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Thondras Kinder - Am Ende der Zeit

Thondras Kinder - Am Ende der Zeit

Titel: Thondras Kinder - Am Ende der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P. Roberts
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wohl, aber wenn
Scurr uns vernichtet hat, dann wird er sich doch auch Balmacann nehmen.«
    Brogan seufzte. »Das sehe ich ähnlich, aber Greedeon und Hawionn sind wohl der Meinung, dass Scurr sich an die Abmachungen hält und nur über die nördlichen Länder herrschen will. Alles andere ist ihnen gleichgültig.«
    »Scurr wird nie aufhören, er muss alles besitzen«, murmelte Ariac leise, aber da in diesem Moment Stille herrschte, konnte es jeder hören.
    Rittmeister Londov kam auf Ariac zu, der sich augenblicklich versteifte. Doch der große alte Mann mit den weißen Haaren musterte ihn nur durchdringend, bevor er lächelnd fragte: »Und du bist also Ariac, der Steppenkrieger, der das Herz eines der hübschesten Mädchen erobert hat, das Camasann jemals gesehen hat?«
    Auf der Stelle wurde Rijana rot, und Ariac nickte, wobei er ihre Hand nahm. »Wir sind verlobt«, sagte er fast schon etwas herausfordernd.
    Londov nickte jedoch nur anerkennend. »Meine Glückwünsche. Die Steppenkrieger waren von jeher hervorragende Reiter!«
    »Saliah und ich sind auch ein Paar«, rief Rudrinn in den Raum, und ein Stöhnen von Zauberer Tomis folgte.
    »Du liebe Zeit, Saliah, hast du dir keinen anständigen Mann aussuchen können?«
    Aber Saliah schüttelte lachend den Kopf und gab dem empörten Rudrinn einen Kuss auf die Wange. »Nein, er ist ein rüpelhafter Pirat, aber ich liebe ihn.«
    Tomis grummelte etwas in seinen Spitzbart und wandte sich kopfschüttelnd ab.
    »Nun esst zunächst einmal«, schlug Londov vor, woraufhin sich alle um das Feuer setzten.
    Die jungen Krieger kannten sich zum größten Teil aus Camasann, daher gab es viel zu erzählen. Nur Ariac fühlte sich
mal wieder ein wenig ausgeschlossen. Doch Rittmeister Londov setzte sich zu ihm. Lange unterhielt sich Ariac mit dem älteren Mann über die zähen Steppenpferde und die Reiterspiele, die von den Steppenmenschen veranstaltet wurden.
    Wieder einmal wurde es ein langer Abend. Auch die Geschichte von Saliahs und Falkanns Rückkehr aus Thondras Hallen wurde erzählt. Jedoch ersparten sie Falkann die Schmach um seinen Verrat. Nur an Rijanas anklagendem Blick sah er, dass sie ihm noch lange nicht verziehen hatte. »Ihr habt Thondra und all die anderen Götter gesehen, das ist unglaublich«, murmelte Tomis. Sofort packte er einen Stift aus und setzte sich neben Saliah. »Du musst mir alles genau beschreiben.«
    »Ich kann mich an kaum mehr als an das gleißende Licht erinnern«, sagte sie ausweichend, und auch aus Falkann brachte der uralte Zauberer nur wenig heraus. Schließlich gab er leise fluchend auf und schlug dem breit grinsenden Rudrinn seine Schriftrolle um die Ohren.
    »Dass du keinen Sinn für das geschriebene Wort hast, das ist mir schon klar«, schimpfte der Zauberer.
    »Nicht doch, nicht doch«, Rudrinns Grinsen wurde noch breiter, »Schriftrollen und Papiere sind durchaus von Nutzen, man kann sie hervorragend zum Ar…«
    Doch bevor er wieder etwas Unverschämtes sagen konnte, schrie Saliah empört auf und stieß ihn heftig in die Seite.
    »Ja, ja, bring ihm nur Manieren bei«, sagte Tomis mit zustimmendem Nicken und betrachtete Rudrinn ohne Mitleid, der sich mit verzogenem Gesicht die Seite rieb. »Vielleicht schafft eine Frau das, was wir in zehn Jahren harter Ausbildung nicht erreicht haben.«
    Alle anderen schmunzelten leise vor sich hin. Sie wussten um den immerwährenden Streit von Tomis und Rudrinn. Rudrinn hatte sich niemals bezwingen lassen oder sich Manieren beibringen lassen wollen. Als kleiner Piratenjunge war
er der Meinung gewesen, es würde ausreichen, Seekarten lesen zu können. Alle anderen Papiere waren für ihn nur dazu da, um sich damit den Hintern abzuputzen.
    Dies war seit langer Zeit mal wieder ein warmer und fröhlicher Abend. Die Krieger hatten zum Teil sogar Met mitgebracht, der warmgemacht und in einem großen Horn in der Runde herumgereicht wurde. Rittmeister Londov erklärte, dass diese geheimen Höhlen schon seit sehr langer Zeit existierten und er, Brogan und Tomis schon lange in allen Ländern geheime Posten ausgemacht hatten, wo sich Krieger in einem eventuellen Notfall verstecken konnten.
    »Wir sind nicht sehr viele«, sagte Brogan ernst und blickte in die Runde, »aber ich würde jedem Einzelnen von euch mein Leben anvertrauen. Wir werden gegen Scurr und Greedeon kämpfen.« Anschließend senkte er den Blick. »Und dabei wird nicht ausbleiben, dass ihr gegen die kämpft, die einst eure Freunde auf Camasann

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