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Thondras Kinder - Am Ende der Zeit

Thondras Kinder - Am Ende der Zeit

Titel: Thondras Kinder - Am Ende der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P. Roberts
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jedoch falsch verstand.
    Er lachte bitter auf. »Du hast Recht. Was hätte sie auch mit einem wie mir gewollt?«
    »Nein, Rudrinn, das ist Blödsinn«, widersprach Rijana stockend. Sie zögerte, dann nahm sie seine Hand. »Saliah war doch selbst in dich verliebt und hat gedacht, dass du sie nicht magst.«
    Ungläubig blickte er Rijana an. »Das sagst du jetzt nur, um mich zu trösten«, flüsterte er.
    Rijana schüttelte den Kopf, und eine Träne tropfte ihre Wange herunter. »Saliah hat es mir selbst gesagt. Es ist die Wahrheit.«
    Nun stieß Rudrinn einen entsetzten Laut aus und versteckte sein Gesicht in den Händen. »Ich glaube es nicht, das kann nicht wahr sein. Das kann nicht sein. Ich bin so ein Idiot«, flüsterte er immer wieder.
    Rijana nahm ihn in den Arm und streichelte ihm über den Kopf.

    »Aber warum hast du es ihr denn nie gesagt?«, fragte sie irgendwann leise.
    Voller Verzweiflung blickte Rudrinn sie an, und sie sah, dass sein Gesicht tränenverschmiert war. »Weil ich nur ein verfluchter, ungehobelter Pirat bin.«
    Rijana verzog mitleidig das Gesicht und umarmte ihn fest. »Aber der verflucht beste Pirat, den die Meere jemals gesehen haben.«
    »Jetzt ist alles zu spät«, flüsterte er. Rijana konnte darauf nichts erwidern, sondern ihn nur mit ihrer Anwesenheit trösten, sofern das überhaupt möglich war.
    Nach einer Weile kam Brogan zu den beiden. »Kommt ihr auch? Die anderen sitzen am Feuer.« Als er Rijanas fragendes Gesicht sah, sagte er beruhigend: »Broderick und Tovion haben Ariac versichert, dass sie ihm glauben.«
    Erleichtert seufzend stand Rijana auf und nahm Rudrinns Hand. »Komm bitte mit.«
    Aber er schüttelte nur den Kopf. »Lass mich noch eine Weile allein.«
    Rijana zog an seinem Arm. »Nicht jetzt, wir sind deine Freunde, und wir müssen zusammenhalten.«
    Brogan stimmte ihr zu. »Komm, Rudrinn, Saliah und Falkann hätten es auch so gewollt. Wir müssen wirklich überlegen, wie wir jetzt weitermachen.«
    Schließlich erhob sich Rudrinn und folgte Brogan und Rijana mit hängenden Schultern. Die anderen drei saßen mit ernsten Gesichtern am Lagerfeuer, Ariac lächelte nur leicht, als er Rijana sah. Sie setzte sich neben ihn, und er legte den Arm um sie.
    »Was heute geschehen ist, ist furchtbar«, begann Brogan, er blickte alle der Reihe nach an. In den Gesichtern der fünf jungen Leute sah er grenzenlose Trauer, Unsicherheit und Verzweiflung. »Aber wir müssen trotz allem weitermachen, wir dürfen jetzt nicht aufgeben …«

    »Was hat das jetzt noch für einen Sinn?«, fragte Rudrinn bitter. »Zwei von uns fehlen, wir können Scurr nicht mehr besiegen.«
    »Das ist wahr, aber trotzdem …«, fuhr Brogan fort, doch plötzlich ließ ihn etwas innehalten.
    Über dem Meer erschien am finsteren Nachthimmel ein merkwürdiges, warmes, gelblich-weißes Licht. Keiner konnte den Blick davon abwenden. Das Licht kam ganz langsam näher, breitete sich über den Strand aus, dann über die ersten Wiesen. Als alle mit offenem Mund hinschauten, glaubten sie, ihren Augen nicht zu trauen. Mitten in dem Licht kamen Saliah und Falkann langsam näher. Sie lächelten und wirkten unversehrt.
    Selbst Brogan konnte sich das nicht erklären und schloss kurz die Augen, da er glaubte, eine Halluzination zu haben. Aber als er die Augen öffnete, waren Saliah und Falkann noch immer da.
    Das Licht verschwand ganz langsam, aber die beiden blieben.
    »Ihr könnte es ruhig glauben«, sagte Saliah mit ihrer sanften Stimme. »Wir sind zurück.«
    Falkann nickte zustimmend. »Ich verstehe es selbst nicht, aber Thondra hat uns zurückgeschickt.«
    »Thondra hat euch … zurückgeschickt?«, stammelte Rudrinn und sah aus, als würde er gleich in Ohnmacht fallen.
    »Im Namen aller Götter, das ist unglaublich«, stieß Brogan hervor.
    Rudrinn war der Erste, der aufsprang. Ganz nah vor Saliah blieb er stehen, musterte sie kurz und nahm sie dann vorsichtig in den Arm.
    »Sie ist echt!«, rief er schließlich und wirbelte sie herum.
    Saliah lachte leise auf und war sehr verwundert, als Rudrinn sie so fest in den Arm nahm, dass es ihr beinahe die Luft abdrückte.

    »Saliah, ich liebe dich! Ich liebe dich schon seit einer Ewigkeit, auch wenn ich nur ein verdammter, rüpelhafter Pirat bin«, murmelte er.
    Für einen Augenblick erstarrte Saliah, dann drückte sie ihn von sich fort. »Wirklich?«
    Er nickte und wirkte plötzlich unsicher. Doch Saliah stieß einen leisen Schrei aus und fiel ihm um den Hals. »Und ich

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