Thors Valhall
kam aus Dylan heraus, als er die Härte in sich spürte. Langsam bewegte er sich auf und ab, dabei genoss er Thors tastende Hände auf seinem Rücken, an seinem Gesäß. Da er keinen richtigen Halt fand, umschlang er Thors Hals, dabei rieb er seine Wange an seinem Bart.
„Und? Ist es gut, Perk?“, keuchte Thor.
„Jaaaa, ja …“
„Dreh’ dich um …“
Dylan wechselte die Position.
Schließlich, mit dem Rücken zu Thor gewandt, senkte er sich wieder auf dessen Schoß. Wie schlüpfrige Fische glitten ihre Körper übereinander, erst langsam, dann immer schneller. Tief spürte er die Härte in sich, und Thors Hände rieben an seiner Erektion, so fest, so fordernd, dass er schon kurz darauf kam.
Ein erneuter Schwindel stellte sich ein, doch er war sich sicher, dass der nicht vom Alkohol herrührte. Sein Körper war schweißüberströmt, brannte wie Feuer. Als er die Augen öffnete, glitt die Feuchtigkeit über seine Lider, und er zögerte.
„Das war heftig …“
Er war völlig außer Atem und zudem überrascht, wie schnell er, trotz der Hitze, den Höhepunkt erreicht hatte. Der Körper unter ihm schien ebenso erschöpft. „Bist du schon fertig, Thor?“
„Längst …“ Eine Begebenheit, die auch für einen Thor Fahlstrøm ungewöhnlich war.
Kraftlos trennten sich ihre Leiber. Als Dylan in das abgeschlagene Gesicht von Thor blickte, kam ihm nur ein Wort in den Sinn: „Danke.“
Kapitel 5
Als sie am nächsten Morgen mit dem Taxi zum Studio fuhren, empfing sie Tony schon vor dem Eingang. Er war sichtlich aufgeregt.
„Wo hast du die Nacht gesteckt?“ Fragend sah er Dylan an. „Ich hatte schon Befürchtungen, dass du heute nicht ins Studio kommst.“
„Ich war bei Thor, über Nacht“, erklärte Dylan mit einem Augenzwinkern. Er klopfte Tony beruhigend auf die Schulter. „Es ist alles okay … Hör’ doch endlich auf, dir ständig Sorgen zu machen.“
Mit lässigem Schritt betrat er das Gebäude, doch Tony war längst nicht beruhigt.
„Was hast du wieder mit ihm angestellt?“, fauchte er Thor von der Seite an. „Habt ihr euch wieder die Nacht um die Ohren geschlagen?“
Thor verneinte.
„Ganz im Gegenteil, nachdem ich ihn endlich nüchtern hatte, hat er geschlafen, wie ein Baby …“ Er dämpfte seine Stimme. „Und anstatt mir wieder Vorwürfe zu machen, solltest du lieber einen Blick mehr auf Dylan werfen. – Oder weißt du, dass er sich täglich Alkohol in den Kaffee mixt?“
Tonys Augen weiteten sich. „Wie bitte?“ Er war sichtlich entsetzt.
„Er versucht uns zu verarschen, wo es nur geht“, fügte Thor hinzu.
„Scheiße, das wusste ich nicht.“ Tony verstummte einen kurzen Augenblick, indem er sich abwesend über die schwarze Jeans strich. Dazu trug er einen schwarzen Kapuzenpullover, wie immer. Sein schwarzes, dichtes Haar war zu einem Zopf gebunden, auch wie immer, selbst die kleinen Bartstoppeln, die sich in seinem Gesicht zeigten, da er von einer täglichen Rasur recht wenig hielt, ließen ihn immer gleich aussehen.
Doch jetzt zeigte sich eine ungewohnte Bestürzung in seinen braunen Augen.
„Dass es so schlimm ist, habe ich nicht vermutet. - Ich habe derzeit so viel um die Ohren.“ Er seufzte, bemerkte, dass seine Ausreden völlig fehl am Platz waren. Und so hörte er auf, sich gequält dafür zu verteidigen. „Danke, dass du mir das erzählt hast.“
Thor schwieg. Dass seine Entdeckung irgendwelche Konsequenzen nach sich ziehen würde, bezweifelte er. An Tonys Spielregeln hielt sich Dylan doch lange nicht mehr. Und auch Tony erschien längst nicht mehr so willensstark, wie sonst.
Es war ungewöhnlich ruhig im Bungalow. Normalerweise dröhnte laute Musik durch die Räume, manchmal so schallend, dass sich Nachbarn beschwerten. Oft hatten sich in der Vergangenheit RACE mit einigen Freunden zu gemeinsamen Partys oder Barbecue zusammengefunden. Aber in diesen Tagen blieb es still in dem Gebäude.
Angus und Clifford machten sich rar, als wollten sie der bedrückten Stimmung, die neuerdings in den Räumen hier herrschte, entfliehen.
Auch Dylan hatte das Gefühl, dass er lieber im Studio war, sich dort besser ablenken und die Nähe zu Thor genießen konnte, als daheim in den trostlosen vier Wänden. Dort, wo ihn die Gedankenflut überrollte und ihm Fragen stellte, die er nicht beantworten konnte.
Vielleicht war es ein kleiner Trost, dass es Tony ebenso ging.
Auch er hatte mit Gefühlen zu kämpfen, mit Ereignissen, die nicht vorhersehbar gewesen waren.
Still
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