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Thondras Kinder - Roberts, A: Thondras Kinder

Thondras Kinder - Roberts, A: Thondras Kinder

Titel: Thondras Kinder - Roberts, A: Thondras Kinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P. Roberts
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geistigen Auge. Bilder von vergangenen Schlachten und von Kriegern, die ihr eigenartig vertraut vorkamen. Sie taumelte überwältigt zurück. So wie bei ihren Freunden in den Jahren zuvor brach Jubel aus, und Brogan umarmte sie überschwänglich.
    »Rijana, Kind, du bist eine der Sieben!«, rief er aus.
    Das Mädchen wusste gar nicht, wie ihr geschah. Rijana ließ Glückwünsche und Umarmungen über sich ergehen. Einerseits konnte sie es kaum erwarten, bald wieder mit ihren besten Freunden zusammen zu sein, doch andererseits konnte sie nicht glauben, dass ausgerechnet sie – ein Bauernmädchen aus Northfort – eine der Sieben sein sollte.
    An diesem Abend war Rijana die Hauptperson, und alle jungen Männer rissen sich darum, mit ihr zu tanzen. Als es schon Nacht war, kam Nelja zu ihr ans Bett. Rijana hatte ohnehin noch nicht schlafen können.
    »Du wirst bald gehen«, sagte die junge Zauberin seufzend, und auch Rijana wirkt etwas bedrückt. Dann kramte Nelja in der Tasche ihres Gewandes herum und fragte mit ängstlichem Blick: »Kannst du Tovion etwas von mir geben?« Sie schluckte und schlug die Augen nieder. »Falls er mich noch nicht vergessen hat.«
    Rijana schüttelte den Kopf und umarmte die Freundin. »Das hat er sicher nicht, und selbstverständlich mache ich das gern.«
    Nelja gab ihr ein flaches, mit Runen verziertes Amulett. »Es ist ein Schutzamulett«, erklärte Nelja verlegen und wurde ein wenig rot.
    »Es ist wunderschön«, sagte Rijana lächelnd. Sie legte sich
ins Bett und grübelte beinahe die ganze Nacht darüber nach, wie ihr Leben weitergehen würde.
     
    Eigentlich sollte Rijana noch im Herbst abreisen und zu König Greedeon und den anderen gebracht werden, doch dann tobten derart schwere Stürme über das ganze Land, dass die Seereise zu gefährlich gewesen wäre. Also musste Rijana den ganzen Winter auf dem noch immer nicht komplett renovierten Schloss verbringen. Doch als sich die ersten Frühlingsboten zeigten, war es so weit. Hawionn verabschiedete Rijana mit großen Gesten und gab ihr eine Eskorte von fünfundzwanzig Soldaten mit. Brogan blickte der hübschen jungen Frau hinterher, die auf dem kleinen Segelschiff in Richtung Festland fuhr.
    »Pass auf dich auf, Rijana«, flüsterte er in die steife Brise, die von Westen kam. Er machte sich um alle Sorgen, doch die kleine Rijana lag ihm von jeher besonders am Herzen.
    »Ich bin gespannt, ob wir auch das siebte der Kinder Thondras bei uns haben«, meinte Rittmeister Londov, der mit dem Zauberer zurückritt.
    »Das werden die nächsten Jahre zeigen«, sagte Brogan nachdenklich. »Wenn wir Glück haben, war auch der zweite Junge von Scurr eine Lüge.«
     
    Rijana ritt mit den Soldaten, die sie zum größten Teil schon sehr lange kannte, durch Balmacann. Eigentlich war es ein sehr fruchtbares und reiches Land, doch die Winterstürme hatten vieles zerstört. Überall sah man Bauern, die ihre beschädigten Hütten neu aufbauten, und eine Menge Bäume waren umgestürzt. Trotz allem genoss Rijana die Reise. Sie freute sich so sehr, ihre Freunde wiederzusehen. Im zweiten Frühlingsmond erreichten sie das mit Gold verzierte, riesige Tor des Schlosses. Überall blühten Blumen und Büsche, hier war nichts von der Zerstörung zu sehen, die sonst im
ganzen Land herrschte. Wächter verbeugten sich ehrfürchtig vor Rijana und den Kriegern aus Camasann, was dem Mädchen ziemlich peinlich war. Sie bemerkte auch nicht die bewundernden Blicke, welche die Wächter ihr hinterherwarfen. Rijana sah wirklich wunderschön aus, wie sie auf der dunkelbraunen Stute ritt. Ihre langen Haare glänzten im Sonnenschein, und der magische Umhang passte sich farblich immer der Umgebung an.
    Durch eine riesige Allee ritt sie mit ihrer Eskorte immer weiter durch einen weitläufigen Park. Künstlich angelegte Seen und Meere aus Blumen waren zu sehen, und zu den beiden Seiten des Kiesweges standen hohe alte Bäume, die ein natürliches Dach bildeten. Rijana bestaunte das alles. Etwas so Prächtiges hatte sie noch nie gesehen. Immer wieder begegneten ihr Bedienstete, die sich rasch verbeugten, woraufhin Rijana jedes Mal rot anlief. Dann näherten sie sich einem wirklich ungewöhnlichen Schloss. Es lag mitten im Park, davor ein gepflegter Rasen, und Rijana überlegte, wo sie so etwas schon einmal gesehen hatte. Es war strahlend weiß und hatte jede Menge Türme und Erker, doch irgendetwas kam ihr merkwürdig vor. Aber Rijana blieb keine Zeit, weiter darüber

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