Therapielexikon der Kleintierpraxis
oder körperlichem Zustand
Tab. 1.48 Nährstoffbedarf des erwachsenen Hundes in Ruhe (Mengenangabe pro kg Körpergewicht und pro Tag)
Nährstoff
Menge
Einheit
Proteine
4,80
g
Fette
1
g
Linolsäure
0,22
g
Kalzium
242
mg
Phosphor
198
mg
Kalium
132
mg
Natriumchlorid
242
mg
Magnesium
8,80
mg
Eisen
1,32
mg
Kupfer
0,16
mg
Mangan
0,11
mg
Zink
1,10
mg
Jod
0,034
mg
Selen
2,42
μg
Vitamin A
110
IE
Vitamin D
11
IE
Vitamin E
1,1
IE
Thiamin
22
μg
Riboflavin
48
μg
Pantothensäure
220
μg
Nikotinsäure
250
μg
Pyridoxin
22
μg
Folsäure
4
μg
Biotin
2,2
μg
Vitamin B 12
0,5
μg
Cholin
26
mg
Der Energiebedarf variiert beträchtlich im Hinblick auf die Arbeitsintensität: Er kann bei Hunden, die intensiv und über einen längeren Zeitraum Anstrengungen unterworfen sind (Jagdhunde, Schlittenhunde) drei- bis viermal so hoch sein wie bei Hunden ohne sportliche Nutzung.
Bedarfsdeckung
Man kann davon ausgehen, dass der Bedarf durch Nassfutter (durchschnittlicher Energiewert: 1050 kcal/kg) oder Trockenfutter(durchschnittlicher Energiewert: 3160 kcal/kg) gedeckt wird. In Tab. 1.49 ist die Zusammensetzung eines Hundefuttermittels (amerikanische NRC-Norm) dargestellt.
Tab. 1.49 Amerikanische NRC-Norm zur Zusammensetzung eines Futtermittels für Hunde
Erythema multiforme
Definition
Akute Erkrankung von Haut und Schleimhaut, manchmal beim Hund und bei der Katze als Reaktion auf unterschiedliche Auslöser (v. a. Medikamentenunverträglichkeit) zu beobachten.
Symptome
•Es existiert keine Prädisposition hinsichtlich Alter, Geschlecht oder Rasse.
•Wie aus dem Namen bereits hervorgeht, manifestiert sich das Erythema
multiforme in unterschiedlichen klinischen Formen, die durch das plötzliche Auftreten und eine eher symmetrische Ausprägung charakterisiert werden können:
•Erythematöse Maculae oder Papeln mit zentraler Aufhellung („Kokardenbildung“).
•Quaddeln wie bei Urtikaria.
•Vesikel oder Blasen.
•Eine Kombination der verschiedenen Hautläsionen.
•Die von Hautläsionen in Form von Maculae und Papeln betroffenen Tiere zeigen i. d. R. keine weiteren Symptome. An der Peripherie der Läsionen sind Haut und Haarkleid normal. In diesem Fall spricht man von einem Erythema multiforme minor.
•Dagegen können Tiere, die ulzerierende Vesikel und Blasen auf der Haut (Axilla, Leiste, Ohrmuschel), an den mukokutanen Übergängen der Körperöffnungen, der Mundschleimhaut und der Bindehaut aufweisen, Allgemeinsymptome wie Fieber und Anorexie zeigen (Erythema multiforme major).
Ätiologie
Die Ätiologie ist umstritten. I. d. R. geht man davon aus, dass es sich um eine allergische Reaktion, ein infektiöses oder neoplastisches Geschehen oder deren Kombination handelt, die in Verbindung mit der Verabreichung von Medikamenten stehen.
•Beim Hund wurden als Auslöser eine Staphylokokken-Follikulitis, eine Infektion der Analbeutel und am häufigsten Medikamente (z. B. Antibiotika, Sulfonamide, Levamisol, Goldsalz) bzw. idiopathische Reaktionen vermutet.
•Bei der Katze wurden Antibiotika und Goldsalze angeführt.
Diagnostik
Die Diagnose erfolgt bei Vorliegen verdächtiger Symptome histopathologisch.
•Bei einem Erythema multiforme minor mit Macula- und Papelbildung kann man eine hydropische Interface-Dermatitis, nekrotische Keratinozyten und ein Ödem der Dermis feststellen.
•Bei einem Erythema multiforme major mit Vesikel- und Blasenbildung ist eine vollständige Nekrose der Epidermis zu beobachten, die auch die Haarfollikel und die perifollikuläre Zone erfasst. Subepidermale Fissuren, die die Basalmembran von der Dermis trennen, können ebenfalls festgestellt werden.
Differentialdiagnostisch müssen folgende Krankheitsbilder ausgeschlossen werden:
•Urtikaria.
•Pyodermie (mit echter Überempfindlichkeit gegen Bakterien).
•Dermatophyt ose.
•Demodikose.
Therapie
Es sollte zunächst die zugrunde liegende Ursache (iatrogen?) festgestellt und, falls möglich, beseitigt werden.
Bei der Minor-Form sind Spontanheilungen nach Wochen möglich.
Ein Erythema multiforme major erfordert die Überwachung des Allgemeinzustands (Rehydrierung, Bäder mit Emollienzien und Antiseptika). Der Einsatz von Kortikoiden und Immunmodulatoren ist umstritten, da die Vesikel und Blasen schlecht auf diese Therapieform anzusprechen scheinen.
Eutokie (normale Geburt)
Geburt (Überwachung
).
Expektoranzien
Tab. 1.50 .
Tab. 1.50 Beispiele für Expektoranzien beim Kleintier
Expektoranzien können eine wertvolle Hilfe bei
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