Therapielexikon der Kleintierpraxis
manifestiert sich klassischerweise bei Langhaardackeln.
• Die Ätiologie ist immunvermittelt.
• Klinisch handelt es sich um eine schmerzhafte Erkrankung, gekennzeichnet durch punktförmige Trübungen, die fluoreszeinpositiv und gut unter kobaltblauem Licht erkennbar sind.
• Die Therapie kombiniert eine lokale Kortikoidtherapie und die Anwendung eines Ciclosporingels
(Optimmune
®). Auch die subkonjunktivale Kortikoidtherapie wird befürwortet.
Granulomatöse Keratitis der Katze, proliferative Keratokonjunktivitis, eosinophile Keratitis
•Sie tritt i. d. R. einseitig auf und neigt zur Generalisierung, wenn sie nicht behandelt wird. Es sieht aus, als ob die Hornhaut ganz oder zum Teil unregelmäßig von einer gelblich weißen Membran überzogen ist, was dem Gewebe ein käseartiges Aussehen verleiht.
• Die histologische Untersuchung der Läsionen weist ein nicht ausgereiftes Granulationsgewebe nach, bestehend aus Histiozyten, Plasmazellen, Mastzellen und Epitheloid-Zellen sowie eosinophilen Granulozyten. Die Erkrankung könnte die Manifestation des eosinophilen Granulomkomplexes am Auge sein.
• Die Therapie besteht in einer systemischen und lokalen Langzeit-Kortikoidtherapie, die befriedigende Ergebnisse bringt.
Keratoconjunctivitis sicca
Tränenproduktion (verminderte
).
Die Keratoconjunctivitis sicca muss systematisch von der vorgenannten Erkrankung unterschieden werden, da ein fehlender Tränenfilm eine wichtige Kontraindikation für jeden chirurgischen Eingriff an der Hornhaut ist.
• Die Ätiologie ist im Wesentlichen immunvermittelt.
• Klinisch imitiert der Be ginn der Erkrankung eine chronische Konjunktivitis mit Juckreiz und einem mäßigen Blepharospasmus. In der Folge entsteht eine chronische Eiterbildung, die sich durch zähen gelblichen Schleim im inneren Augenwinkel manifestiert, später auf der gesamten Hornhautoberfläche (schmutziges Auge, mit Tendenz zur mechanischen Okklusion der Lidspalte). In diesem Stadium ist das fettige Aussehen der Tränen auf das Verschwinden der wässrigen Phase zurückzuführen, während die Lipidphase bestehen bleibt. Ein vollständiges Fehlen von Tränenflüssigkeit führt zur oberflächlichen Pigmentierung der Hornhautoberfläche. Daher auch die mögliche Verwechslung mit einer Keratitis pigmentosa.
• Therapie
•Überschüssigen Mukus entfernen: vor der Anwendung anderer Medikamente Auge mit geeignetes Lösung spülen (z. B.
Augendusche nach Dr. Grußendorf
®).
•Stimulation der Tränenproduktion: Ciclosporin
(Optimmune
®) 2 × tgl.; nach neueren Studien sind auch Tacrolimus und Pimecrolimus vielversprechend.
•Tränenersatz: möglichst visköse Tränenersatzflüssigkeiten wählen (z. B. mit Dextranen, Methylcellulose, Chondroitinsulfat, Hyaluronsäure).
•Entzündung kontrollieren: Ciclosporin und Tacrolimus wirken in einem gewissen Maß entzündungshemmend; wenn deren Wirkung nicht ausreicht: bei intakter Kornea topisch Glukokorticoide (Dexamethason-Augentropfen), 3 – 4 × tgl. über 1 – 4 Wochen.
•Sekundärinfektionen kontrollieren: antibiotische Augensalben 3 × tgl.
•Bei gravierenderen Formen trägt Ciclosporin unbestritten zu einer deutlichen Verbesserung der Prognose dieser Erkrankung bei, ungeachtet der Kosten, v. a. bei lang anhaltender oder wiederholter Behandlung, die i. d. R. erforderlich ist. Unter den genannten Umständen und bei großen Tieren hat die chirurgische Transposition des Ductus parotideus (Stenson-Gang) ihre Befürworter, vorausgesetzt, das Risiko einer Salzablagerung in den Bindehautsäcken wird überwacht.
Hornhautgeschwür
Kornea-Ulzera
.
Hornhautödem
Hornhauterkrankungen
.
Hüfte (Pathologie)
Hüftgelenkerkrankungen
Die Hüfte beim Hund ist häufig betroffen von Skelettentwicklungsstörungen (Dysplasie, Femurkopfnekrose), traumatischen Unfällen (Femurhalsfraktur, Acetabulumfraktur, Hüftgelenkluxation) sowie von idiopathischer oder sekundärer Arthrose.
• Hüftgelenkdysplasie (
Hüftgelenkdysplasie
) ist eine hereditäre Erkrankung, die primär bei Hunden großer und mittelgroßer Rassen auftritt, v. a. beim Deutschen Schäferhund, Labrador Retriever und English Setter. Die Erkrankung manifestiert sich durch morphologische Inkongruenz von Größe oder Form des Femurkopfs und des Acetabulums. Sie tritt früh auf und kann sich bereits ab dem 3. Lebensmonat klinisch durch ein instabiles Gangbild manifestieren. Die Diagnosestellung erfolgt anhand von Röntgenaufnahmen des Beckens nach
Weitere Kostenlose Bücher