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Thondras Kinder - Am Ende der Zeit

Thondras Kinder - Am Ende der Zeit

Titel: Thondras Kinder - Am Ende der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P. Roberts
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sehen.«
    Ariac setzte sich neben sie und streichelte ihren Arm. »Jetzt komm schon, er hat doch eingesehen, dass er falsch gehandelt hat.«
    »Aber das … das war einfach unglaublich. So etwas Gemeines hätte ich ihm niemals zugetraut.« In ihren Augen schwammen schon wieder Tränen. »Er war für mich immer ein Vorbild, aufrichtig, gerecht und stark, aber er ist ein verdammter Verräter.«
    »Sei nicht so hart zu ihm. Wenn ich ihm verziehen habe,
dann solltest du das auch. Schließlich hat er mir das Leben gerettet.«
    Rijana schloss kurz die Augen, dann stand sie auf und sagte knapp: »Ich werde Saliah und Rudrinn gratulieren.«
    Die beiden kehrten zum Lagerfeuer zurück. Inzwischen standen fünfzehn Krieger aus Balmacann am Feuer und schenkten den wenigen Alkohol aus, den sie bei sich hatten. Rijana beachtete Falkann mit keinem Blick, gratulierte Rudrinn und Saliah, die um die Wette strahlten, jedoch aus vollstem Herzen.
    Noch bis zur Morgendämmerung wurde geredet und getrunken. Das Versteck war für den Augenblick gut. Das Feuer war nur vom Meer aus zu sehen, und Brogan hatte einigen Kriegern befohlen, aufmerksam Wache zu halten und sie notfalls zu warnen. Alle freuten sich, dass Rudrinn und Saliah nun doch noch zusammengefunden hatten.
    Obwohl sich irgendwann doch alle schlafen gelegt hatten, die nicht Wache hielten, fand Tovion keine Ruhe. Er war so unglaublich froh, seine Nelja wieder bei sich zu haben, dass er die Zeit mit ihr nicht mit Schlafen vergeuden wollte.
    »Komm mit«, bat er, als die ersten Vögel bereits zu zwitschern begannen.
    »Tovion, ich bin todmüde«, stöhnte Nelja, doch dann ließ sie sich von ihm auf die Füße ziehen.
    Vorsichtig stiegen die beiden über Rudrinn und Saliah, die engumschlungen unter einer Decke lagen und selbst im Schlaf noch glücklich lächelten.
    Gemeinsam kletterten die beiden auf eine Klippe und blickten zum Meer hinaus, das in sanften Wogen ans Ufer brandete.
    »Ich kann es nicht glauben, dass Thondra den beiden noch eine Chance gegeben hat«, sagte Tovion und umarmte Nelja von hinten.
    Seufzend lehnte sie sich an ihn. »Ich auch nicht, aber ich bin unendlich froh, dass es so ist.«

    »Hättest du das von Falkann gedacht?« Noch immer schwang Unglauben in Tovions Stimme mit.
    »Nein, niemals im Leben, er erschien mir so aufrecht und mutig.«
    »Er war immer der Verräter.«
    Auch Nelja machte das zu schaffen. »Ja, aber trotzdem ist er in diesem Leben auch unser Freund.«
    »Ja, du hast Recht.« Zärtlich streichelte Tovion ihr über die dunklen Locken. Im Augenblick wollte er nicht weiter über Falkann nachdenken. »Wie ist es euch gelungen, hierherzukommen? Mittlerweile müssen Hawionn und Greedeon doch mitbekommen haben, dass du und Brogan mit uns unter einer Decke stecken.«
    »Ja, so ist es wohl.Wir denken aber, dass sie noch nichts davon wissen, dass Rittmeister Londov auf unserer Seite ist, aber sicher können wir uns nicht sein. Und um deine Frage zu beantworten«, Nelja lächelte, »wir haben uns aufgeteilt und sind in kleinen Gruppen gereist. Brogan ist ein wunderbarer Zauberer, er hat einen Schutzzauber über die Männer gelegt, die mit uns gereist sind, da wir wahrscheinlich am meisten gesucht werden und am auffälligsten sind.« Als sie fortfuhr, klang ihre Stimme etwas besorgt. »Es war sehr anstrengend für ihn, so viele Menschen und Pferde zu verschleiern. Ich wollte ihm ja helfen, aber ich beherrsche diese Art von Zauber noch nicht. Brogan hat gemeint, ich solle lieber meine Verteidigungszauber üben, falls es zu einer Schlacht kommt, damit ich euch helfen kann.«
    Leise lachend drückte Tovion seiner Gefährtin einen Kuss in den Nacken. »Du warst schon immer ungeduldig und wolltest zu viel auf einmal lernen. Ich glaube, Brogan hat Recht mit dem, was er gesagt hat.«
    Nelja zuckte mit den Achseln, dann ließ sie, zu Tovions grenzenlosem Erstaunen, plötzlich einen kleinen Stein unter ihren Füßen in einem gleißenden Feuerwirbel bersten. Anschließend lächelte sie stolz.

    Tovion sah sie ehrfürchtig an. »Du hast viel dazugelernt.« Leicht errötend nickte sie. »Ich habe die Zeit, in der wir getrennt waren, genutzt.«
    »Du bist wundervoll, Nelja.« In stummer Zweisamkeit blieben sie am Meer sitzen, bis einer der Krieger aus Camasann sie holen kam.
    Trotz der Müdigkeit, die alle verspürten, mussten sie nun aufbrechen. Ihr Versteck schien nicht mehr sicher, die Wachen hatten Scurrs Blutrote Schatten entdeckt, die nicht allzu weit entfernt

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