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Thondras Kinder - Am Ende der Zeit

Thondras Kinder - Am Ende der Zeit

Titel: Thondras Kinder - Am Ende der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P. Roberts
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niemals aber für Reichtum und Macht.«
    Überraschung zeichnete sich auf Ariacs Gesicht ab. Unter den anderen Völkern gab es nicht sehr viele, die das Steppenvolk mochten.
    »Von welchem Clan bist du, mein Junge?«
    »Von den Arrowann.«
    Rijana lächelte stolz. »Und ich bin es ebenfalls.«
    Verwirrt zog Lord Bronkar die Augenbrauen zusammen. »Du siehst gar nicht aus wie ein Steppenmädchen.«
    Rijana schob den Ärmel ihres Kleides hoch, das ihr Saliahs Mutter geliehen hatte. Zwar war es ein wenig zu groß, aber ihre eigene Kleidung war zu schmutzig und nass gewesen.
    »Ach«, rief Saliahs Vater aus, als er die Tätowierung sah. »Ich wusste gar nicht, dass fremde Völker aufgenommen werden können.« Er betrachtete die feinen Linien genau. »Eine beeindruckende Zeichnung.«

    Ariac und Rijana lächelten sich an. Saliahs Vater schien ein ehrlicher und offener Mann zu sein. Sie mochten ihn beide. Dann erhob er sich wieder. »Ich hoffe, wir haben noch Zeit, einen Ausritt zu machen. Man erzählt sich viel von der Reitkunst der Steppenleute.«
    Gern nahm Ariac das Angebot an. Nachdem Lord Bronkar den Raum verlassen hatte, umarmte Rijana ihn.
    »Siehst du, es gibt auch Menschen, die die Arrowann mögen.«
     
    Zu dem Ausritt kam es allerdings nicht mehr, denn über Catharga und den nördlichen Ländern tobten heftige Schneestürme. Zwei Tage später kam ein Schlitten des Königshauses von Catharga. Ein Bote berichtete, dass König Hylonn Falkann und seine Gefährten zu sich aufs Schloss beorderte. Falkann ging es seit einigen Tagen wieder gut, auch wenn er noch immer heftig hustete.
    Zum Abschied bekamen die Sieben praktische Reisebekleidung von Saliahs Eltern. Außer Rudrinn, der seine Piratenkleidung behalten wollte, besaßen alle noch immer nur die blau-weißen Kleider aus Balmacann. Jetzt bekamen sie robuste Lederhosen, dicke Hemden und hohe Lederstiefel. So würden sie nicht sofort als die Sieben auffallen.
    Mit leisem Bedauern verabschiedete sich Saliah von ihren Eltern, nachdem ihr Vater ihr noch einmal versicherte, seine Krieger bereitzuhalten. Sie mussten nur einen Boten schicken, wenn sie Hilfe brauchten.
    Lady Melinah umklammerte den Arm ihres Mannes, als sie draußen standen und beobachteten, wie die jungen Leute in den pompösen Schlitten stiegen, der von vier schneeweißen Pferden gezogen wurde.
    »Warum muss gerade Saliah eine der Sieben sein?«, fragte sie sorgenvoll. »Sie ist doch eine zarte junge Frau und sollte nicht in blutigen Schlachten kämpfen.«

    Lord Bronkar nahm seine Frau fest in den Arm und seufzte. »Auch mir behagt es nicht, aber Saliah ist klug und wird den richtigen Weg finden.« Er blickte Melinah fest in die Augen. »Sie wird auf sich achten, und sie hat gute Freunde.«
     
    Die Reise zum Schloss von Catharga dauerte mehrere Tage, denn der Weg war durch den hohen Schnee beschwerlich, und die Pferde mussten immer wieder ausgewechselt werden. Falkann und seine Freunde saßen in dicke Felle gehüllt in dem großzügigen Schlitten und übernachteten in Häusern von Adligen oder in Gasthäusern, die auf dem Weg lagen. Besonders Rudrinn fühlte sich in den Adelshäusern überhaupt nicht wohl. Eines Abends musste er ein Zimmer mit Broderick und Ariac teilen, denn das Anwesen des niederen, dafür aber sehr arroganten Lords hatte nicht genügend Zimmer.
    »Saliahs Eltern waren ja sehr nett«, sagte der junge Pirat, »aber die anderen aufgeblasenen Kerle hier in Catharga, die würde ich gern mal ein halbes Jahr auf die Ayrenn-Inseln schicken. Da würde ihnen ihr arrogantes Gehabe schnell vergehen.«
    Broderick lachte laut auf. »Ja, das wäre doch mal was.« Er ahmte die dröhnende Stimme von Rudrinns Vater nach: »Lord Albaret, du abgebrochener Wicht, sauf deinen Fusel selbst, du Bastard!«
    Auch Ariac grinste. Dieser kleine Lord Albaret mit den bösartigen Schweinsaugen war wirklich ein äußerst unangenehmer Zeitgenosse. Bei Falkann hatte er noch versucht, sich einzuschmeicheln; die anderen, besonders Ariac und Rudrinn, die man deutlich als Steppenkrieger und Pirat erkannte, hatte er mehr als abfällig behandelt.
    »Und jetzt müssen wir auch noch zu Falkanns Vater. Ich kann Schlösser nicht ausstehen.« Die Aussicht auf weitere Adlige schien dem Piraten nicht sehr zu behagen.
    Broderick erhob sich und sagte mit gekünstelter Stimme:
»Oh, werter Herr, mit einer Höhle voll stinkender Piraten kann Euch wohl nicht gedient werden.«
    Lachend warf Rudrinn ein Kissen nach Broderick. Der

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