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Thondras Kinder - Am Ende der Zeit

Thondras Kinder - Am Ende der Zeit

Titel: Thondras Kinder - Am Ende der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P. Roberts
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denn in ihr machte sich langsam die Angst breit. Die Schlacht stand bevor, und es bestand immer die Gefahr, dass einer von ihnen getötet wurde.
    »Ich werde auf dich aufpassen«, versprach Ariac und vergrub sein Gesicht in ihren nach Wildblumen duftenden Haaren.
    »Und ich auf dich.«

KAPITEL 12
    Drohender Krieg
    M it der Zeit trafen noch mehr Steppenkrieger ein. Sie brachten beunruhigende Nachrichten. Auf der Handelsstraße zogen tausende von König Scurrs Kriegern in den Süden, genauso wie Trolle, Orks und andere finstere Wesen. Außerdem seien viele Menschen aus dem Norden auf der Flucht, weil die Berge Feuer spuckten.
    Diese Neuigkeiten beunruhigten sie alle, sodass an diesem Abend niemand Lust auf Geschichten oder Musik hatte.
    Falkann war ein Stück weit in die Berge hinaufgestiegen und saß nun auf einem Felsen, von dem aus er über die Steppe blicken konnte. Es war dunkel, und er konnte nur undeutliche Schemen wahrnehmen. Aber er wusste, dass dort in der Ebene Horden von Feinden entlangzogen.
    Als sich eine schmale Hand auf seine Schulter legte, zuckte er zusammen. Er hatte Leá gar nicht kommen hören.
    »Das sollte mir als Krieger nicht allzu oft passieren.«
    Die schlanke Steppenfrau setzte sich mit einer geschmeidigen Bewegung neben ihn und lächelte.
    »Man sagt uns Steppenleuten nach, wir hätten ein klein wenig Elfenblut in uns und könnten mit der Umgebung verschmelzen.«
    Nun lächelte Falkann zurück und betrachtete sie im schwachen Abendlicht. Leá wirkte meist ernst, und auf ihrem schmalen Gesicht zeigte sich nur dann ein Lachen, wenn sie mit ihrer Zwillingsschwester herumalberte.

    »Du denkst an deine Freunde, nicht wahr?«, fragte sie plötzlich.
    Falkann nickte seufzend. »Wie sollen sie denn zu uns durchdringen, wenn Scurrs Leute überall sind?«
    »Wir haben Männer ausgeschickt, die ihnen helfen werden. Die Steppe ist unsere Heimat, sie werden deine Freunde auf verborgenen Pfaden zu uns bringen.«
    »Danke, Leá.«
    »Wofür?«
    »Dafür, dass du mir Mut machst.«
    »Ich sage nur die Wahrheit.«
    Falkann lehnte sich gegen einen Felsen und zog seinen Umhang fester um sich. Ein kalter Wind wehte durch die Berge.
    »Möchtest du mir ein wenig von eurem Volk erzählen?«
    Auch Leá machte es sich bequem und erzählte die halbe Nacht hindurch von Geschichten und Legenden des Steppenvolkes. Für kurze Zeit konnte Falkann die bevorstehende Schlacht vergessen und begann, Rijana ein wenig zu verstehen – die Arrowann waren ein besonderes Volk.
     
    Schneeflocken wirbelten in der Dunkelheit. Eine kleine Gruppe von etwa zwanzig Mann ritt im Schutze der Nacht durch die Steppe. Alle waren aufs Äußerste angespannt. Jeden Augenblick erwarteten sie einen Angriff.
    »Der Schnee wird unsere Spuren verraten«, knurrte Broderick und warf einen besorgten Blick auf seine Frau, die ihren kleinen Sohn vor sich auf dem Sattel hatte.
    »Nicht, wenn es weiterschneit«, erwiderte Brogan, doch auch er hatte sein Schwert fest in der Hand.
    Viele Tage waren sie nun schon unterwegs in Richtung der Berge. Zum Glück hatte ihnen Bali’an mitgeteilt, dass es Falkann, Rijana und Ariac gut ging, außerdem wussten sie nun, wo sie sich versteckt hielten.

    Broderick und Brogan hatten ihre Verbündeten in Gronsdale abgeholt und reisten nun in kleinen unauffälligen Gruppen zum Donnergebirge.
    Es war gefährlich, denn Scurrs Männer waren überall, mehr als einmal wären sie beinahe entdeckt worden. Einer Gruppe vor ihnen war es weniger gut ergangen. Leider hatten sie nur noch deren Leichen begraben können. Angst hatte sich daher besonders bei Frauen und Kindern breitgemacht.
    Der kleine, runzelige Zauberer Tomis, der auf einem viel zu großen Pferd ritt, nieste lautstark und schimpfte vor sich hin. Auch er machte sich Sorgen um Rijana, Ariac, Falkann und um die vielen Männer und Frauen, die ihnen folgten. Aber er musste auch immer wieder mit Sorge an Rudrinn und seine Freunde denken, die im Westen unterwegs waren.
    »Er ist zwar ein verfluchter Pirat, aber er wird auf sie achten«, grummelte er vor sich hin und nieste erneut.
     
    Rijana und Ariac waren zusammen mit seinem Vater und einigen Steppenkriegern hinunter in die Steppe geritten. Alle waren unruhig, denn sie erwarteten Broderick und Brogan schon seit Tagen. Ein schneidend kalter Ostwind ließ ihre Gesichter frieren. Ariac legte Rijana einen Arm um die Schultern, als sie etwas abseits der anderen standen.
    »Willst du nicht zurückreiten, es ist kalt

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