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Therapielexikon der Kleintierpraxis

Therapielexikon der Kleintierpraxis

Titel: Therapielexikon der Kleintierpraxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Didier Yves u Boussarie Robert u Legeay Moraillon
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Standardvorgaben. Tiere mit Hüftgelenkdysplasie müssen aus der Zucht ausgeschlossen werden.
    • Die Femurkopfnekrose (
Femurkopfnekrose (aseptische, Morbus Legg-Perthes-Calvé)
) tritt gegen Ende der Wachstumsphase zwischen dem 6. und 8. Lebensmonat primär bei Zwergrassen auf. Sie manifestiert sich durch heftige Schmerzen bei der Bewegung, v. a. zu Beginn des Krankheitsverlaufs. Die Röntgenbilder sind charakteristisch.
    • Die Femurhalsfraktur stellt ein relativ seltenes, schweres Trauma dar. Sie wird primär bei jungen oder älteren Tieren beobachtet. Die Fraktur des Femurhalses geht i. d. R. mit Beckenfrakturen einher. Die Schmerzen während der Bewegung sind sehr stark.
    • Die Hüftgelenkluxation ist ein Zufallsgeschehen bei einem erwachsenen Hund. Die Bewegung der Hüfte ist wenig schmerzhaft.
    • Die idiopathische Arthrose der Hüfte tritt selten auf. Sie geht immer mit Gonarthrose einher. Die Sekundärarthose ist eine Folgeerscheinung sämtlicher vorstehend beschriebener Erkrankungen. Bei Hüftgelenkdysplasie oder Femurkopfnekrose tritt sie sehr früh auf und ist verantwortlich für die Lahmheitserscheinungen der vorgenannten Erkrankungen.
    Diagnostik
    In allen Fällen ist zur genauen Diagnose eine Röntgenuntersuchung unverzichtbar.
    Therapie
    Die Femurkopfresektion am geschädigten Gelenk, begünstigt durch eine Tenotomie des M. glutaeus, bringt eine anhaltende und dauerhafte Funktionsverbesserung durch die Beseitigung der Schmerzen während der Bewegung. Zahlreiche, zuweilen sehr komplexe Operationen dienen zur bestmöglichen Wiederherstellung der Hüfte. Sie sind nicht alle wirksamer als die Femurkopfresektion. Ein verhältnismäßig kleiner Eingriff, der vorwiegend beim alten Hund durchgeführt wird, ist die Denervation des Femurkopfs zur Schmerzlinderung.
    Hüftgelenkdysplasie
    Definition
    Die Hüftgelenkdysplasie (HD) ist eine kongenitale Erkrankung mit hereditärer polygenetischer Beteiligung, gekennzeichnet durch eine anormale Entwicklung des koxofemoralen Gelenks, was eine fehlerhafte Einpassung des Femurkopfs in das Acetabulum zur Folge hat.
    Die Dysplasie wird schnell zu einer Hüftgelenkarthrose (Koxarthrose).
    Auch wenn die Dysplasie bei nahezu allen Hunderassen auftritt, kommt sie wesentlich häufiger und ausgeprägter bei groß- und schnellwüchsigen Hunden vor.
    Auch bei der Katze kann die Hüftgelenkdysplasie auftreten.
    Bei dafür prädisponierten Rassen ist die Hüftgelenkdysplasie Gegenstand eines Zuchtausschlussprogramms auf Grundlage regelmäßiger Röntgenkontrollen.
    Symptome
    Das klinische Erscheinungsbild einer Hüftgelenkdysplasie kann in zwei Phasen unterteilt werden:
    • Die erste Phase ist durch Schmerz gekennzeichnet und beim Hund gegen Ende der Wachstumsphase zu beobachten. Sie äußert sich je nach Fall durch Störungen, die von einfachen Beschwerden bis hin zur Funktionsunfähigkeit reichen:
    •Abnormer „rollender“ Gang: eng stehende Sprunggelenke, Trab wird verweigert.
    •Springen wird verweigert.
    •Konstantes Lahmen.
    •Einschränkung der Gelenkbeweglichkeit und Schmerzen bei forcierter Manipulation.
    • Die zweite Phase tritt im Alter von ca. 3 Jahren ein. Zu diesem Zeitpunkt kommen zu den vorstehend genannten Manifestationen arthrosebedingte Schmerzen hinzu.
    Röntgenuntersuchung
    Die Hüftgelenkdysplasie kann röntgenologisch sehr früh, im Alter von etwa 5 – 6 Monaten, diagnostiziert werden. Dagegen werden die offiziellen regelmäßigen Röntgenkontrollen zur Erkennung der Erkrankung später durchgeführt, ungefähr im Alter von 12 Monaten.
    Die Röntgenuntersuchung folgt obligat einem festgelegten Standard: Der anästhesierte Hund wird in Rückenlage gebracht, die Hinterläufe gestreckt, parallel und leicht einwärts gedreht, die Kniescheiben nach oben weisend. Manche Zuchtverbände in Deutschland verlangen neben dieser konventionellen gestreckten auch eine gebeugte Aufnahme.
    Die Hüftgelenkdysplasie wird willkürlich in unterschiedliche Grade eingeteilt, die unterschiedliche Abstufungen zwischen einer normalen Hüfte und einer dysplastischen Hüfte darstellen, wobei der schwerste Grad durch eine komplette bilaterale Luxation gekennzeichnet ist.
    Die Fédération canine internationale (FCI) hat gegenwärtig eine Einteilung in fünf Grade festgelegt: von A (kein Hinweis für HD) bis E (schwere HD).
    In der Praxis bedeutet diese röntgenologische Einteilung das Ausmaß der für die Dysplasie typischen mangelnden koxofemoralen Einpassung.
    Zu den

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