Therapielexikon der Kleintierpraxis
Polyurie-Polydipsie feststellen. Bei Hündinnen sind auch multiple Leiomyome der Gebärmutter zu beobachten.
Diagnostik
Besonders zu Beginn ist die Diagnosestellung wegen des langsamen Verlaufs schwierig. Sie ist durch die Koexistenz kollagener nodulärer Hautveränderungen (Histologie) und einer später eintretenden Niereninsuffizienz (Laborwerte, Urographie, Sonographie des Harntrakts) gekennzeichnet.
Therapie
Die operative Therapie von Zystadenomen bzw. zystischen Adenokarzinomen an den Nieren ist eine Möglichkeit (Nierenresektion), sofern die Allgemeinsymptome gemäßigt sind und die Einschätzung der Ausdehnung keine Metastasen erweist. Dennoch ist die Prognose äußerst reserviert.
Dermatomykosen
Unter diesem Begriff sind durch Pilze verursachte Dermatosen zusammengefasst, die bei den Karnivoren als Pilzflechten und Hautlevurosen bekannt sind.
•Die
Dermatophytosen
können sich als trockene oder eitrige Form manifestieren. In letzterem Fall können sie entweder lokalisiert (
Kerion
) oder diffus auftreten.
•Die
Hefepilzinfektionen
umfassen in unseren klimatischen Breiten hauptsächlich die
Candidosen
, die
Malassezien-Dermatitis
und weitaus seltener die
Kryptokokkose
.
Dermatomyositis
Definition
Autosomal-dominant vererbte Genodermatose, verbunden mit einer Myositis, v. a. bei Collies und Shelties sowie deren Kreuzungen.
Auch andere Rassen können davon betroffen sein, ohne dass eine familiäre Erblichkeit nachgewiesen werden konnte: Welsh Corgi, Chow-Chow, Deutscher Schäferhund, Beauceron etc.
Symptome
I. d. R. treten die ersten Symptome vor dem 6. Lebensmonat auf, manchmal schon ab dem 2. Lebensmonat. Sie entwickeln sich mehr oder weniger schnell bis zum 1. Lebensjahr.
• Auf der Haut kann man nur in Ausnahmefällen Primärläsionen beobachten (Vesikel), meist sind jedoch nur die Sekundärläsionen sichtbar: Alopezie, Erythem, Schuppen, Krusten bzw. Ulzera, hauptsächlich im Gesicht (Periokularregion, Ohrspitzen), an den Gliedmaßen (Druckstellen), Zehen und an der Rutenspitze. Je nach Ausprägung kann man mäßig betroffene Tiere sehen, deren Haut größtenteils intakt ist, oder stark betroffene Tiere, bei denen das ganze Gesicht, die distalen Enden der Gliedmaßen und die Rute betroffen sind. Diese i. d. R. nicht juckende Hauterkrankung kann durch eine Pyodermie verschlimmert werden und dann von Juckreiz begleitet sein.
• Die Myositis folgt auf das Auftreten der Hautläsionen und entspricht dem jeweiligen Schweregrad. So bleiben Tiere, deren Körperdecke nur mäßig betroffen ist, sowohl klinisch als auch histologisch von Myositis verschont. Eine vorhandene Myositis kann sich unterschiedlich manifestieren: Kauund Schluckbeschwerden, steifer Gang, Megaösophagus bzw. Pneumopathie durch Fremdkörper oder Aspiration. Am häufigsten ist eine weitgehend symptomlose Atrophie der Kau- und Oberschenkelmuskeln festzustellen.
Therapie
Die Therapie besteht vor allem darin, dem erkrankten Tier Traumata wie längere Sonneneinstrahlung zu ersparen. Interkurrente Hauterkrankungen (Pyodermie, Demodikose etc.) sind selbstverständlich ebenfalls zu behandeln.
•Weniger stark betroffene Tiere benötigen keine weitere Behandlung, da die Erkrankung spontan ausheilt oder sich so weit stabilisiert, dass eine annehmbare Lebensqualität erhalten bleibt.
•Stark betroffene Tiere dagegen sind schwer zu behandeln, da sie sehr ausgedehnte Hautläsionen aufweisen, große Schwierigkeiten beim Trinken und Fressen haben, unter Paralyse leiden und häufig an Pneumopathie durch Fremdkörper sterben.
•Mäßig betroffene Tiere können für die Hautläsionen von der mehrwöchigen Verabreichung essentieller Fettsäuren profitieren. Eine moderate Kortikoidtherapie (Prednisolon 1 mg/kg/d), die bei post trau matischen Läsionen sinnvoll ist, ist jedoch langfristig kontraindiziert, da sie eine Amyotrophie begünstigen kann.
Die Prognose hängt vor allem von der Fähigkeit des Tiers ab, zu fressen, zu trinken und sich zu bewegen. Eine Unterstützung bei der Futter- und Wasseraufnahme ist häufig unverzichtbar.
Tiere mit Dermatomyositis müssen unbedingt aus der Zucht genommen werden.
Dermatophytosen
Definition
Mykosen der Haut und ihrer Anhangsgebilde, die durch eine Vermehrung infektiöser Pilze hervorgerufen werden. Die Dermatophyten sind im parasitierenden Stadium durch ihre Adaptation an keratinisiertes Gewebe charakterisiert: Haut und Hautanhangsgebilde, Haare und Krallen.
Ätiologie
• Die
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