Thors Valhall
Sauna nur die Haut verbrennen.“
„Wenn du meinst?“ Dylan zuckte mit den Schultern, dann folgte er Thor ins Biosanarium, dessen Innentemperatur bei 60° lag und abwechselnd mit bunten Lichterquellen beleuchtet wurde.
Dort setzten sie sich gegenüber. Kaum hatte Dylan auf seinem Handtuch Platz genommen, spreizte er die Schenkel auseinander, sein rechtes Bein zog er dicht an seinen Körper heran und präsentierte damit eine freie Sicht auf Geschlecht und Anus.
„Ich glaube, ich weiß, warum du herkommen wolltest“, sprach er. Seine schlanken Finger glitten über den Bauch, hinab zwischen seine Beine, dabei blickte er sein Gegenüber plötzlich herausfordernd an.
„Vergiss es, Perk“, antwortete Thor jedoch. „Solange du nicht nüchtern bist, läuft hier gar nichts.“
„Na schön!“, giftete Dylan schnippisch. Mit einer schnellen Bewegung presste er seine Beine dicht zusammen und warf ein freies Stück Handtuch über seine Blöße. Dazu hob er die Nase arrogant und fixierte anschließend die Temperaturanzeige der Sauna mehr genervt als wohlwollend.
„Das heißt ja nicht, dass du dich komplett verhüllen musst“, sprach Thor. Seine Stimme war ruhig. Er wusste, dass der Umgang mit Dylan, mit seiner leicht zu reizenden Art, zudem in einem betrunkenen Zustand, nicht einfach werden würde.
„Ach, gucken darf man, ja?“, tönte Dylan auch sofort.
Thor lächelte sanft und nickte.
Sofort schob Dylan sein Handtuch wieder zur Seite. Inzwischen begann er, zu schwitzen.
„Gut so?“
Thor betrachtete den nackten Körper vor sich gründlich … Die langen, leicht behaarten Beine, den wohlgeformten Schwanz, die sorgfältig gestutzte Schambehaarung, den flachen Bauch, die ebenfalls spärlich behaarte Brust, die spitzen Schultern, die sehnigen, schlanken Arme, mit den silbernen Armreifen, die zittrigen Finger mit den schnörkeligen Ringen daran. Er betrachtete das erhitzte Gesicht, auf dessen blasser Haut sich Schweißperlen sammelten, die Lider, die sich vermehrt schlossen und öffneten, und die sich langsam lösende Schminke, die schwarze Tränen auf Dylans Wangen zauberten.
„Es gefällt mir gut, ja.“
Thor lehnte sich zurück, gab im Gegenzug die Sicht auf sein eigenes Geschlecht Preis. Eine ganze Weile saßen sie sich still gegenüber, bis ihre Körper stärker schwitzten, und der Schweiß wie Perlen an ihnen herunterlief.
Nach zehn Minuten hatte Thor Einsicht. „Das reicht für den Anfang.“
Erleichtert atmete Dylan aus. Als er die Sauna verließ, holte er tief Luft. Im Vorraum war es kühler, doch um ihre Körper ausreichend zu erfrischen, benötigte es eine weitere Dusche.
„Nochmal duschen?“ Dylan rollte mit den Augen. „Hab’ keinen Bock.“ Er drehte sich weg. Seine Beine waren weich wie Gummi, sie zitterten, als stünde er unter Schock. Fest presste er sein Handtuch auf das Gesicht. Puder- und Kajalreste blieben daran haften.
„Super, mein ganzes Make-up löst sich …“
„Perk, dein Gejammer geht mir mächtig auf den Sack. Bist du ein Mann oder eine Maus?“
„Ich bin `ne Tunte, falls du es noch nicht gemerkt hast!“, tönte Dylan gereizt. Doch im nächsten Augenblick schreckte er zusammen. Thor kam auf ihn zugestürmt, packte ihn fest am Handgelenk und zog ihn ohne Gnade zu dem großen Wasserbecken, das tief im Boden versenkt war. „Schluss jetzt!“
Mit einem kräftigen Hieb stieß er Dylan dort hinein.
Eiskaltes Nass umgab seinen Körper. Er schrie, schluckte Wasser. Eine quälende Kälte suchte ihn heim. „Bist du wahnsinnig!“, brüllte er, kaum war er wieder aufgetaucht. Sogleich zog er sich an den Beckenrand, spuckte aus, fuhr sich benommen über das Gesicht. Sein Leib schmerzte, die Kälte war unerträglich.
„Stell’ dich nicht so an“, konterte Thor. Er kam dicht an den Beckenrand und glitt direkt ins Wasser hinein, als würde er eine derartige Kälte gewohnt sein.
„Es erfrischt, belebt, kühlt ab …“
„Ich glaube, bei mir lässt es eher alles absterben … Scheiße …“ Dylan stöhnte auf. „Ist das kalt! Meine Frisur ist völlig ruiniert.“
Noch immer klammerte er hilflos am Beckenrand, zu kraftlos, um sich wieder hinaus zu begeben. Schließlich bemerkte er Thors Hände, die sich leicht um seine Hüften schlossen. „Und? Geht es dir schon besser?“
„Ich weiß nicht …“ Dylan zögerte. Seine blauen Lippen bebten. Unsicher drückte er sie auf Thors festen Mund. Ein inniger Kuss folgte, aus dem sich Dylan als Erster wieder
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