Therapielexikon der Kleintierpraxis
Sulfatrimethoprim (20/4 mg/kg), Sulfadimethoxin
(Retardon®),
25 mg/kg/d, 10 d lang. Toltrazuril
(Baycox®),
5 Tage lang je 10 mg/kg.
• Kryptosporidiose: subklinisch beim Jungtier, kann eine Zoonose auslösen.
• Giardiose:
Giardia intestinalis,
löst rezidivierend schleimige Durchfälle aus. Therapie: Fenbendazol, 50 mg/kg
(Panacur®),
5 – 7 Tage, oder
Spartrix®,
3–5 Tage, Umgebungsreinigung mit Dampfreiniger.
Helminthen
•Helminthen kommen selten vor und sind beim Jungtier kaum pathogen.
•Es handelt sich um dieselben Parasiten wie bei Hund und Katze
(Toxocara cati, Toxascaris leonina, Ancylostoma
sp.,
Dypilidium caninum, Uncinaria criniformis, Capillaria putorii, C. mucronata)
. Sie können Gastroenteritiden auslösen.
•Anwendbar sind Entwurmungsmittel für Hund und Katze. Fenbendazol: 0,5 g/kg, Mebendazol: 50 mg/kg 2 × tgl. 2 d lang, Piperazin: 100 mg/kg 2 d lang, Pyrantel: 44 mg/kg (Pyrantelbase: 20 mg/kg), Praziquantel: 5 – 10 mg/kg.
•Beim Frettchen sind die Spot-on-Präparate wirksam und sehr praktisch in ihrer Anwendung: Selamectin
(Stronghold®)
. Moxidectin
(Advocate®)
und Emodepsid-Praziquantel
(Profender®)
befinden sich in der Testphase und zeigen sehr zufriedenstellende Ergebnisse.
Pyometra
Ätiologie
Bei längerem Bestehen einer Ranz, einer Fehlbelegung oder nach einer Behandlung mit einer Progesteroninjektion, um die Ranz zu unterbrechen.
Symptome
•Anorexie, Schwäche, Polydipsie/Polyurie, Erbrechen.
•Manchmal sehr deutliche Umfangsvermehrung des Abdomens. Der mit Eiter gefüllte, hypertrophe Uterus ist manuell palpierbar oder röntgenologisch oder sonographisch darstellbar.
•Hämatologie: Leukozytose mit Neutrophilie.
•Eitriger Ausfluss.
Therapie
•Ovariohysterektomie, sofern der Zustand der Fähe es erlaubt.
•Kontrolle der Nierenfunktion (Serumharnstoff kann ohne signifikante Erhöhung von Kreatinin erhöht sein).
Hyperöstrogenismus
.
Rhinitis
Ätiologie
Virale Erkrankungen
•Staupe, Influenzavirus
•Respiratory syncytial virus (Rhinitis und Lungeninfektion).
Umweltbedingte Ursachen
•Allergisch: Lungenallergene (Hausstaubmilben, insbesondere
Dermatophagoides farinae
).
•Irritierend: Katzenstreu, Heu, Holzspäne, Haushaltsprodukte.
•Luftzug.
Therapie
•Gelegentliches und isoliertes Niesen sollte nicht behandelt werden.
•Ansonsten Kortikoide (Prednisolon, 1 mg/kg/d) und Antibiose (Chinolone, Betalaktame, Amoxicillin).
•Antihistaminika: Chlorpheniramin, 1 – 2 mg/kg/8 – 12 h.
Salmonellose
Ätiologie
•Die Ansteckung erfolgt über Futtermittel: rohes Geflügelfleisch, nicht gegarte Fleischnebenprodukte/Innereien, Produkte aus rohen Eiern. Eine Ansteckung über Trocken- und Dosenfutter ist demnach nicht möglich.
•Es besteht das überaus geringe Risiko einer Übertragung auf den Menschen.
Diagnostik
• Klinisch: akute hämorrhagische Gastroenteritis mit Hyperthermie, Schock und starker Dehydratation.
• Bakteriologisch:
Salmonella typhimurium, S. choleraesuis
und
S. newport
sind die am häufigsten beteiligten Serovare.
• Post mortem: intestinale Kongestion und Hämorrhagien, Adenopathie der Mesenteriallymphknoten, Schleimablagerung im Darmtrakt.
Therapie
•Massive und lang andauernde Antibiose: Chloramphenicol
(Chloromycetin®,
50 mg/kg/12 h, 10 d lang).
•Flüssigkeitstherapie i. v. oder intraossär, Kortikoide.
Scheinträchtigkeit
Ätiologie
Exzessive Beleuchtungsdauer bei künstlichem Licht, Deckakt ohne Befruchtung (die Scheinträchtigkeit tritt 6 – 7 Wochen später auf), Ranzunterbrechung durch HCG-Injektion oder Progesteron.
Symptome
•Gesäugeschwellung, Milchaustritt, verkleinerte Vulva.
•2 Wochen nach dem Deckakt palpatorisch oder sonographisch kein Nachweis von fötalen Ampullen.
•Verändertes Verhalten, die Tiere werden aggressiver. Nestbau, Schleppen von Partnertieren und Festhalten des Besitzers mit dem Versuch, Artgenossen bzw. Mensch ins Nest zu ziehen.
Therapie
•Die bei der Hündin einsetzbaren Milchbildungshemmer sind auch bei der Fähe anwendbar (Cabergolin: 5 μg/kg/d, 4 – 6 d lang). Phytolacca D 6,
ReVet® RV 15
®.
•Die Psyche des Frettchens durch Ablenkung beeinflussen.
Speichelmukozele
Anatomische Besonderheiten
Das Frettchen besitzt fünf Speicheldrüsen-Hauptpaare: die Glandulae parotideae, mandibulares, sublinguales, molares und zygomaticae.
Symptome
•Eine Mukozele der Gl. zygomatica kommt am häufigsten vor. Sie äußert sich in manchmal
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