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Thondras Kinder - Am Ende der Zeit

Thondras Kinder - Am Ende der Zeit

Titel: Thondras Kinder - Am Ende der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P. Roberts
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aufbrechen wollen, mussten weiterhin in Errindale bleiben. Broderick und Kalina kam das natürlich sehr gelegen, aber Tovion war schon drauf und dran, allein in dem Schneegestöber loszureiten, um Nelja und Brogan zu suchen.
    Zumindest hatte Finn jetzt etwa fünfzig Männer aus den umliegenden Dörfern zusammengetrommelt, die den Sieben bei einem Kampf beistehen wollten.
    Dann endlich, als der dritte Frühlingsmond anbrach, war der Schnee so weit geschmolzen, dass sie aufbrechen konnten. Kalina bemühte sich verzweifelt, die Fassung zu bewahren. Sie
wollte Broderick nicht gehen lassen, und auch Finn sah sehr besorgt aus.
    »Passt gut auf euch auf«, sagte er zum Abschied, »die Blutroten Schatten sollen wieder gesehen worden sein und auch Krieger aus Balmacann. Wenn es zu gefährlich wird, dann versteckt euch lieber hier.«
    Alle Sieben versprachen, vorsichtig zu sein. Ihnen allen war nicht ganz wohl in ihrer Haut. Kalina umarmte Broderick fest, Tränen liefen ihr rundliches Gesicht hinab. »Du kommst wieder, ja?«
    Er versprach es ihr und drückte sie noch einmal an sich. Dann stieg er auf sein Pferd. Als er sich noch einmal umdrehte, sah er, wie Norick das kleine Holzschwert in die Höhe reckte, das er ihm vor einiger Zeit geschnitzt hatte. Broderick hob seines zum Gruß und wandte sich dann rasch ab.
    »Es ist mir niemals schwerer gefallen zu gehen«, sagte er heiser zu Falkann, der neben ihm ritt.
    Der drückte seinen Freund an der Schulter. Er konnte sich vorstellen, wie Broderick sich fühlte.
    Bald hatten sie die Grenze zu Northfort überquert. Tovion war in regelmäßigem Kontakt mit Nelja, die erklärte, dass sie den Treffpunkt wohl bald erreicht hätten. Da der Schnee im Osten schon weitgehend getaut war, kamen die beiden gut voran.

KAPITEL 3
    Thondras Entscheidung
    D ie Sieben wagten nicht, die Straße zu benutzen. Sie bevorzugten den Wald, suchten immer wieder Deckung und bemühten sich, nicht in die Nähe von größeren Ansiedlungen zu reiten, denn König Scurrs Männer waren schon wieder unterwegs. Nach etwa vierzehn Tagen war das Ufer des Meeresarmes, der Balmacann vom Norden trennte, beinahe erreicht. Tovion war guter Dinge, denn er hatte von Nelja Nachricht erhalten, dass sie und Brogan bereits in Northfort waren und auf gutem Weg zu ihnen.
    Möwen kreisten am Himmel, und der Wind brachte den typischen Meeresgeruch mit sich.
    Rudrinn hielt sein Gesicht in die frische Brise und sog die Luft tief ein. »Das vermisse ich immer, wenn ich im Landesinneren bin.«
    Die Pferde wurden unruhig und stampften aufgeregt. Seit einigen Tagen lag ein Hauch von Frühling in der Luft. Vor ihnen breitete sich eine Wiese aus, auf der nur noch vereinzelt Schneereste zu sehen waren.
    »Wollen wir?«, fragte Saliah mit einem Lachen in ihren strahlend blauen Augen.
    Dieser Aufforderung konnte keiner widerstehen. Geschwind stoben die Pferde in einer Fontäne aus Schmelzwasser davon. Nach kurzer Zeit waren alle etwa auf gleicher Höhe, aber dann ließ Ariac die Zügel schießen, und Nawárr galoppierte wie der Blitz davon.

    In diesem Augenblick waren all ihre Sorgen und Ängste vergessen. Sie waren einfach nur sieben ausgelassene junge Leute, nicht ›Die Sieben‹, nicht ›Thondras Kinder‹, die Hoffnung aller freien Menschen, sondern einfach nur Freunde, die jauchzend vor Freude diesen rasenden Galopp und das Wettrennen genossen.
    Am Ende der Wiese wartete ein triumphierend grinsender Ariac. Als die anderen mit geröteten Gesichtern aufgeholt hatten, schimpfte Rudrinn: »War doch klar, dass du gewinnst.«
    Ariac streichelte seinem Hengst, der jetzt wieder gesund und wohlgenährt aussah, über den muskulösen Hals.
    »Wir sind außer Konkurrenz mitgeritten«, sagte er großzügig.
    »Dann habe ich gewonnen«, rief Saliah lachend.
    »Das glaubst auch nur du«, widersprach Rudrinn. »Mein Pferd hatte eine Handbreit Vorsprung.«
    »Das ist nicht wahr!«
    Rudrinn lachte und sprang zu Boden. »Also gut, ich würde niemals wagen, einer so anmutigen Lady zu widersprechen«, behauptete er und verbeugte sich übertrieben.
    Daraufhin stieg Saliah ebenfalls ab und stemmte die Hände in die Hüften. »Ich war wirklich schneller.«
    Rudrinn nickte, aber mit einem so frechen Grinsen, dass Saliah eine Hand voll Schnee nahm und sie ihm mitten ins Gesicht warf. Nach Luft schnappend wischte Rudrinn sich den Schnee weg, während die anderen breit grinsten. Er machte sich an die Verfolgung der lachenden Saliah, die ihm immer wieder

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