Therapielexikon der Kleintierpraxis
Dosierungen).
•Eventuell unterstützend mit Sulfonamid-Trimethoprim-Kombinationen (30 mg/kg/Tag).
•NSAIDs.
Schwere Fälle
In schweren Fällen muss die Antibiotikatherapie angepasst werden:
•Marbofloxacin
(Marbocyl
®): 2 mg/kg/d injizierbare Lösung, evtl. kombiniert mit Amoxicillinlösung.
•Aerosol mit Gentamicin und Theophyllin (div. H. M.): 4 – 5 mg/kg, 2 × tgl. zum Austesten der Sensibilität des Einzeltiers).
Bronchopneumonie durch Fremdkörper
Definition
Akute gangränöse Entzündung des respiratorischen Flimmerepithels der unteren Atemwege aufgrund von Fremdkörperaspiration.
Das Auftreten einer Bronchopneumonie infolge von Fehlabschlucken hängt von der Art und Menge des aspirierten Materials ab, seinem Konta minations grad und der Tiefe seiner Verteilung in der Lunge.
I. d. R. tritt „Verschlucken“ bei geschwächten, zwangsernährten Tieren oder Tieren mit einer Erkrankung von Gaumen, Pharynx oder Ösophagus auf.
Besonders erwähnenswert aufgrund ihrer Häufigkeit und ihrer Schwere ist die Bronchopneumonie, die durch die Aspiration von Magensaft bei Anästhesienentsteht, v. a. bei den von den genannten Erkrankungen betroffenen Tieren.
Symptome
•Stark gestörtes Allgemeinbefinden.
•Ausgeprägte Dyspnoe.
•Abgehackter Husten.
•Weinroter, geringfügiger Auswurf, nach Karies oder Nekrose stinkend.
Prognose
Hohe Mortalitätsrate.
Zeichen der Manifestation einer Myokarditis sind besonders ungünstig.
Therapie
• Das Risiko einer Aspiration von Mageninhalt während einer Anästhesie wird deutlich verringert durch entsprechendes Fütterungsregime, Verabreichung von Atropin, Intubation und eine korrekte Lagerung des Körpers während und nach dem Eingriff. Der Einsatz von Sekretions hemmern ist möglich (Omeprazol [div. H. M.]: 0,5 – 1 mg/kg p. o. beim Hund).
• Tritt ein derartiger Fall dennoch ein (besonders bei Megaösophagus), ist es wichtig, schnell (möglichst innerhalb der ersten 20 Minuten) eine tracheobronchiale „Spülung“ durchzuführen durch wiederholte Anwendung sehr kleiner Mengen an Sodabikarbonat. Die Menge darf 5 ml nicht überschreiten, da sonst das Risiko sekundärer Ödeme besteht. Üblicherweise werden parallel Antibiotika verabreicht (Penicillin G i. v.), um die Sekundärinfektionen zu kontrollieren.
• Verstärkt sich die Dyspnoe, müssen unbedingt anaerobe Keime in Betracht gezogen werden, die eine Kombination von einem Penicillin und einem potenten Chinolon erfordern.
Bronchospasmus
Definition
Paroxysmaler Dyspnoeanfall durch plötzliche Verringerung des Bronchiendurchmessers.
Bei der Katze tritt der Bronchospasmus häufig auf und stellt ein ähnliches klinisches Krankheitsbild dar wie das Asthma beim Menschen
(
Asthma (felines
)). Beim Hund tritt er besonders bei kleinen Rassen auf. Die genauen pathogenen Ursachen bzw. Mechanismen sind jedoch schwer auszumachen (unterschiedliche anatomische Strukturen zwischen beiden Tierarten). Dennoch sind i. d. R. immer allergische Reaktionen analog zu anderen Tierarten beteiligt.
Symptome
•Dyspnoe vor allem bei Inspiration, zu asthmatischen Krisen fortschreitend.
•Im Vorfeld häufig Episoden von trockenem und anfallsartigem Husten.
•Starke Unruhe während der Anfälle, besonders bei den kleinen Rassen, daher eine Exazerbation der Dyspnoe.
•Manchmal Rhinitis mit Niesen und Auswurf.
•Die Rektaltemperatur ist normal, außer bei starker Unruhe des Tiers.
•Eine Untersuchung auf eventuelle Hypereosinophilie ist indiziert, da dies stark verdächtig für eine Allergie ist.
Außerdem sollte die tracheobronchiale Lavageflüssigkeit auf Eosinophile untersucht werden.
Therapie
•
Asthma (felines
).
•Phenobarbital, das mit Theophyllin kombiniert werden kann, kann zum Abbau der Unruhe des Tiers sehr wertvoll sein, besonders bei nächtlicher Verschlimmerung.
•Schließlich kann man die Anfälle durch lokale Verabreichung von Sympathomimetika oder Betastimulanzien dämpfen, entweder als Aerosol (Salbutamol) oder p. o. Terbutalin 30 μg/kg, 4 × tgl., sofern keine Herzinsuffizienz vorliegt.
Brucellose (durch
Brucella abortus, B. melitensis, B. suis
)
Brucellose (durch Brucella canis
).
Ansteckung
Der Hund kann sich durch Kontakt mit Wiederkäuern oder Schweinen anstecken. I. d. R. verläuft die Infektion asymptomatisch. In manchen Fällen kann sie sich durch Aborte, Orchitis und/oder Epididymitis manifestieren. Bei der Übertragung der Krankheit im Nutzviehbestand kann der Hund
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