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Thondras Kinder - Am Ende der Zeit

Thondras Kinder - Am Ende der Zeit

Titel: Thondras Kinder - Am Ende der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P. Roberts
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warnen.«
    »Wirklich? Du würdest wirklich noch einmal mit mir nach Grintal gehen?«
    »Sicher, sie mögen mich nicht, und ich könnte deinen Vater dafür vierteilen, wie er dich behandelt hat, aber deine Schwestern und deren Kinder können nichts dafür. Ich kann verstehen, dass du sie warnen möchtest.«
    Nun fiel Rijana ein Stein vom Herzen. Sie umarmte Ariac glücklich. »Du bist wunderbar.«
    »Ach was …«, begann er. Doch da sprang eine Gestalt von der dicken Eiche herunter, unter der sich Rijana und Ariac allein geglaubt hatten. Erschrocken fuhren die beiden auf.
    Es war jedoch nur Bali’an, der nun grinsend vor ihnen stand.
    »Ihr könnt nicht gehen, ihr seid zwei der Sieben.«
    »Du hast gelauscht«, schalt ihn Rijana.
    Für einen Augenblick wirkte er wie ein ertapptes Kind, doch dann grinste er schon wieder. »Ich habe nur im Baum gesessen und mit ihm geredet.«
    »Du redest mit Bäumen«, stellte Ariac ungläubig fest.
    »Tut ihr das etwa nicht?« In Bali’ans Stimme war eine Spur von Entsetzen zu hören, doch dann seufzte er. »Stimmt, ihr Menschen seid ja seltsam.«
    Daraufhin mussten Rijana und Ariac lachen.
    Der junge Elf sagte jedoch ruhig: »Es ist mein Ernst, ihr müsst gemeinsam mit euren Freunden bereit sein, nach Tirman’oc zu gehen, und das wohl schon sehr bald.« Er drehte
sein Gesicht in den Wind, und die beiden Menschen überkam ein eiskalter Schauer. »Das Ende dieses Zeitalters naht, da hat Thalien schon Recht, selbst ich kann es jetzt spüren.«
    Wie um Bali’ans Worte zu unterstützen, sah man weit in den nördlichen Bergen eine Feuersäule zum Himmel aufschießen, dann bebte der Boden. Rijana klammerte sich ängstlich an Ariac fest, aber auch er war ein wenig bleich geworden.
    »Aber meine Familie«, begann sie zögernd, doch Bali’an strich ihr sanft über die Wange.
    »Keine Sorge, Rijana, ich werde zu ihnen gehen, wenn du mir den Weg erklärst«, nun überzog ein jungenhaftes Grinsen sein Gesicht, »mit der Magie der Elfen bin ich sowieso schneller.«
    »Ich weiß nicht, ich glaube kaum, dass sie auf einen Elfen hören werden. Sie glauben wahrscheinlich nicht einmal, dass es euch gibt.«
    Nun wirkte Bali’an wieder verwirrt, doch dann hob er die schmalen Schultern und grinste. »Wenn sie mich sehen, werden sie es glauben.«
    »Wenn ich ihnen nur etwas geben könnte, damit sie wissen, dass die Nachricht von mir kommt«, murmelte Rijana, »aber sie können nicht einmal lesen.«
    Doch Bali’an lachte nur auf, nahm einen flachen Kieselstein in die Hand, sprach einige Worte in seiner Sprache, und Rijanas Gesicht erschien auf dem Stein.
    »Wie hast du das gemacht?«, staunte Rijana.
    »Das ist doch nichts Besonderes«, der junge Elf blickte sie aus großen Augen an, »das konnte ich schon mit einhundertvier Jahren. Man muss den Stein nur fragen, ob er das tun will.« Dann grinste er. »Bei so einem hübschen Mädchen tut er es übrigens mit Vergnügen.« Bali’an wischte über die glatte Oberfläche, und Rijanas Gesicht war wieder verschwunden.
    Sie grinste ein wenig verlegen und nahm dann die schlanke Hand des Elfen in ihre.

    »Ich wäre dir sehr dankbar, wenn du das für mich tun würdest, aber du musst es nicht, es ist gefährlich.«
    »Du bist meine Freundin«, erwiderte er leichthin. Dann wollte er wissen, wo ihre Eltern lebten.
    So gut es ging, beschrieb sie ihm den Weg nach Grintal, obwohl sie sich gar nicht ganz sicher war, ob ihre Familie noch dort lebte. Vor langer Zeit, als sie mit Ariac dort gewesen war, hatte sie ihnen Gold geschenkt. Vielleicht waren sie in die Stadt gezogen.
    »Bali’an«, sagte Ariac plötzlich, »noch eine Bitte. Vor längerer Zeit haben Rijana und mir zwei ältere Frauen in Errindale geholfen. Ihre Namen sind Elsa und Muria. Falls es möglich ist, dass du auch sie warnst …«
    »Ich werde sie finden«, versprach der Elf, nachdem Ariac ihm den Weg erklärt hatte, und rannte, so schnell wie der Wind, davon. Schon nach wenigen Schritten konnte man ihn nicht mehr sehen.
    »Ich glaube, er ist auch in dich verliebt«, stellte Ariac augenzwinkernd fest.
    »Blödsinn«, schimpfte Rijana und boxte ihn in die Seite. »Er ist über fünfhundert Jahre alt. Ich bin für ihn wie ein Baby.«
    »Das glaube ich nicht«, erwiderte Ariac und nahm sie fest in den Arm. »Aber keine Angst, ich lasse dich mir nie mehr wegnehmen. Nicht einmal, wenn dich der König vom Mondfluss persönlich haben wollte.«
    Rijana lachte, wenn auch nicht so ausgelassen wie früher,

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