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Thondras Kinder - Am Ende der Zeit

Thondras Kinder - Am Ende der Zeit

Titel: Thondras Kinder - Am Ende der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P. Roberts
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einen Weg gefunden.«
    »Aber ich will kein Arrowann werden«, wandte Falkann ein, »das könnte ich mir einfach nicht vorstellen. Ich verliebe mich einfach immer in die falschen Frauen.«
    »Gib nicht gleich auf!«
    Nach einer Weile kam Norick zu ihm.
    »Na, hast du gegessen?«
    Der Kleine nickte und sagte mit einem Blick auf Ariacs jüngeren Bruder: »Vater, darf ich mit Ruric hinausgehen? Er will mir sein Pferd zeigen.«
    »Natürlich, geh nur.«
    Wie der Blitz waren die beiden Jungen verschwunden und ließen sich auch nicht von Kalinas empörtem Schrei aufhalten. Die bahnte sich ihren Weg durch die am Boden sitzenden Menschen und stemmte die Hände in die breiten Hüften.
    »Gerade habe ich es ihm verboten. Er soll sich ein wenig ausruhen. Es war ein langer Ritt …«
    Broderick nahm sie an der Hand und zog sie zu sich hinunter.
    »Er findet das alles sehr aufregend. Lass ihn nur.«
    Kalina schnaubte und warf einen Blick auf die vielen Steppenleute. »Aber sie sind so … anders. Und dann auch noch die vielen Zwerge.«
    »Ihm wird nichts geschehen. Das hier sind nun alles unsere Freunde und Verbündeten. Wir müssen ihnen trauen und uns auf sie verlassen.«

    Kalina seufzte tief.
    Um sie auf andere Gedanken zu bringen, erkundigte sich Falkann, wie es Finn, Brodericks Ziehvater, ging.
    »Er kommt mit einer der nächsten Gruppen«, erzählte sie und lehnte sich anschließend müde an Brodericks breite Schulter. Wenige Augenblicke später war sie eingeschlafen.
     
    Immer mehr Menschen trafen ein. Zum Teil waren es Krieger aus Camasann, aber auch Flüchtlinge aus den nördlichen Ländern. Bald wurde das Lager zu eng, und die Zwerge zeigten den menschlichen Verbündeten Höhlen, in denen sich die Familien mit Kindern verstecken konnten. Zum Glück tauchten auch bald Finn, wenig später Falkanns Vater und auch Rittmeister Londov auf. Londov war sehr erleichtert, alle bei guter Gesundheit vorzufinden.
    Brogan war nervös. Er spürte, wie wohl die meisten im Lager, dass die Schlacht bevorstand. Durch die Botenvögel hatte er hin und wieder Nachrichten von Rudrinn und Saliah erhalten. Umso mehr beunruhigte es ihn, dass er nun schon seit längerer Zeit nichts mehr von ihnen gehört hatte.
    Vielleicht sind sie auf dem Meer. Vielleicht können sie keine Nachricht schicken, dachte er hoffnungsvoll.
    Eines Tages kam ganz unverhofft Bali’an ins Lager galoppiert, zwei kleine Kinder vor sich auf dem Pferd. Es handelte sich um ein kleines, mageres Mädchen mit zotteligen strohblonden Haaren, das vielleicht zehn Jahre alt war, und einen Jungen, dem die Nase lief. Er war höchstens fünf.
    Rijana lief auf Bali’an zu, da sie hoffte, Neuigkeiten von ihrer Familie zu hören.
    »Hier, seht ihr, das ist eure Tante Rijana, sie ist eine mächtige Kriegerin«, sagte er stattdessen, und die beiden Kinder blickten Rijana mit großen Augen an.
    Zunächst war Rijana verblüfft: »Bali’an, was hat das zu bedeuten?«

    Der Elf zeigte sein typisches, jungenhaftes Grinsen und sagte zu den Kindern: »Seht ihr dort drüben die hübsche junge Frau mit den schwarzen Haaren? Bei ihr könnt ihr euch etwas zu essen holen.«
    Das Mädchen blickte den Elfen mit einer Mischung aus Misstrauen und Bewunderung an. Die großen ängstlichen Augen und die Unsicherheit erinnerten Rijana an sich selbst, als sie in diesem Alter gewesen war.
    Rijana kniete sich neben die beiden. »Wie heißt ihr?«
    »Selja, das ist Bjon«, antwortete das Mädchen kaum hörbar.
    Mit einem freundlichen Lächeln nahm sie die beiden an den Händen. »Ich freue mich sehr, dass ihr hier seid. Die Frau am Feuer ist die Schwester meines Verlobten. Ich werde euch zu ihr bringen, dann kann sie euch etwas zu essen geben, und ich unterhalte mich so lange mit Bali’an.«
    Die beiden folgten Rijana, und Lynn nahm sie sofort auf ihren Schoß. Ihre eigenen Kinder betrachteten die Neuankömmlinge neugierig, und nachdem Selja und Bjon ein wenig gegessen hatten, wurden sie sofort zum Spielen aufgefordert.
    Rijana war zufrieden und setzte sich neben Bali’an auf einen Stein. »Was ist passiert?«
    »Deine Eltern haben nicht mehr in dem Dorf gewohnt. Sie leben nun auf einem Landsitz vor der Stadt. Ich habe mein Gesicht nicht gezeigt, weil ich dachte, es könnte sie erschrecken, wenn ein Elf vor ihnen steht. Später wünschte ich mir, ich hätte es getan.« Nun sah er sehr empört aus. »Sie haben unhöfliche Dinge über dich gesagt!«
    Rijana senkte traurig den Blick. »Ich weiß.«
    »Nun ja,

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