Therapielexikon der Kleintierpraxis
Haut ansammeln und in getrocknetem Zustand braune Plaques bilden, die sich mit einer Shampoobehandlung gut entfernen lassen. Das Sebum ist auch für die zunehmende Gelbfärbung weißer Haare (daher sind adulte Albinos nicht weiß, sondern eher gelb) und am Schwanz zu findende Komedonen der Grund. Manchmal kann seine übermäßige Sekretion zu Haarausfall an der Schwanzbasis führen. Die Sekretion von Sebum kann mit Shampoos auf der Basis von Benzoylperoxid oder Ethyllaktat reguliert werden.
•Der physiologische Fellwechsel findet 2-mal im Jahr, im Herbst und im Frühjahr, statt. Er hängt von der Tageslänge, d. h. vom Einfluss des Lichtes, ab. Der Fellwechsel kann stufenweise erfolgen und sich über mehrere Wochen hinziehen oder intensiv sein und nur wenige Tage dauern. Unter physiologischen Bedingungen darf ein Fellwechsel nicht länger als 2 – 4 Wochen dauern und es dürfen keine haarlosen Bereiche zurückbleiben. Der Fellwechsel fällt in der Regel mit den saisonalen Gewichtsschwankungen zusammen.
Biologische Normwerte
Tab.3.3
Tab. 3.3 Physiologische Normwerte
Lebensdauer
5 – 10 Jahre
Körperinnentemperatur
38,8 °C (38–40 °C)
Herzleistung
140 ml/min
Kreislaufdauer
4,5 – 6,8 s
Herzfrequenz
250/min
Atemfrequenz
33 – 36/min
Blutvolumen
Rüde 60 ml Fähe 40 ml
Geschlechtsreife
Rüde: 8 – 12 Monate
Fähe: 7 – 10 Monate
Brunstperiode
Monöstrisch mit 120 – 210 Tagen
Ovulation
Durch den Deckakt induziert
Trächtigkeitsdauer
42 ± 2 Tage
Blutparameter
Hämatologie
Die Angaben in Tab. 3.4 sind Mittelwerte. Es bestehen signifikante Unterschiede zwischen iltisfarbenen Frettchen und Albinos.
Tab. 3.4 Blutparameter (Hämatologie)
* Marshall
** Thornton
Biochemie
Tab. 3.5 .
Tab. 3.5 Blutparameter (Biochemie)
* Bei der Fähe ist der Blutzucker deutlich höher (beim männlichen Albino 1,26; Fähe 1,45 g/l).
** Anm. der Redaktion: In der Praxis werden Werte > 40 – 60 bereits als pathologisch eingeordnet.
Harnparameter
•Volumen: 26 – 28 ml/24 h.
•PH: 6,5 – 7,5.
•Proteine Rüde: 7 – 33 mg/dl, Fähe: 0 – 32 mg/dl.
•Exogene Kreatinin-Clearance: 3,32 ± 2,16 ml/min/kg.
•Endogene Kreatinin-Clearance: 2,50 ± 0,93 ml/min/kg.
•Insulin-Clearance: 3,02 ± 1,78 ml/min/kg.
Fortpflanzungsphysiologie
•Geschlechtsreife: Rüde 8 – 12 Monate, Fähe 7 – 10 Monate.
•Fortpflanzungssaison: Rüde Dezember bis Juli, Fähe März bis August.
•Monöstrischer Zyklus von 120 – 210 Tagen, durch den Deckakt unterbrochen.
•Durch den Deckakt ausgelöste Ovulation (wie bei Kätzin und Häsin), 30 – 40 Stunden danach.
•Anzahl der Eizellen: 12 (5 – 13).
•Paarungsdauer: bis zu 3 Stunden.
•Spermienüberlebenszeit in utero: 36 – 48 Stunden.
•Implantation: 12 – 13 Tage.
•Trächtigkeitsdauer: 42 ± 2 Tage.
•Anzahl der Gesäugekomplexe: 4 Paare.
•Anzahl der Welpen je Wurf: 8 (1 – 14).
•Nackte und blinde Neugeborene, Gewicht 6 – 12 g.
•Laktationsdauer: 6 – 8 Wochen.
Hormonelle Parameter
Tab. 3.6 , Tab. 3.7 .
Tab. 3.7 Umrechnungstabelle für die hormonellen Parameter
Elektrokardiographische Werte
Die Werte in Tab. 3.8 wurden an Frettchen unter Ketamin-Xylazin-Sedation ermittelt.
Normalwerte des Liquor cerebrospinalis beim Frettchen
•Punktion unter Isoflurannarkose
•lumbal L6 und L7.
•Auf Höhe der Cisterna cerebromedullaris.
•Entnahme von 0,25 ml gefahrlos möglich.
•Physiologische Werte:
•Protein: 0,28 – 0,34 g/l.
•Leukozyten: 1,05 – 2,14 Zellen/μl.
•Lymphozyten: 71,4 %.
•Monozyten: 26,4 %.
•Neutrophile: 2,1 %.
Blutprobennahme
Sie sollte vorzugsweise unter Inhalationsnarkose durchgeführt werden oder indem das Frettchen durch einen Leckerbissen abgelenkt wird
(Nutri Gel®,
Vitaminpaste für Hunde und Katzen, Katzenmilch). Blutproben können an folgenden Stellen genommen werden:
•Vena cephalica.
•Vena jugularis.
•Vena cava cranialis: Das Frettchen wird auf den Rücken gelegt, eine auf eine 1- oder 2-ml-Spritze aufgesetzte 23- oder 21-G-Kanüle wird im 45°-Winkel nach hinten in Richtung des kontralateralen Hüftgelenks in die Vertiefung vor der ersten Rippe gestochen.
Fixation
Die Grundsätze zur Fixation eines Frettchens entsprechen denen, die man bei Katzen anwendet. Die meisten Patienten sind gut sozialisiert und leicht zu untersuchen, es genügt, sie unter Streicheln in der Körpermitte zu halten. Schwierige, gestresste oder nervöse Tiere müssen an der Nackenhaut oder mithilfe eines
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