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Thondras Kinder - Roberts, A: Thondras Kinder

Thondras Kinder - Roberts, A: Thondras Kinder

Titel: Thondras Kinder - Roberts, A: Thondras Kinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P. Roberts
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fest und hoffte, nicht unter einem herabfallenden Brocken zermalmt zu werden. Von Rijana oder den Pferden sah er nichts mehr. Dann wurden die Erdstöße etwas schwächer. Ariac stand auf und rannte panisch zwischen den herabgefallenen Bäumen und Felsen umher.

    »Rijana!«, schrie er dabei immer wieder hektisch.
    Und dann bebte es erneut so heftig, dass sich Risse im Boden auftaten. Ariac sprang im letzten Augenblick über einen Felsspalt, der ihm beinah den Weg abgeschnitten hätte. Dann stolperte er weiter, bis er endlich Rijanas Umhang unter einem Baum hervorragen sah. Rijana hing über einem Felsspalt und konnte sich, offensichtlich mit letzter Kraft, an einem dicken Ast festhalten. Ariac rannte zu ihr.
    »Warte, ich helfe dir!«, rief er.
    Rijana war erleichtert, Ariacs Stimme zu hören. Nach einem weiteren Beben rutschte der dicke Baumstamm weiter nach unten. Rijana schrie auf, und Ariac sprang zur Seite. Erschrocken sah er, dass der Baum kurz davor war, weiter in die Tiefe zu stürzen. Als es einen Moment ruhig war, kletterte er dennoch vorsichtig den Abhang hinunter und blickte in Rijanas ängstlich aufgerissene Augen.
    »Kannst du dich hochziehen?«, fragte er. Er stand auf einem schmalen Vorsprung, wagte aber nicht, auf den Baum zu steigen, da dieser sonst vielleicht unter seinem Gewicht abstürzen würde.
    Rijana schüttelte den Kopf. Sie hatte Tränen in den Augen. Schon jetzt hatte sie das Gefühl, als würden ihr die Arme aus den Gelenken gerissen. Ariac fuhr sich nervös über die Augen. Es ging mindestens dreißig Fuß in die Tiefe. Vorsichtig setzte er einen Fuß auf den Baumstamm. Er schien zu halten.
    »Nicht, Ariac«, sagte Rijana und biss sich auf die zitternde Lippe. »Du stürzt sonst mit ab.«
    Er ließ sich nicht abhalten und balancierte Schritt für Schritt über den Stamm. Dann streckte er ihr die Hand hin. »Na los, ich ziehe dich hoch.«
    Zögernd ließ Rijana eine Hand los, aber in diesem Moment gab es einen weiteren Stoß, und sie musste mit ansehen, wie Ariac mit den Armen ruderte und in die Tiefe stürzte.
Rijana stieß einen verzweifelten Schrei aus, aber da krachte sie auch schon mitsamt dem Baum hinunter.
     
    Ariac konnte nur mühsam die Augen öffnen. Er schnappte nach Luft und bekam Panik, als er merkte, dass er nicht atmen konnte. Er versuchte sich aufzurichten, aber sein Rücken schmerzte zu sehr. Keuchend ließ er sich wieder nach hinten sinken und zwang sich, ruhig einzuatmen. Endlich strömte etwas von der kostbaren Luft in seine Lungen. Vorsichtig setzte er sich auf und bemerkte, dass er in einem kleinen Busch lag. Dann sprang er auf, ohne auf seine Schürfwunden und Prellungen zu achten. Wo war Rijana?
    Er erkannte den dicken Baum, der herabgefallen war, und stieß einen verzweifelten Laut aus, als er einen Arm aus den Ästen herausragen sah. Der Baum musste sie zerquetscht haben. Aber dann sah er, dass der Stamm nicht ganz den Boden erreicht hatte, sondern zwischen Felsen eingekeilt war. Rijana lag darunter. Er rannte zu ihr und nahm ihre Hand. Sie hatte eine heftig blutende Wunde am Kopf, ihr ganzer linker Arm war aufgeschürft und bog sich in einem unnatürlichen Winkel weg. Er beugte sich ängstlich über sie und merkte erst nach einer kleinen Ewigkeit, dass sich ihre Brust ganz schwach hob und senkte.
    Erleichtert atmete er aus, streichelte ihr vorsichtig über das Gesicht und fragte: »Rijana, hörst du mich?« Aber sie gab keinen Laut von sich.
    Ariac schloss kurz die Augen, dann schnitt er mit seinem Dolch Streifen aus dem Umhang und machte ihr einen Verband um Kopf und Arm. Er bemühte sich, vorsichtig zu sein und auf ihren gebrochenen Arm zu achten. Rijana gab ein Stöhnen von sich, jedoch ohne die Augen zu öffnen.
    »Es tut mir leid«, flüsterte er. »Es tut mir so leid!« Ariac blickte sich um. Noch immer erschütterten leichte Beben den Boden. Der Baum würde sich nicht ewig in dieser Position
halten. Vorsichtig zog er Rijana darunter hervor und legte sie etwas abseits ab. Aber auch hier war es gefährlich, Felsen konnten in den Felsspalt stürzen und Bäume herunterfallen. Ariac kämpfte mit der Panik. Er wusste nicht, was Rijana fehlte. Er hatte keine Kräuter, die Pferde waren fort und damit auch die Decken. Außerdem war es ziemlich kalt. Ariac zog seinen Umhang aus und legte ihn über Rijana, deren Verband bereits durchgeweicht war.
    »Bitte wach doch auf«, sagte er leise und streichelte ihre Wange. Aber sie rührte sich nicht, sodass Ariac sie

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