente Tbl, die nicht geteilt werden darf) oder Cefalexin
(Rilexine
®): 30 mg/kg/d auf 2 Dosen. Ihre häufig spektakuläre Wirkung entsteht durch die deutliche Verringerung der Bakterienzahl im Kolon.
    •Laktulose (div. H. M.), vom Verdauungstrakt nicht absorbierbares Disaccharid, das das Kolon ansäuert und die Menge des resorbierten Ammoniaks senkt: 0,5 – 1 ml/kg/d auf 3 Dosen.
    •Außerdem sind der Wasserhaushalt (um die bestmögliche Ausscheidung von Harnstoff zu erreichen und eine Nierenfunktionsstörung zu vermeiden), der Elektrolythaushalt (häufig Hypokaliämie) und der Säure-Basen-Haushalt (Alkaloserisiko) auszugleichen. Bei dieser Erkrankung kann die Zufuhr von Laktat aufgrund seiner Umwandlung in der Leber zu Bikarbonat schädlich sein, ebenso wie ein Natriumüberschuss bei Aszites. Glukose ist hier doppelt indiziert, zum einen, um die Tendenz zur Hypoglykämiezu korrigieren, zum anderen, damit Ammoniak durch Glutaminsäure in ungiftigen Harnstoff umgewandelt wird.
    Unter Praxisbedingungen:
    •Bei akuter Leberinsuffizienz Anwendung von Ringer-Lösung.
    •Bei chronischer Leberinsuffizienz Initialanwendung einer Mischung aus isotonischer Kochsalzlösung (⅓) und isotonischer Glukoselösung (⅔), die mit Kaliumchlorid angereichert wird: 20 mmol/l der vorgenannten Mischung.
    Eosinophiler Granulomkomplex
    Bei der Katze
    Der Begriff „eosinophiler Granulomkomplex“ bezeichnet klassischerweise ein Syndrom, das drei Formen von Veränderungen umfasst (eosinophiles Ulkus, eosinophile Plaque, lineares Granulom). Sie können kombiniert am selben Tier und unter verschiedenen Umständen auftreten: hauptsächlich allergische Reaktionen (Aeroallergene, Trophallergene, Insektenstiche v. a. von Stechmücken oder Flöhen), mechanische Reizungen, Infektionen, etc. Tatsächlich ist der eosinophile Granulomkomplex eher ein katzen spezifisches Reaktionsmuster als ein eigenständiges Krankheitsbild.
    Eosinophiles Ulkus
    Gut demarkierte, glänzende, haarlose Läsion, deren leicht abfallende Ränder einen nekrotisierenden Herd umgeben. Sie ist i. d. R. weder schmerzhaft noch juckend.
    In 80 % der Fälle ist das Ulkus an der Oberlippe lokalisiert, kann jedoch auch die Mundhöhle oder andere Körperregionen befallen und auch bilateral auftreten.
    Eosinophile Plaque
    Stark juckende, gut demarkierte, erhabene, nässende, isoliert oder multipel auftretende Läsion, hauptsächlich am Abdomen und an der Oberschenkelinnenseite, manchmal auch auf der Zunge angeordnet. Blut- oder Gewebeeosinophilie ist die Regel.
    Lineares Granulom
    Gut demarkierte, gewöhnlich perlschnurartig angeordnete, singulär oder multipel auftretende Läsion, die vor allem an der Oberschenkelhinterseite auftritt. Sie kann Knötchen bilden und auch in der Mundhöhle auftreten (Zunge, Gaumen), wo sie das Kauen und Abschlucken behindert. Sie ist die häufigste Ursache für ein bei der Katze auftretendes – asymptomatisches – Kinnödem.
    Therapie

    •Kortikoide sind nach wie vor Mittel der Wahl zur symptomatischen Therapie mit begrenzter Wiederholungsfrequenz. In der Praxis ist der eosinophileGranulomkomplex einer der relativ „übereinstimmend“ beurteilten Indikationen zur Verabreichung von Kortikoiden mit Retard-Wirkung:
Depo-Medrate
®, 20 mg/Katze: 1 Injektion alle 2 Wochen (3 Injektionen insgesamt).
    •Eventuell: Orale Kortikoidtherapie (Prednisolon: 1 mg/kg/d) bis zum Verschwinden der Läsionen.
    •Bei Therapiefehlschlag muss die Ursache identifiziert werden (Allergie). Manche sehr hartnäckigen Läsionen werden durch systemische Antibiotikatherapie verbessert (Amoxicillin, Cefalexin, Marbofloxacin) bzw. durch Antibiotika mit immunmodulatorischer Wirkung (Doxycyclin) sowie Calcineurin-Inhibitoren wie Ciclosporin A
(Atopica
®, nicht für Katzen zugelassen).
    Beim Hund

    •Die beim Hund weitaus seltener auftretende Erkrankung mit unbekannter Ätiologie manifestiert sich durch ein Granulom oder eine Plaque in der Mundhöhle oder seltener auf der Haut.
    •Prädisposition: Alter: 80 % der Individuen sind jünger als 3 Jahre. Rasse: Sibirian Husky
    •Die Läsionen betreffen hauptsächlich die Mundhöhle: ulzerierende Läsionen am Gaumen, bräunlich grüne Granulome am Zungenrand. Selten kann man Knötchen- oder Plaquebildung am Abdomen, an den Flanken oder den äußeren Geschlechtsorganen beobachten, i. d. R. ohne

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