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Therapielexikon der Kleintierpraxis

Therapielexikon der Kleintierpraxis

Titel: Therapielexikon der Kleintierpraxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Didier Yves u Boussarie Robert u Legeay Moraillon
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Rüden und Fähen
15 Monate
Auffrischungsimpfung gegen Staupe und Tollwut
Jährlich
Auffrischungsimpfung gegen Staupe und Tollwut
    Toxikämie (puerperale)
    Tollwut
    Epidemiologie
    Das Frettchen scheint für das Tollwutvirus weniger empfänglich als die anderen domestizierten Karnivoren zu sein, was die Beobachtung einer nur geringen Anzahl von Fällen in den Vereinigten Staaten und Europa erklären würde. Das auslösende Agens ist ein Lyssavirus aus der Familie Rhabdoviridae. Die Übertragung erfolgt in den meisten Fällen durch Bisse.
    Symptome

    •Variabel: Paralyse der Hintergliedmaßen, Krampfanfälle, Speicheln, Exzitation, Aggressivität.
    •Der Verlauf ist ab dem Auftreten klinischer Symptome immer tödlich.
    Diagnostik
    Am toten Tier durch Nachweis spezifischer Einschlusskörperchen im Gehirn (Negri-Körperchen).
    Prophylaxe
    Eine präventive Impfung ist absolut wirksam (Totimpfstoffe mit Adjuvans).
    Tab. 3.22
(Anhang Frettchen)
.
    Toxikämie (puerperale)
    Ätiologie

    •Un genügende Futterversorgung, abrupter Futterwechsel, unzureichendes Wasserangebot.
    •Entwickelt sich wenige Tage vor der Geburt. Es kommt zum plötzlichen Tod der trächtigen Fähe und der Föten.
    Läsionen
    Blasse Leber.
    Therapie

    •Meistens aussichtslos.
    •Bei Auftreten der Erkrankung 24 Stunden vor Geburtstermin kann ein Notkaiserschnitt durchgeführt werden.
    Prophylaxe

    •Ansprechendes Futter guter Qualität, ausreichend Wasserangebot.
    •Am Ende der Trächtigkeit abrupten Futterwechsel meiden.
Fütterung
.
    Tuberkulose
    Epidemiologie
    Das Frettchen ist für Mykobakterien außerordentlich empfänglich. Der am häufigsten isolierte Keim ist
Mycobacterium avium,
aber auch
M. bovis, M. tuberculosis
und
M. genavense
kommen vor. Es handelt sich um Zoonosen. Mykobakterienarten werden durch kontaminierte Atemwegssekrete, Aerosole und direkten Hautkontakt übertragen. Eine Untersuchung des Menschen ist unbedingt erforderlich. Von einer Behandlung erkrankter Frettchen ist dringend abzuraten.
    Symptome

    •Abmagerung, Anämie, Diarrhö, Erbrechen.
    •Palpation hypertropher abdominaler Lymphknoten.
    •Bilaterale, hypertrophe Tonsillitis mit stark empfindlichem Rachenbereich und Atemproblemen, die durch Manipulation und Anästhesie verschärft sind.
    •Häufig sind an beiden Augen auch stark hypertrophe, granulomatös veränderte, vorfallende Nickhäute festzustellen.
    Diagnostik

    •Klinisch.
    •Über Biopsieproben von Konjunktiva, Tonsillen, Dünndarm, Leber, Milz und Lymphknoten. Histologie (Ziehl-Färbung), PCR und Kultur zur Typisierung des Mykobakteriums.
    Therapie
    Es handelt sich um Zoonosen. Eine Untersuchung des Menschen ist unbedingt erforderlich. Von einer Behandlung erkrankter Frettchen ist dringend abzuraten. Es wird zur Euthanasie geraten.
    Urolithiasis
    Diese häufige Erkrankung kann mit einer Harnwegsinfektion verbunden sein. Das klinische Bild ist vergleichbar mit dem des felinen urologischen Syndroms (FUS) der Katze. Die Urolithiasis äußert sich durch einzelne oder multiple Harnwegsteine (Nieren, Harnleiter, Harnblase, Harnröhre) oder Harngrieß in Harnblase oder -röhre.
    Ätiologie

    •Katzenfutter schlechter Qualität, das reich an pflanzlichen Proteinen ist (z. B. Dosenfutter für Katzen mit Mais), wodurch der Urin alkalisch wird (pH ≥ 8, anstatt normalerweise 6).
    •Mangelnde Flüssigkeitsaufnahme und eine bakterielle Harnwegsinfektion begünstigen eine Urolithiasis.
    •Prostatitis durch Nebennierenhypertrophie.
    Symptome

    •Stran gurie, Pollakisurie, manchmal Harnverhalten.
    •Chemische Zusammensetzung: meist Ammonium-Magnesiumphosphate (Struvit) und Kalziumoxalat.
    Diagnostik

    • Harnstatus: pH, Blut, Leukozyten, Nachweis und Identifikation von Harnsteinen oder -kristallen.
    • Röntgenuntersuchung: Lokalisation der Steine.
    • Sonographie: Untersuchung auf eine Dilatation von Harnleitern oder -röhre, Untersuchung von Nieren und Harnblase.
    Therapie
    Futterumstellung, tierische Proteine guter Qualität, z. B. frisches Fleisch, zuführen. Der Stoffwechsel des darin enthaltenen Methionins und Zystins erzeugt unter physiologischen Bedingungen einen leicht sauren Urin mit einem pH von 6 (siehe Harnparameter
Allgemeine Eigenschaften der Frettchen [Anhang Frettchen])
. In der Praxis Futtermittel für Katzenwelpen unter 2 Jahren oder spezielles Katzenfutter bei Urolithiasis, je nach Steinart.

    • Reichliches Tränken, wasserreiche Futtermittel (Gurken).
    • Harnansäuernde Mittel für

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