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Thondras Kinder - Roberts, A: Thondras Kinder

Thondras Kinder - Roberts, A: Thondras Kinder

Titel: Thondras Kinder - Roberts, A: Thondras Kinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P. Roberts
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Stirn. »Gut«, sagte er schließlich. »Aber seid vorsichtig!«
    Rijana und Leá versicherten es ihm. Als sie am Morgen fortreiten wollten, nahm Ariac Rijana beiseite.
    »Pass gut auf dich auf, und komm bald zurück!«
    »Und du sei vorsichtig bei der Jagd«, verlangte Rijana.
    »Nimm du Nawárr«, sagte Ariac plötzlich zu seiner Schwester. »Falls ihr in Schwierigkeiten geraten solltet, dann seid ihr schneller.«
    »Oh, sehr gut«, antwortete seine Schwester. »Den wollte ich schon immer mal reiten.«
    Als die beiden das Lager verließen, winkten sie Ariac noch einmal zu, der nachdenklich zurückblieb.
    »Siehst du«, sagte Leá augenzwinkernd. »Wenn ich mit Warga allein auf Kräutersuche bin, macht er sich nie solche Gedanken.«
    Rijana lächelte zögernd, und die beiden ritten den ganzen Tag lang auf die Steppe hinaus. Schließlich hielten sie in einer Senke in der Nähe der Berge an.
    »Gut«, sagte Leá. »Ich werde hier warten. Du kannst die Stelle leicht wiederfinden. Du musst nur auf den höchsten Gipfel des nördlichen Gebirges zuhalten, dann findest du mich.« Sie holte eine Flasche mit einer Flüssigkeit aus der Satteltasche. »Lass dich einfach treiben, und wähle die Richtung, zu der du dich hingezogen fühlst. Bleibe dort, wo du denkst, es ist richtig. Dann trinke an jedem Abend einige Schlucke aus der Flasche, ansonsten nur Wasser.«

    Rijana nickte und hängte sich den Trinkbeutel um. Sie schwang sich auf Lenya und galoppierte auf die Ebene hinaus. Zunächst gelang es ihr nicht, ihre Gedanken ziehen zu lassen. Sie wusste nicht, wo sie hinreiten sollte, aber dann entspannte sie sich und galoppierte einfach mit dem Wind, immer in Richtung der Berge. Als es Abend wurde, hatte sie die ersten Ausläufer des nördlichen Gebirges erreicht. Rijana trabte noch eine Weile durch die Hügel und fand schließlich ein Tal, an dessen Ende ein Wasserfall in die Tiefe stürzte. Hier ließ sie sich auf den Boden sinken. Lenya fraß derweil das frische, saftige Gras, das hier wuchs. Rijana war auch hungrig, aber sie begnügte sich mit einem Schluck Wasser aus dem Bach, der von dem Wasserfall gespeist wurde. Sie setzte sich in die warme Sonne und genoss die Ruhe und den Frieden in dem Tal. Als die Schatten länger wurden, nahm sie einen Schluck von dem Gebräu. Es schmeckte ein wenig bitter, aber nicht unangenehm. Auch der Hunger ließ nun ein wenig nach.
    In dieser Nacht hatte Rijana wirre Träume, konnte sich jedoch nicht an sie erinnern, als sie am nächsten Morgen aufwachte. Den ganzen Tag blieb sie in dem Tal, setzte sich auf einen Felsen, beobachtete die Vögel und Insekten, lauschte dem Wind und blickte auf die Wolken, die am Himmel vorbeizogen. Es fiel ihr sehr schwer, nichts zu essen. Gegen Mittag knurrte Rijanas Magen so heftig, dass sie glaubte, jeder müsste sie im Umkreis mehrerer Meilen hören. Aber sie beherrschte sich, trank erneut nur etwas Wasser und am Abend von dem Trank. Auch in dieser Nacht hatte sie merkwürdige Träume. Rijana glaubte, von längst vergangenen Schlachten geträumt zu haben, wahrscheinlich aus ihren früheren Leben. Am Morgen wusste sie nicht, ob das die Visionen sein sollten, von denen Leá geredet hatte, und überlegte zurückzureiten. Aber schließlich entschied sie sich dagegen.

    Ariac blieb in dieser Zeit hauptsächlich im Lager. Er machte sich Sorgen um Rijana und Leá und wartete ungeduldig auf ihre Rückkehr. Noch immer wusste er nicht, was er wegen seiner Tätowierungen machen sollte. Wahrscheinlich würde ihm wirklich nichts anderes übrigbleiben, als mit Warga zu sprechen. Er zögerte noch drei Tage, dann ging er eines Abends zu der alten Hexe.
    Warga saß in ihrem Zelt und bereitete einen eigenartigen Kräutertrank zu.
    »Aha, nun hast du also doch deinen Weg zu mir gefunden«, krächzte sie.
    Ariac war angespannt. »Ich wollte dich nur etwas fragen.«
    Mit einem Nicken deutete Warga auf die Felle, die auf dem Boden ausgebreitet lagen.
    Ariac setzte sich. »Ich habe noch immer nicht alle Tätowierungen, die anzeigen, dass ich ein Krieger bin.«
    Warga nickte. »Und, bist du deswegen keiner?«
    »Doch«, erwiderte Ariac verwirrt. »Aber alle Männer bekommen sie, wenn sie alt genug sind.«
    Die alte Frau seufzte und begann in dem Kessel zu rühren. »Sicher, Ariac, sicher, aber du warst eine lange Zeit fort.« Er machte den Mund auf, doch Warga hob die Hand und sprach weiter. »Wir alle wissen, dass du ein guter Krieger bist, aber du hast in einer anderen Welt gelebt.

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