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Thondras Kinder - Am Ende der Zeit

Thondras Kinder - Am Ende der Zeit

Titel: Thondras Kinder - Am Ende der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P. Roberts
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Trollen, die aber nur zum Einsatz kommen würden, falls die Sieben wider Erwarten zu viele Verbündete hatten.
    Scurr blickte neben sich. Ariac saß mit gesenktem Kopf und verschleiertem Blick auf einem großen Kriegshengst. Manchmal hatte Scurr den Eindruck, dass er noch immer gegen den Zauber ankämpfte, aber der Widerstand wurde schwächer.
    »Bring diesen Soldaten rechts von dir um«, flüsterte Scurr, nur um Ariacs Gehorsam zu testen.
    Ariac hob den Blick, schien durch Scurr hindurchzusehen und zog anschließend sein Schwert. Ohne nachzudenken, galoppierte er auf den Soldaten zu, der nicht einmal mehr reagieren konnte, und rammte ihm das Schwert in die Brust. Anschließend kehrte Ariac zurück und reihte sich wieder mit starrem Blick neben König Scurr ein, der mit einem boshaften Grinsen zu Worran blickte. Ariac war bereit, seine Aufgabe zu erfüllen.
    »Sollten wir ihm nicht wenigstens einen ordentlichen Haarschnitt verpassen?«, knurrte der Ausbilder und deutete auf Ariacs lange dunkle Haare, die ihm wirr ins Gesicht hingen.

    Scurr schüttelte den Kopf.
    »Nein, seine Freunde sollen ihn so sehen, wie sie ihn kennen. Wir werden ihn auch nicht in unsere Uniform stecken.«
    Worran zuckte die Achseln. Ihm war das egal, er wollte Ariac nur endlich umbringen dürfen, damit er wieder besser schlafen konnte.
     
    Broderick und Falkann trainierten draußen vor den Höhlen in der Hitze eines schwülen Sommertages, als Brogan zu ihnen stieß.
    »Scurrs Leute bewegen sich langsam in Richtung Norden. Wir sollten morgen früh aufbrechen.«
    Die beiden nickten ernst und wischten sich den Schweiß aus dem Gesicht. Kalina, Brodericks Gefährtin, kam mit einem Krug Wasser zu ihnen, und die beiden tranken hastig.
    »Wenn es weiter so heiß bleibt, werden wir noch gegrillt«, knurrte Broderick.
    Auch Brogan fühlte sich unwohl. Schon seit über einem Mond war es so unerträglich heiß und trocken. Die wenigen heftigen Gewitter hatten bisher keine Abkühlung gebracht.
    »Die Ernte wird wieder schlecht ausfallen«, stellte Kalina besorgt fest und setzte sich auf einen Stein.
    »Wir müssen es nehmen, wie es kommt«, meinte Brogan. »Also, packt eure Sachen.«
    Schon seit geraumer Zeit hatte sich Falkann Gedanken gemacht. »Wir sollten Rijana hierlassen. Sie ist noch immer so durcheinander und traurig.«
    Brogan stimmte sofort zu, denn das hatte er ohnehin vorgehabt. Er ging zu den Höhlen, wo Rijana mit ernstem Gesicht dabei half, Vorräte und Waffen auf die Pferde zu packen.
    »Rijana, kommst du mal zu mir«, bat der Zauberer.
    Sie hielt in ihrer Arbeit inne und folgte ihm. Brogan betrachtete sie besorgt. Von dem fröhlichen, unbeschwerten
Mädchen war nicht mehr viel übrig. Rijana wirkte in letzter Zeit immer so ernst und in sich gekehrt.
    In einer ruhigen Ecke sagte er zu ihr: »Ich möchte, dass du hierbleibst.«
    Überrascht blickte sie auf und schüttelte anschließend den Kopf. »Nein, ich komme mit euch.«
    Brogan packte sie am Arm. »Ich möchte nicht, dass du dich in Gefahr bringst. Ich weiß, dass es dir nicht gut geht und wie sehr Ariac dir fehlt.«
    In ihre dunkelblauen Augen traten Tränen, die sie rasch herunterschluckte.
    »Ich werde gegen König Scurr kämpfen, er ist Ariacs Feind«, sagte sie entschieden. Sie nahm sein Schwert, das sie schon die ganze Zeit über an ihrer Seite hatte. »Wenn er ihn nicht umbringen kann, dann tue ich es.«
    »Nein, das wirst du nicht. Nur Ariac hätte es gekonnt, und genau deswegen möchte ich, dass du hierbleibst. Du kannst Scurr nicht töten, dazu ist niemand fähig.«
    »Aber ich …«, begann sie erneut, doch Brogan schüttelte entschieden den Kopf. »Du bleibst hier, das ist mein letztes Wort.«
    Rijana senkte den Kopf. Ihr fehlte die Energie, um ihm zu widersprechen. Die ganzen letzten Monde waren für sie ohnehin wie in Trance vorübergegangen.
    Am nächsten Tag verabschiedete sie sich schweren Herzens von ihren Freunden.
    Falkann nahm sie vorsichtig in den Arm. »Wir werden sicher gewinnen, mach dir keine Gedanken.«
    Plötzlich hatte Rijana wahnsinnige Angst, auch noch ihre besten Freunde zu verlieren. Sie hielt Falkann lange fest.
    »Bitte nimm mich mit. Ich werde schon auf mich aufpassen«, flehte sie.
    »Nein, Brogan hat Recht, du solltest hierbleiben.«
    Sie wandte sich ab und lief zurück zu den Höhlen, wo sie
sich heulend auf ein Bündel mit Fellen warf. Kalina kam ihr hinterher und streichelte ihr beruhigend über den Rücken.
    »Mach dir nichts draus. Ich muss

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