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Therapielexikon der Kleintierpraxis

Therapielexikon der Kleintierpraxis

Titel: Therapielexikon der Kleintierpraxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Didier Yves u Boussarie Robert u Legeay Moraillon
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Ringer-Laktat: 20 ml/kg/h oder 5 Trp./kg/min.
    –KCl: darf 0,5 mmol/kg/h nicht überschreiten.
    • Dauer: maximal 1 Woche unter Berücksichtigung des finanziellen Aufwands.
    • Überwachung:
    • Vermeidung einer Hypervolämie (Lungenödem):
    –Überwachung des Körpergewichts.
    –Überwachung von Herzfrequenz und Herzrhythmus.
    –Überwachung der Atmung (Auskultation).
    –Überwachung der Urinproduktion.
    • Vermeidung von Stoffwechselkomplikationen aufgrund der Injektion parenteraler Nährlösungen:
    –Metabolische Azidose (methioninreiche Aminosäurelösungen): Natriumbikarbonat injizieren.
    –Hypokalzämie (zu schnelle Injektion einer Pufferlösung): Ca-Glukonat injizieren.
    –Hyperglykämie (G30): eventuell Insulin injizieren.
    –Metabolische Alkalose (HCO 3 –): Die Infusion der Pufferlösung aussetzen, 0,9 %ige NaCl-Lösung injizieren.
    • Vermeidung von Infektionen: Überwachung des Katheters (Gefahr einer Kathetersepsis): Wechsel des Katheters alle 3 Tage. Steril arbeiten, einen Filter gegen Bakterien und Pilze auf dem Infusionsbesteck benutzen.
    Ernährung bei Krankheit
    Definition
    Zur künstlichen Ernährung eines verletzten oder erkrankten Tiers gibt es verschiedene Methoden.
    Die künstliche Ernährung schwer erkrankter oder verletzter Tiere trägt entscheidend zum Erfolg der medizinischen Versorgung bei. Der Ausgleich des durch eine Unterbrechung der Nahrungszufuhr und durch einen verstärkten Katabolismus ausgelösten doppelten Defizits ist essentiell. Man unterscheidet verschiedene Methoden der künstlichen Ernährung wie parenterale Ernäh rung (
Ernährung (parenterale)
) und enterale Ernährung, die hauptsächlich über Pharyngostomie und Sondenernährung erfolgt (
Pharyngostomie
).
    Die erstgenannte Methode eignet sich zum Ausgleich gravierender Störungen des Wasser-Elektrolyt-Haushalts. Dagegen erlaubt diese finanziell aufwendige Methode keine lang anhaltende Versorgung mit Energieträgernund Nährstoffen, wenn das Tier über längere Zeit keine Nahrung aufnehmen kann.
    Tab. 1.42 zeigt die Indikationen der unterschiedlichen Methoden enteraler Ernährung, Tab. 1.43 zeigt vereinfacht eine Schätzung des erforderlichen Bedarfs über mehrere Tage. Gebrauchsfertige Nährlösungen wie
Reanimyl
® eignen sich zur Anwendung in der Praxis.
    Tab. 1.42 Formen der enteralen künstlichen Ernährung
    Tab. 1.43 Vereinfachte Bedarfsschätzung
Zielspezies
Wasser (ml/kg/d)
Energie (kcal/kg/d)
Große Hunde
65
40
Mittelgroße Hunde
85
50
Kleine Hunde
110
60
Katze
80
70
    Ernährung der Katze
    Berechnung der Ration
    Wie beim Hund muss der Energiebedarf berücksichtigt werden ( Tab. 1.44 ).
    Tab. 1.44 Tagesbedarf der Katze (amerikanische NRC-Norm)
    Besonderheiten bei der Katze
    Da die Katze ein strikter Fleischfresser besitzt sie einen besonderen Eiweiß- und Fettstoffwechsel. Eine Besonderheit bei der Katze stellt die notwendige Zufuhr von Taurin dar, da die Katze diese schwefelhaltige Aminosäure nicht synthetisiert und ein Taurinmangel zu einer Retinopathie führt.

    Tab. 1.45 Zusammensetzung eines Katzenfuttermittels und Nährstoff- bzw. Mengenempfehlungen in Prozent oder pro kg Futter (TM) (amerikanische NRC-Norm)
Nährstoff
Mengenangabe
Einheit
Proteine
28
% *
Fette
9
% *
Linolsäure
1
% *
Kalzium
1
% *
Phosphor
0,8
% *
Kalium
0,3
% *
Natriumchlorid
0,5
% *
Magnesium
0,05
% *
Eisen
100
mg
Kupfer
5
mg
Mangan
10
mg
Zink
30
mg
Jod
1
mg
Selen
0,1
mg
Vitamin A
10 000
IE
Vitamin D
1000
IE
Vitamin E
80
IE
Thiamin
5
mg
Riboflavin
5
mg
Pantothensäure
10
mg
Nikotinsäure
45
mg
Pyridoxin
4
mg
Folsäure
1
mg
Biotin
0,05
mg
Vitamin B 12
0,02
mg
Cholin
2000
mg
    * Prozentsatz im Verhältnis zum Gewicht in TM.
    Diese Aminosäure findet sich nur in Proteinen tierischen Ursprungs (Fisch, Fleisch). Die Katze benötigt Fett tierischen Ursprungs, da sie Linol- und Linolensäure nicht in die Vorläufer von Prostaglandinen und Arachidonsäure desaturieren kann.
    Ernährung des Hundes
    Bedarf
    Der Bedarf variiert je nach Alter, Körperzustand, Aktivität und Klima ( Tab. 1.46 , Tab. 1.47 , Tab. 1.48 ). Die Bedarfsdeckung wird durch Futtermittel sichergestellt, deren Zusammensetzung sowohl quantitativ als auch qualitativ ebenfalls variiert. Daher empfiehlt sich eine pragmatische Vorgehensweise, bei der die Ration so angepasst wird, dass die Gewichtsveränderungen des Tiers als zufriedenstellend betrachtet werden können.
    Tab. 1.46 Energiebedarf eines adulten Hundes in Ruhe
    Tab. 1.47 Energiebedarf je nach Aktivität

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