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Therapielexikon der Kleintierpraxis

Therapielexikon der Kleintierpraxis

Titel: Therapielexikon der Kleintierpraxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Didier Yves u Boussarie Robert u Legeay Moraillon
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zentralen Motoneurons der Hintergliedmaßen (verzögerte Propriozeption, normaler oder gesteigerter Patellarsehnenreflex). Gelegentlich Syndrom des peripheren Motoneurons bei Ausdehnung auf den lumbalen Abschnitt des Rückenmarks.
    • Differentialdiagnosen: Diskushernie Typ II. Habituelle Schmerzhaftigkeit bei Manipulation der Wirbelsäule.
    • Röntgenuntersuchung: Durch Myelographie wird eine progressiv verlaufende Rückenmarkkompression ausgeschlossen.
    • Verlauf: ungünstig, verschlechtert sich innerhalb eines Zeitraums von 6 Monaten bis 3 Jahren.
    Therapie

    • Entzündungshemmende Medikamente (Kortikoide):
    •Prednisolon: 1 – 2 mg/kg/d über 1 Monat.
    •Dexamethason: 0,2 mg/kg/d über 1 Monat.
    • Vitamine:
    •B 1 : 250 mg/d.
    •B 6 : 100 mg/d.
    • Strychnin (als Arsenat oder Sulfat), Granula mit 0,5 oder 1 mg. Dosissteigerung bis zu 8 mg/d, p. o. auf 2 Dosen verteilt (Hund mit 40 kg KGW). Dosiserhalt über einen Zeitraum von 10 d, dann Dosisreduktion.
    Myokarderkrankungen
    Kardiomyopathien
.
    Definition
    Myokarderkrankungen können in zwei Gruppen eingeteilt werden:
    •Erkrankungen unbekannter Ursache: Kardiomyopathien sensu stricto (oder primäre Kardiomyopathien).
    •Erkrankungen als Folge einer bekannten Ursache: sekundäre Kardiomyopathien.
    Die primären Kardiomyopathien sind erst seit kurzer Zeit bekannt und spielen bei Hund und Katze eine große Rolle. Sie stellen bei der Katze die häufigsten Herzerkrankungen dar. Bei Hunden sind vor allem große Hunde häufig betroffen (
Kardiomyopathien
).
    Im Folgenden werden die sekundären Kardiomyopathien genauer betrachtet.
    Klassifikation
    Sekundäre Myokarderkrankungen sind häufig, werden aber nur selten diagnostiziert.
    Die Komplexität ihrer Ursachen und der Hauptsymptome spiegeln sich in der heterogenen und unklaren Terminologie wider. Man unterteilt üblicherweise (oft willkürlich) in:
    •Entzündliche Erkrankungen, unter
Myokarditis
zusammengefasst. Meist handelt es sich um virale Infektionen (Staupe, Parvovirose, Herpesinfektionen), es können aber auch bakterielle Infektionen (Staphylokokken, Streptokokken) oder Parasiten (Toxoplasmen, Neospora) verantwortlich sein.
    •Degenerative Erkrankungen, unter
Myokardose
zusammengefasst.
    •
Tumoren des Herzens
(Hämangiosarkom, Chemodektom).
    •Toxische Myokarditis (Doxorubicin).
    •Verschiedene Ursachen. Mehr noch als die Art der Läsion (häufig Myokarditis) ist deren Ursache von Bedeutung, denn diese ist ggf. palliativ behandelbar. Die jüngsten Fortschritte in der Behandlung der sekundären Myokardose basieren auf der individuellen Berücksichtigung metabolischer und/oder endokriner Ursachen wie Hyperthyreose oder Taurinmangel der Katze, Diabetes und Cushing-Syndrom des Hundes und Niereninsuffizienz von Hund und Katze. Je nach Fall können sich keine Veränderungen abzeichnen, weder klinisch noch nachweisbar anatomisch, es kann aber auch, wie unter
Kardiomyopathien
beschrieben, zum Auftreten schwerwiegender Symptome kommen.
    Bei primären Kardiomyopathien von Hund und Katze ist nur eine palliative Therapie möglich. Dennoch ist aber eine genaue Abklärung bestimmter Formenwie der hypertrophen und dilatativen Kardiomyopathie (HCM, DCM) erforderlich, um ggf. eine spezifische Therapie einleiten zu können.

    • Feline hypertrophe Kardiomyopathie bei Hyperthyreose: Thiamazol
(Felimazol
®), 5 mg/Katze 1 × tgl., oder Carbimazol
(Carbimazol HEXAL
® [H. M.],
Carbimazol Henning
® [H. M.]), 15 mg/d, auf 3 Dosen verteilt.
    • Feline dilatative Kardiomyopathie bei Taurinmangel: Supplementierung. 1 g Taurin (Tagesdosis), auf 2 Gaben verteilt über 3 Wochen.
    Myokarditis
    Definition
    Eine Myokarditis ist die entzündliche Erkrankung des Myokards. Sie ist immer sekundär und führt zur kongestiven Herzinsuffizienz mit schlechter Prognose. Sie ist häufig mit Endokarditis assoziiert.
    Symptome

    •Sehr variabel.
    •Symptome der Grunderkrankung.
    •Herzsymptomatik je nach Fortschritt der Erkrankung: anfangs übermäßige Erregbarkeit (Puls und Herzspitzenschlag schnell und erhöht), dann zunehmende Herzschwäche (kleiner, fliehender Puls, schwacher Herzspitzenschlag).
    Diagnostik
    Kardiologische Befunde

    •Häufig Galopprhythmus.
    •EKG: verkleinerte Amplitude des QRS-Komplexes.
    •Herzrhythmusstörungen aller Art sind möglich.
    •Pulsveränderun gen.
    •Thoraxröntgen und Echokardiographie zeigen Kardiomegalie und reduzierten Blutfluss.
    Labordiagnostik

    •Infektionen (viral,

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