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Thondras Kinder - Roberts, A: Thondras Kinder

Thondras Kinder - Roberts, A: Thondras Kinder

Titel: Thondras Kinder - Roberts, A: Thondras Kinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P. Roberts
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nichts verraten hast«, fügte Ariac hinzu, und seine dunklen Augen glänzten. Er rang nach Worten. »Ich kann meinen Eltern nicht sagen, dass ich bei König Scurr war, das würde ihnen das Herz brechen.«
    Rijana nickte verständnisvoll. Sie nahm seine Hand und drückte sie.
    »Keine Sorge, von mir erfährt niemand etwas.«
    »Danke«, sagte er noch einmal und verschwand wie ein Schatten in der Dunkelheit.
    Rijana wusch sich das Gesicht und kehrte anschließend zu dem Zelt zurück, in dem Lynn und Leá sich gerade aufgeregt unterhielten. Rijana wurde ein wenig traurig. Sie dachte an Saliah. Ihr hatte sie auch immer alles anvertrauen können. Nachdenklich legte sie sich auf ein paar weiche Felle und war bald darauf eingeschlafen.
     
    Am nächsten Morgen kam Rudgarr zu seinem Sohn, der sich gerade an der Wasserstelle wusch.
    »Möchtest du mit mir ausreiten?«, fragte er. »Dein Hengst ist wunderschön.«
    »Du kannst Nawárr gerne reiten, wenn du möchtest.«
    Rudgarr nickte und sattelte den edlen Hengst ehrfurchtsvoll. Die beiden ritten aus dem Lager heraus und stürmten eine Weile über die Ebenen. Dann ließen sie ihre Pferde im Schritt gehen.
    »Warum hast du dir die Haare abgeschnitten?«, fragte Rudgarr plötzlich ernst. »Hat man das von euch verlangt?«

    Ariac musste schlucken und nickte anschließend. In die Augen konnte er seinem Vater allerdings nicht sehen.
    Rudgarr musterte seinen Sohn nachdenklich. Ariac hatte sich sehr verändert, und das nicht nur äußerlich.
    »Ist es dir gut ergangen auf Camasann?«, fragte er weiter.
    Erneut nickte Ariac. Er wusste nicht, was er sagen sollte.
    »Warum bist du nicht früher zurückgekehrt?«
    Ariac blickte seinen Vater nun mit einem Anflug von Verzweiflung an.
    »Ich bin einer der Sieben und Rijana ebenfalls.«
    Rudgarr riss die Augen auf und wusste zunächst nicht, was er sagen sollte.
    »Ja … ja aber, warum bist du denn dann nicht bei den anderen?«, fragte er.
    Ariac fuhr sich durch die halblangen Haare, die im leichten Steppenwind wehten.
    »Ich wurde fälschlicherweise eines Mordes beschuldigt«, sagte er, zumindest jetzt musste er nicht lügen. »Außerdem ging das Gerücht um, dass die Arrowann ausgerottet worden wären, und ich musste mir Gewissheit verschaffen, dass das nicht stimmt.«
    Rudgarr blickte seinen Sohn entsetzt an. »Nein, viele Stämme haben Ärger mit Soldaten, aber wir konnten immer entkommen. Aber im Namen von Nawárronn, wie kam denn das Gerücht mit dem Mord zustande?«
    Ariac erzählte zögerlich und in Kurzfassung von der Sache mit Rijana und Berater Flanworn.
    Rudgarr nickte nachdenklich. »Ich glaube dir. Es wäre in Ordnung gewesen, wenn du den Kerl im Kampf getötet hättest. Aber haben dir deine Freunde nicht geglaubt?«
    Ariac senkte den Blick. »Keiner außer Rijana und Brogan, dem Zauberer.«
    Rudgarr betrachtete Ariac nachdenklich. »Das Mädchen bedeutet dir viel, nicht wahr?«

    Ariac nickte mit gesenktem Kopf.
    Sein Vater legte seine Hand auf Ariacs Arm. »Aber du weißt, dass du sie nicht heiraten kannst. Sie ist keine vom Steppenvolk.«
    Ariac nickte erneut, dann warf er seinem Vater einen Blick zu, der diesem durch Mark und Bein ging. »Bin ich es denn noch?«
     
    Rijana verbrachte den Morgen gemeinsam mit Lynn und Leá. Die beiden waren sehr nett und zeigten ihr die Zelte und ihre Pferde. Allerdings antwortete sie auf die Fragen der Zwillinge über die gemeinsame Zeit von ihr und Ariac auf Camasann erneut nur sehr ausweichend, und Leá bedachte sie wieder mit diesem misstrauischen Blick.
    Später kamen Ariac und sein Vater von ihrem Ausritt zurück, und Rijana empfing ihn erleichtert. Sie hoffte, dass er seiner Familie vielleicht doch noch die Sache mit König Scurr gestehen würde, sonst hätten sie wohl bald ernsthafte Probleme damit, immer wieder Ausreden zu finden.
    »Eure Pferde sind wirklich wunderschön«, sagte Rudgarr gerade.
    Ariac nickte. »Nawárr kann einige eurer Stuten decken, dann habt ihr im nächsten Frühjahr gute Fohlen.«
    »Das ist eine wunderbare Idee«, rief Rudgarr begeistert und schlug seinem Sohn auf die Schulter.
    Beim gemeinsamen Essen ging es zum Glück hauptsächlich um die geplante Jagd, die in einigen Tagen stattfinden sollte, und die bevorstehende Hochzeit von zwei jungen Männern. Erneut fiel Rijana auf, wie viel gelöster und fröhlicher Ariac hier zwischen seinen eigenen Leuten war.
     
    Die Tage vergingen. Rijana und Ariac nahmen an der Jagd auf die scheuen Steppenrehe teil, und

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