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Therapielexikon der Kleintierpraxis

Therapielexikon der Kleintierpraxis

Titel: Therapielexikon der Kleintierpraxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Didier Yves u Boussarie Robert u Legeay Moraillon
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muss. Dennoch können manche Angaben unter Umständen hilfreich sein.
    Hund
    Physiologischer Prozess beim Hund
    Physiologisch erfolgt der Fellwechsel nicht bis zur völligen Kahlheit, sondern mosaikförmig in aufeinanderfolgenden Mikrobereichen. Die genaue Physiologie von Haarausfall und Nachwachsen ist noch nicht bekannt, jedoch häufig Anlass für einen Praxisbesuch. Daher sollte eine Untersuchung stets sehr sorgfältig erfolgen, um einen umfassenden Lösungsansatz zu finden.
    Pruritus
    Bei Hautproblemen von Caniden ist Pruritus der Hauptgrund für die Vorstellung in der tierärztlichen Praxis. Das mechanische Trauma, das der Hund dem Haar zufügt, indem er dem Juckreiz nachgibt, bringt einen verstärkten Haarausfall mit sich. Die meisten Tierbesitzer kommen nicht wegen des übermäßigen Haarausfalls in die Praxis, sondern wegen des Juckreizes. Ist der Juckreiz jedoch nur mäßig und der Tierbesitzer kein besonders aufmerksamer Beobachter, ist der Grund für einen Praxisbesuch eher der „übermäßige Haarausfall“ als der Juckreiz. Aus diesem Grund muss sich der Tierarzt vergewissern, ob ein Entzündungsprozess vorliegt. Ist der Haarverlust entzündlich bedingt, findet man primäre und sekundäre Hautveränderungen sowie lokalisierten oder auf ein bestimmtes Körperkompartiment begrenzten Haarverlust. Dem Haarausfall können verschiedene Ursachen zugrunde liegen: leichte bakterielle Follikulitis, Dermatophytose, Parasitosen etc.
    Wenn der Haarausfall keine entzündliche Ursache hat
    Juckreiz und deutliche Hautläsionen fehlen, der Haarausfall ist sehr diffus. Nun versucht man, ernährungsbedingte Ursachen (Mangel an bestimmten Fettsäuren, Vitaminen etc.), genetische Ursachen, iatrogene Ursachen (Anwendung von Hormonen) sowie umweltbedingte und manchmal idiopathische Ursachen aufzuspüren.
    In den meisten Fällen gibt es für den Tierbesitzer keine zufriedenstellende Lösung eines Problems, das nicht tatsächlich pathologisch ist. In diesem Fall kann man dennoch das Wachstum neuer Haare unspezifisch fördern (z. B. durch Präparate mit essentiellen Fettsäuren). Dadurch entsteht zunächst ein paradoxer Effekt: Die toten Haare fallen zwar verstärkt aus, dafür aber nicht über einen längeren Zeitraum. Gleichzeitig erleichtert aus denselben Gründendas Bürsten die Entfernung der Haare in ihrer telogenen Phase (Ruhephase). Die Anwendung von Schilddrüsenhormonen bei dieser Indikation ist mit großem Vorbehalt zu sehen, besonders wenn das Tier ausgestellt werden soll.
    Katze
    Wie beim Hund muss auch bei der Katze zwischen einem Haarausfall aufgrund eines eventuell sogar nur mäßigen Juckreizes (FAD, Futtermittelallergie, Atopie, Parasitose) und einem Haarausfall, der eine andere Ursache hat, unterschieden werden. Dieser hängt bei der Katze im Gegensatz zum Hund häufiger mit einer psychischen als einer hormonellen Störung zusammen (
Alopezie (feline selbstinduzierte
)).
    Ein Trichogramm erlaubt schneller als das früher praktizierteAnlegen eines Halskragens die Differenzierung zwischen selbstinduzierter und hormoneller Alopezie. Zupft sich die Katze selbst die Haare aus ist in den meisten Fällen eine Erkrankung, die Juckreiz hervorruft, die Ursache, und sollte zuerst abgeklärt werden. Erst im Anschluss wird im Ausschlussverfahren eine „psychogene“ Alopezie diagnostiziert.
    Hakenwurmbefall
    Ancylostoma caninum, Uncinaria
.
    Hämarthrose
    Definition
    Einblutungen in den Gelenkraum.
    Primäre Ursachen sind Vergiftungen durch Antikoagulanzien, Hämophilie A, Von-Willebrand-Krankheit, Thrombozytopenie und Traumata.
    Symptome

    •I. d. R. bei Tieren großer Rassen und/oder sehr aktiven Tieren zu beobachten (Jagdhunde).
    •Schleichender, häufig trügerischer Beginn: unklare Lahmheit, deren Ursprung schwer lokalisierbar ist.
    Bei Vergiftung mit Antikoagulanzien:
    •Am häufigsten scheint das Kniegelenk betroffen zu sein.
    •Mögliche Begleiterscheinung von intramuskulären Hämorrhagien, v. a. bei Jagdhunden.
    Bei Hämophilie: Die Blutungen sind chronisch, rezidivierend und die Folge von Traumata, die manchmal nur geringfügig sind. Sie treten im frühen Lebensalter des Tiers auf.

    •Deutliche, fortschreitende Deformation des Gelenks.
    •Begleitsymptome je nach Ätiologie verschieden.
    Ergänzende Untersuchungen
    Bestimmung der Ätiologie: Die Hauptursachen sind Vergiftungen durch Antikoagulanzien und Hämophilie A:
    •Quick-Test, Kephalin-Kaolin-Gerinnungszeit, Howell-Test.
    •Bestimmung des

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