Therapielexikon der Kleintierpraxis
Prednison (div. H. M.): 1 – 2 mg/kg/d, danach allmähliches Ausschleichen (
Kortikoidtherapie
).
Aufgrund der Nebenwirkungen (Adipositas, Diabetes etc.) wird von Megestrolacetat abgeraten.
Dermatitis (parasitäre)
Lokalisierte Dermatitiden durch in die Haut eindringende Mikrofilarien, Furkozerkarien oder Larven (freie
Rhabditida, Anguillula, Ancylostoma
) von Helminthen.
Klinik
Die Veränderungen finden sich an Abdomen, Thorax und an den distalen Bereichen der Gliedmaßen, die Kontakt zum Boden haben, oder an den Stellen, an denen die Mikrofilarien und Furkozerkarien eindringen und wandern. Die Veränderungen sind gekennzeichnet durch:
•Eine erythematöse und papulöse Alopezie, die sekundär infiziert und krus tös sein kann.
•Intensiven Juckreiz mit verstärktem Kratzen durch den Wurmbefall.
Diagnostik
Die Diagnostik beruht auf einer dermatologischen Untersuchung einschließlich der Untersuchung eines tiefen Hautgeschabsels (bis zum Austreten von kapillärem Blut) sowie der mikroskopischen Untersuchung des ungefärbten Präparats nach Klärung mit Laktophenol nach Amann.
•Die Larven frei lebender Nematoden sind in der Lösung gut sichtbar.
•Dagegen erreichen die Larven der Anguillula
(Strongyloides stercoralis), Ancylostoma (Ancylostoma caninum, Uncinaria stenocephala
) sowie der Mikrofilarien
(Dirofilaria immitis, Dipetalonema grassii
), die ihren vollständigen Entwicklungszyklus im Hund durchlaufen, einschließlich der Infestation der Körperdecke zu Beginn ihres Zyklus, das Erwachsenenstadium im Darm oder im Blut. Sie sind sehr schwer nachweisbar, da sie schnell von der Körperdecke verschwinden.
Therapie
•Die Applikation eines makrozyklischen Laktons als Spot-on 1 – 2 × (Selamectin, Moxidectin etc.) gilt als sehr effektiv und ist in den meisten Fällen Therapie der Wahl.
•Die Applikation eines Antiparasitikums entweder als Creme oder Lotion: Crotamiton-Creme
(Crotamitex
® [H. M.],
Eraxil
® [H. M.]), 2 – 3 Anwendungen tgl., ist bei lokalisierten Veränderungen möglich, aber kaum noch gebräuchlich. Alternativ kann ein skabizid wirkendes Shampoo eingesetzt werden, ergänzt durch eine lokale oder systemische Kortikoid- und Antibiotikatherapie 2 – 3 Anwendungen tgl., wenn eine Hautinfektion vorliegt.
•Bäder mit Emollienzien und hautberuhigenden Präparaten führen zu einer Besserung der Symptome, z. B.
Sebocalm®-
Shampoo,
Allermyl
®- Shampoo und -Lotion,
Douxo
®-Seborrhö-Shampoo und -Spray etc. 1 – 2 ×/Woche.
•Es ist äußerst wichtig, den Hund von der Infestationsquelle fernzuhalten. Daher ist es zweckmäßig, jeglichen Kontakt mit schmutzigen Böden, schmutzigem Wasser und infizierten Stechmücken zu vermeiden.
Dermatitis (pyotraumatische)
Pyodermien
.
Dermatitis der Vulvafalten
Vulva-Dermatosen
.
Dermatitis durch
Dermanyssus gallinae
Definition
Parasitäre Dermatitis, verursacht durch die hämatophage, stechende Milbe
Dermanyssus gallinae
, einen wenig spezifischen Parasiten, der hauptsächlich Geflügel befällt und in Geflügelställen lebt. Bei den Karnivoren (v. a. beim Hund) verursacht der Parasit eine erythematöse und pustulöse, stark juckende Dermatitis. Die Stiche erfolgen vor allem nachts, bei Hunden und vor allem Welpen, die Kontakt zu Geflügel- oder Taubenställen haben.
Therapie
•Beseitigung der Ursache.
•Anwendung von Akariziden als Bad.
•Lokale Applikation von:
•Antiseptika
•Nichtsteroidalen antipruriginösen Lokaltherapeutika wie z. B.
Dermacool
® Spray.
•Antibiotika-Kortikoid-Kombinationen in Salben- oder Gelform (div Präparate wie
Panolog®, Fuciderm®, Prurivet
® etc.) bei entzündlicher Dermatitis mit Superinfektion infolge Kratzens.
Dermatitis durch Futterunverträglichkeit/Futtermittelallergie
Definition
Juckende, durch Futtermittel bedingte Hauterkrankung.
Diese Definition, die extrem weitläufig und vorsichtig erscheinen mag, ist dennoch pragmatisch, da es in der Praxis häufig unmöglich ist, zwischen einer Futterunverträglichkeit nichtimmunologischer Ätiologie und einer echten, immunologischen Futtermittelallergie zu differenzieren.
Zudem ist mittlerweile erwiesen, dass die klassische Unterscheidung zwischen einer atopischen Dermatitis, die aus einer allergischen Reaktion auf Aeroallergene auf Basis einer Veranlagung herrührt, und einer Futtermittelallergie rein akademischer Natur ist. Daher neigt man dazu, die Trophallergene zu den möglichen auslösenden Faktoren einer atopischen Dermatitis
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