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Thondras Kinder - Am Ende der Zeit

Thondras Kinder - Am Ende der Zeit

Titel: Thondras Kinder - Am Ende der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P. Roberts
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wie das Feuer vor dem Nachthimmel aufflammte, doch plötzlich, als das Boot schon außer Schussweite war, erloschen die Flammen.
    »Was hat das zu bedeuten?«, murmelte der Zauberer. Das
Boot hätte noch einige Zeit brennen müssen, bevor es unterging.
    Lange Zeit blickte er aufs Meer hinaus, konnte es sich jedoch nicht erklären. Die meisten der Krieger verließen das Ufer. Die Männer, die mit Brogan gekommen waren, entfernten sich, denn sie hatten selbst Freunde verloren. Tovion und Nelja blieben eng umschlungen am Ufer sitzen, Broderick wollte lieber allein sein und ging in die Nacht hinaus. Ariac und Rijana lehnten sich Arm in Arm an einen Felsen. Sie wussten beide nicht so recht, wie sie sich trösten sollten. Rudrinn saß verloren am Feuer und starrte in die Flammen. Brogan setzte sich zu ihm. Er kannte Rudrinn nur als lustigen Kindskopf, aber jetzt sah er so verzweifelt aus, dass es dem Zauberer das Herz brach.
    »Wo habt ihr Saliah gefunden?«, fragte Rudrinn nach einer Weile mit einer Stimme, die nicht zu ihm zu gehören schien.
    »Nicht weit von Falkann entfernt. Wahrscheinlich hat sie aus der Ferne gesehen, dass er in Bedrängnis war, und wollte ihm helfen.«
    Rudrinn nickte und biss sich auf die Lippe, dann stand er auf und ging allein zum Strand zurück, um auf das nächtliche Meer zu blicken.
    Rijana hatte ihre Arme fest um Ariac geschlungen und drückte ihr Gesicht an seine Schulter. Sie glaubte, niemals trauriger gewesen zu sein als in diesem Moment.
    »Warum hat Nawárr ihn nur nicht aufsteigen lassen?«, flüsterte Ariac nach einer Weile. »Er hätte uns beide tragen können. Alle werden mir die Schuld geben.«
    Rijana hob den Kopf und blickte Ariac ernst an. »Nein, niemand gibt dir die Schuld. Worran hat Nawárr verdorben, deshalb hat er keinen außer dir oder mir mehr an sich herangelassen. Wir wissen, dass du Falkann nicht allein lassen wolltest.«
    »Sie werden mir nicht glauben.« Ariac war verzweifelt. »Sie
werden mich für einen Verräter halten. Ich war in Ursann, niemand glaubt jemandem, der aus Ursann kommt.«
    Rijana nahm seinen Kopf in ihre Hände. »Hör auf! Kein Mensch macht dir Vorwürfe. Alles ist schon schlimm genug, jetzt rede dir nicht so etwas ein.«
    Aber Ariac wollte nicht auf Rijanas Beteuerungen hören. Schließlich stand sie seufzend auf und ging zu Tovion hinüber.
    »Kannst du bitte zu Ariac gehen und ihm sagen, dass kein Mensch ihn für Falkanns Tod verantwortlich macht?«
    »Natürlich, aber das hat doch niemand gesagt.« Tovion blickte sie überrascht an.
    »Aber er glaubt es«, sagte sie seufzend, und ihre Augen füllten sich schon wieder mit Tränen. »Ich werde die beiden so sehr vermissen.«
    Tovion umarmte sie stumm. Dann ging er zu Ariac, der mit traurigem Gesicht an dem Felsen lehnte. Rijana fand Broderick mit fassungsloser Miene auf einem Stein sitzend. Auch ihn überraschte zu hören, dass Ariac sich selbst die Schuld gab.
    »Ich gehe gleich zu ihm«, versprach er.
    Nun wollte Rijana Rudrinn suchen, denn sie spürte, dass sie jetzt alle zusammenbleiben und sich Trost spenden mussten. Aber erst nach einer Weile fand sie ihn, wie er am Strand saß und aufs Meer hinausstarrte. Er blickte sich nicht um, als Rijana ihre Hand auf seine Schulter legte.
    »Kommst du mit?«, fragte sie vorsichtig.
    Er antwortete nicht, nahm nur ihre Hand und blieb sitzen. Rijana setzte sich schließlich neben ihn.
    »Warum bin ich nicht mit ihr geritten?«, fragte Rudrinn nach einer Weile.
    Rijana legte den Arm um seine Schultern. »Du weißt nicht, ob das etwas geändert hätte.«
    »Ich hätte sie beschützt, verdammt«, rief er verzweifelt, und Rijana sah, dass er mit den Tränen kämpfte. »Das mit Falkann
ist schlimm, aber Saliah, sie, ich … verflucht noch mal.« Er drückte die Fäuste gegen die Augen.
    »Was denn?«, fragte Rijana vorsichtig, und sie spürte, wie Rudrinns Schultern zu zucken begannen.
    Rijana nahm ihn in den Arm und legte ihren Kopf an seine Schulter.
    »Ich weiß, wie du dich jetzt fühlst.«
    »Nein, das weißt du nicht«, rief er verzweifelt und hob den Kopf ruckartig. »Verdammt, ich liebe sie schon seit einer Ewigkeit, und jetzt werde ich sie nie mehr wiedersehen«, brach es aus ihm heraus.
    Überrascht riss Rijana die Augen auf und starrte ihn verblüfft an. »Du … du, was?«
    Rudrinn stieß einen bitteren Laut aus. »Schon in König Greedeons Schloss habe ich mich in sie verliebt«, gestand er.
    Rijana schüttelte entsetzt den Kopf, was Rudrinn

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