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Thondras Kinder - Am Ende der Zeit

Thondras Kinder - Am Ende der Zeit

Titel: Thondras Kinder - Am Ende der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P. Roberts
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Steppenmann heiser. Er drückte Elli’vins zarte Hand und erhob sich. Jetzt wollte er allein sein.
     
    Nun war es nur noch ein Tagesritt bis Tirman’oc. Während sie am Rand des Elfenreiches entlanggereist waren, hatten sich wie durch Zauberhand Wege vor ihnen aufgetan, sodass sie unentdeckt geblieben waren. Das hatten sie Elli’vin und der Elfenmagie zu verdanken. Immer wieder hatten sie auf die Handelsstraße blicken können, und sie hatten gesehen, dass dort Blutrote Schatten, Orks und Trolle dicht gedrängt marschierten. Heute Nacht begann der wohl gefährlichste Teil ihrer Reise. Sie mussten über die Ebene bis zum Donnerfluss reiten. Auf dieser Strecke waren sie nicht mehr durch die Magie der Elfen geschützt. Alle hofften, dass die Nacht ihnen ein wenig Schutz gewähren würde.
    Rijana stand bei Lenya und redete leise mit dem Pferd, während sie es aufsattelte. Gerade kam Ariac mit Nawárr am Zügel auf sie zu.
    »Bist du fertig?«
    Sie nickte und steckte ihr Schwert in die Scheide an ihrem Gürtel. »Es ist wohl bald so weit. Selbst ich spüre das.«

    Ariac blickte in den sternenklaren Himmel. Er legte eine Hand auf sein silbernes Schwert. »Ich werde Scurr töten, das verspreche ich dir.«
    »Aber bitte, sei vorsichtig, riskiere nicht dein Leben …«, begann sie, und eine Träne tropfte ihre Wange hinab.
    Ariac wischte sie fort und nahm Rijana in den Arm. »Es muss beendet werden, und das weißt du.«
    »Aber warum musst gerade du es sein?«, schluchzte sie und klammerte sich an ihm fest.
    »Das weiß ich auch nicht.«
    Leise Huftritte ertönten in der Nacht, mehr war nicht zu hören. Im Licht des Mondes und der Sterne überquerten sie die grasbewachsene Ebene.
    »Wir werden nicht über die Brücke kommen«, murmelte Brogan unbehaglich. »Wir werden schwimmen müssen.«
    »Keine Sorge«, erwiderte Elli’vin, und ihr blasses Gesicht wurde von einem Lächeln erhellt. »Der Fluss wird uns helfen.«
    Zwar wusste Brogan nicht, was sie damit meinte, aber er musste ihr wohl vertrauen. Alles blieb ruhig, dennoch waren sie angespannt. Der Feind lauerte in der Nähe, dessen waren sich alle bewusst.
    Lord Bronkar kam gerade zurück, er hatte den Weg zur Brücke ausgekundschaftet. »Die Brücke wird schwer bewacht«, erzählte er leise, »und auch rundherum und an den schmaleren Stellen des Donnerflusses patrouillieren Wachen.«
    Das Rauschen des breiten und reißenden Flusses war inzwischen ganz deutlich zu hören.
    Elli’vin ritt mit ihrem schlanken Elfenpferd geradewegs auf den Fluss zu. Am Ufer blieb sie stehen, hob die Hände und sprach leise ein paar Worte.
    Nicht nur diejenigen, die eine Begabung für Magie hatten, so wie Brogan und Nelja, spürten, dass etwas geschah. Man konnte die Energie, die in der Luft lag, geradezu spüren.
Plötzlich nahmen sie alles viel deutlicher wahr: den Geruch der Pflanzen, das Rauschen des Wassers, die Berührung des Windes.
    Elli’vin redete weiter, und der Fluss begann, sich zurückzuziehen, bis sich eine breite Furt vor ihnen auftat.
    »Beeilt euch«, flüsterte sie.
    Verwundert trabten sie durch das nur noch fesselhohe Wasser des Donnerflusses. Nachdem alle das andere Ufer erreicht hatten, löste Elli’vin den Bann, und donnernde Wassermassen bahnten sich erneut ihren Weg hinunter zum Meer.
    »Wie hast du das gemacht?«, flüsterte Nelja ehrfürchtig.
    Elli’vin zuckte die Achseln. »Der Fluss ist mein Freund, ich respektiere ihn, und deswegen hat er mir einen Gefallen getan.« Bei ihr klang das ganz selbstverständlich, aber keiner der Menschen konnte das wohl wirklich begreifen.
    Nach kurzer Zeit tauchten sie in den Wald von Tirman’oc ein. Erneut nahm sie die Magie gefangen. Die Bäume schienen sich vor Elli’vin zu verneigen, und weiche Waldwege taten sich vor ihnen auf. Beinahe glaubte man, dieser Wald hätte Augen und würde sprechen. Ein leises, mystisches Wispern lag in der Luft. In den Gesichtern der Krieger aus Camasann und vor allem in denen der Steppenleute spiegelte sich Angst wider. Für sie war das alles neu und unheimlich.
    Ariac versuchte, seinen Vater und seine Schwester zu beruhigen. »Ich war bereits hier. Es ist ungewohnt, aber hier geschieht uns nichts.«
    »Ich habe das Gefühl, keine Luft zu bekommen«, keuchte sein Vater, »ich brauche die Weite.« Dann blickte er sich unbehaglich um. »Ich glaube, wenn dieser Wald entscheiden würde, uns nicht gehen zu lassen, dann wären wir gefangen.«
    »Damit könntest du Recht haben«, gab Ariac

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