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Thondras Kinder - Am Ende der Zeit

Thondras Kinder - Am Ende der Zeit

Titel: Thondras Kinder - Am Ende der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P. Roberts
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sich unsere Seelen auch dann wiederfinden, wenn wir die Schlacht nicht überleben.« Rijanas Stimme zitterte ein wenig, als sie dies sagte, denn es war sehr wahrscheinlich, dass es genauso kam.
    »Gut«, sagte Ariac sanft und küsste sie zärtlich. »Vielleicht
waren wir in all unseren Leben ein Paar, weil wir sehr häufig als Steppenkrieger geboren wurden und den Bund der Flammen eingingen.« Er dachte an das Ritual in Tirman’oc, als all seine Leben vor seinem inneren Auge abgelaufen waren – Rijana war immer an seiner Seite gewesen, auch wenn sie früher andere Namen getragen hatte.
    Rijana umarmte ihn fest, doch dann hielt sie inne. »Ich hoffe, Saliah und Rudrinn werden es uns nicht übel nehmen.«
    »Wenn wir uns wiedersehen, werden wir eben noch einmal feiern.«
    Noch eine Weile standen sie engumschlungen in der Dunkelheit, bevor Ariac seine Arme von Rijana löste.
    »Dann werde ich meinen Eltern mal die Neuigkeit verkünden. Vielleicht ist es eine gute Idee, es wird alle ein wenig ablenken.«
    Rijana biss sich auf die Lippe und hielt ihn fest, als er gehen wollte. »Hast du keine Angst vor dem Kampf mit Scurr?«
    »Doch«, antwortete er, aber mit einem Lächeln.
     
    Die überraschende Hochzeit von Rijana und Ariac verursachte einigen Wirbel. Eilig wurden Wachen in den Bergen aufgestellt, ein verborgener Ort gesucht, wo man gefahrlos Feuer entzünden konnte, und die Frauen versuchten mit den wenigen Vorräten, ein Festessen zu zaubern.
    Nachdem Rijana und Ariac ihren Freunden die Neuigkeit erzählt hatten, kam Nelja zu Rijana.
    Sie hielt der Freundin ein kleines Bündel entgegen. »Ich hatte es schon damals fertiggestellt, als wir noch in den Höhlen waren, aber nachdem wir gedacht haben, Ariac wäre tot, wollte ich es dir nicht geben.«
    Staunend packte Rijana ein weiches Lederband aus, das mit Runen und anderen mystischen Verzierungen versehen war. In der Mitte war eine Pfeilspitze – das Symbol der Arrowann – zu sehen.

    Nelja wirkte ein wenig verlegen. »Zauberer Tomis hat mir geholfen. Ich hoffe, die Magie in dem Band reicht aus. Du weißt, ich bin noch eine Zauberschülerin, aber …«
    Voller Begeisterung fiel Rijana der Freundin um den Hals. »Es ist wunderbar, Nelja. Ich bin mir sicher, dass es genau richtig ist.« Fasziniert strich sie über die feinen Verzierungen des Hochzeitsbandes, das sie sich so sehr von Nelja gewünscht hatte. »Vielen, vielen Dank!«
    Bevor Nelja etwas entgegnen konnte, drückte Rijana ihr einen Dankeskuss auf die Wange.
    »Ich muss noch was erledigen, Nelja!«, rief sie und lief davon.
    Brogan besprach gerade mit den Steppenleuten, wie das Ritual ausgeführt werden sollte. Ihm war der Brauch der Clans unbekannt. Mitten in die Unterhaltung hinein kam Rijana geplatzt. Sie war ganz außer Atem und wirkte ein wenig unsicher.
    »Brogan, kann ich mit dir sprechen?«
    »Natürlich.« Der Zauberer folgte ihr. Etwas abseits des allgemeinen Tumults betrachtete er die junge Frau lächelnd, die unruhig von einem Bein aufs andere trat.
    So schnell ist die Zeit vergangen, dachte er. G estern war sie noch ein kleines Mädchen, das im Sattel hinter mir nach Camasann geritten ist, und nun ist sie eine erwachsene Frau.
    »Was hast du auf dem Herzen, Rijana?«
    »Das Ritual der Arrowann … ich weiß nicht, ob du es kennst … es ist nur, also Nelja hat ja jetzt auch das Hochzeitsband für mich gemacht.« Brogan hob ihr Kinn mit einem Finger an und sah ihr in die Augen. »Was möchtest du von mir?«
    Nun biss sich Rijana auf die Unterlippe und sah mit unsicherem Blick zu dem alten Zauberer auf. »Brogan, würdest du bei dem Ritual die Stelle meines Vaters einnehmen?«
    Einen Augenblick lang schwieg Brogan, und Rijana befürchtete schon, dieser fremde Brauch wäre ihm unangenehm.

    »Du musst nicht, ich werde Broderick fragen …« Rasch wandte sie sich ab, doch da hatte Brogan sie schon zu sich umgedreht und an seine breite Brust gedrückt.
    »Ich würde nichts auf der Welt lieber tun, Rijana«, erklärte er ergriffen, und sie sah zu ihrer Verwunderung, wie er sich heimlich über die Augen wischte. »Das ist eine große Ehre für mich!«
    »Wirklich?« Nun strahlte sie ihn an und erwiderte seine Umarmung. »Du warst ohnehin immer wie ein Vater für mich.«
    »Rijana, ich bin sehr stolz auf dich!«
     
    Trotz der ernsten Lage und der drohenden Gefahren stellte sich das kleine Hochzeitsfest von Rijana und Ariac als gute Idee heraus. Tief in den Bergen hatten die Elfen eine heilige Quelle

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