Therapielexikon der Kleintierpraxis
Schwellung unter dem inneren Kanthus der Lider, schmerzhaft auf Druck Durch „Druckmanipulation“ der Schwellung kann sich eitriger Ausfluss aus dem unteren Tränenpunkt entleeren.
•Schwere Erkrankungen können von einer transkutanen Fistelbildung begleitet sein.
•Die bakteriologische Untersuchung des Exsudats weist meist Staphylokokken, Streptokokken,
Proteus
und
Pseudomonas
nach.
Therapie
In erster Linie besteht die Behandlung in der systemischen Gabe von Breitspektrumantibiotika (Amoxicillin plus Clavulansäure, Cefalexin) und lokalen Breitspektrumantibiotika (Neomycin, Chloramphenicol, Gentamicin, Tobramycin).
Tränenproduktion (verminderte)
Tränenapparat (Erkrankungen
).
Transfusion
Bluttransfusion
.
Tremor
Rhythmisches, unwillkürliches Zittern eines Muskels oder einer Muskelgruppe um seine Gleichgewichtsposition.
Klassifizierung
Man unterscheidet:
• Ruhetremor: verschwindet bei willkürlicher Bewegung, Rhythmus langsam und gleichmäßig. Hervorgerufen durch eine Läsion des Locus niger und der Pedunculi cerebellares (Kleinhirnstiele).
• Aktivitätstremor: tritt bei willkürlichen Bewegungen auf. Wird eingeteilt in:
• Haltungstremor: tritt beim willkürlichen Aufrechterhalten einer Position auf. Bei Karnivoren schwer zu objektivieren.
• Bewegungstremor: unregelmäßig auftretende, klonische, unregelmäßig scheinende oder bei Ausführen einer Geste deutlich übertriebene Bewegungen. Häufig in Kombination mit einer zerebellären Ataxie.
Diese Tremorarten werden durch Läsionen im Kleinhirn oder in den Pedunculi cerebellares, aber auch in der subthalamischen Region hervorgerufen.
Ätiologie
•Kongenital.
•Infektiös.
•Vaskulär.
•Traumatisch.
•Tumorös.
•Idiopathisch.
Für den Ruhetremor müssen zu den oben genannten Auslösern Intoxikationen hinzugefügt werden:
•Medikamentenintoxikation (Neuroleptika).
•Kohlenmonoxidvergiftung.
Therapie
• Ruhetremor (isolierter Tremor):
•Imipramin (div. H. M.) (Anticholinergikum): 1 – 4 mg/kg/d auf 2 Dosen p. o.
•Piribedil
(Clarium
® [H. M.]) (Dopaminagonist): 0,5 mg/kg, 1 × tgl. p. o.
•Levodopa (div. H. M.): 10 mg/kg/d auf 2 Dosen p. o.
• Aktivitätstremor:
•Propranolol (div. H. M.): 2 – 4 mg/kg/d auf 2 Dosen p. o.
•Diazepam (div. H. M.): 0,5 mg/kg/d auf 2 Dosen p. o.
•Phenobarbital
(Luminal
® [H. M.]): 4 mg/kg/d auf 2 Dosen p. o.
Trennungsangst des Welpen
Verhaltensstörung, die in der präpubertären Phase auftritt, wenn der Hund von seinen Bezugspersonen getrennt wird.
Symptome
•Zerstörung des Mobiliars.
•Über die Wohnung verteilter Harn- und Kotabsatz.
•Lautgebung (Winseln, Heulen, Bellen).
Therapie
•Antidepressiva wie Clomipramin
(Clomicalm
®) 3 – 4 mg/kg/24 h auf 2 Tagesdosen, in Kombination entweder mit einem Neuroleptikum (bei Zerstörung) wie Pipamperon (div. H. M.), 2 mg/kg auf 2 Tagesdosen, oder (bei Lautgebung) mit Alprazolam (div. H. M.) 0,01 – 0,1 mg/kg p. o. (cave: sehr starke individuelle Dosierungsbreite, maximal 4 mg/Hund/d).
•Selegilin
(Selgian
®), 0,5 mg/kg/d in 1 Dosis.
In jedem Fall sollte eine Verhaltenstherapie (das Ritual von Weggehen und Wiederkommen ändern) sowie eine Trennungstherapie durchgeführt werden.
Trichiasis
Definition
Irritation von Konjunktiva und/oder Kornea durch ektopische oder in eine falsche Richtung zeigende Haare.
Eine Trichiasis liegt ebenfalls vor, wenn Wimpern in eine falsche Richtung zeigen und die Kornea gefährden. Meist bei brachyzephalen Rassen (Pekinese, Mops) mit deutlich ausgeprägter Nasenfalte festzustellen.
Klinische Symptome
Zu Beginn Epiphora, später Konjunktivitis, schließlich lokalisierte oberflächliche Expositionskeratitis. Mit der Zeit neigt die chronische Keratitis (Hornhauttrübung, Neovaskularisation) zur Pigmentierung.
Prophylaxe von Komplikationen
Die Prophylaxe besteht darin, die Haare vom Auge wegzuhalten, indem sie regelmäßig mit einer dickflüssigen Salbe eingestrichen werden.
Die eigentliche Therapie besteht allerdings in der chirurgischen Exzision der Nasenfalte: eine einfache Operation, die umso erfolgreicher ist, je früher sie vor einer sich entwickelnden, irreversiblen Korneapigmentierung ausgeführt wird.
Trichuriose
Definition
Helminthenbefall des Hundes mit
Trichuris vulpis
, einem im Zäkum lebenden, hämatophagen Nematoden von 3 cm Länge mit spitzem Vorderende, der gelegentlich Auslöser einer chronischen, hämorrhagischen Enteritis
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