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Thors Valhall

Thors Valhall

Titel: Thors Valhall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justin C. Skylark
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Krankenbett weggezerrt.
    „Susan ist nicht der Grund für unseren Streit, das weißt du genau“, fauchte Tony. „Du hast angefangen Stress zu machen und mit Dylan und Thor gevögelt.“
    „Weil du nicht gesagt hast, dass du noch Frau und Kind hast …“
    „Und du hast mir nicht erzählt, dass du mal mit Thor zusammen warst …“
    „Ich war nicht mit ihm zusammen “, fauchte Erik. „Es hatte nichts zu bedeuten.“
    „Dir anscheinend schon, sonst würdest du wohl kaum immer noch die Beine für ihn breitmachen, wenn er es verlangt.“
    Erik seufzte resignierend. Er hatte sich etwas anderes von diesem Besuch erhofft. Er wollte zeigen, dass er bereit war, die neuen Tatsachen zu akzeptieren. Er war bereit gewesen, zu verzeihen, vielleicht eine Lösung zu finden für ihre Probleme. Doch Tony brachte ihm nur Ablehnung entgegen.
    „Ich war eigentlich hergekommen, um mich zu entschuldigen.“
    „Dafür ist es zu spät“, erwiderte Tony. Er deutete zur Tür. „Ich denke, es ist besser, wenn du gehst …“ Dieser Verweis war mehr als deutlich.
    „Wo will Erik hin?“, rief die kleine Susan sogleich, als Erik das Zimmer verließ.
    „Er muss weg“, antwortete Tony kühl. Langsam sammelte er die Sachen seiner Tochter zusammen. Am nächsten Morgen sollte sie entlassen werden.
    „Kommt er wieder?“
    „Nein.“ Abermals schossen Tony die Tränen in die Augen. Er drehte sich weg, versuchte, seine Gefühle zu verbergen.
    „Aber er ist so nett“, sprach Susan weiter. „Und er sieht gut aus. Er hat so lange Haare wie du, Papa.“
    „Ja.“ Tony schluckte. Erneut siegten die Gefühle in ihm, und er musste sich setzen.
    „Magst du ihn nicht?“
    „Doch, Susan, ich mag ihn sogar sehr.“

    Ganz wohl war Dylan nicht dabei, als er das Haus von Thor aufschloss, obwohl die Hunde ihn begrüßten, als wäre er ein gern gesehener Gast.
    Doch Dylan fühlte sich alles andere als willkommen. Thors Welt war ihm noch immer fremd, wie sehr er sich auch bemühte, er fand keinen wirklichen Zugang zu seinem Leben.
    Die dunklen Dielenböden knarrten gespenstisch, der hölzerne Geruch war ihm dagegen vertraut, wenigstens das ermutigte ihn, nicht einfach wieder zu fahren.
    In der Küche machte er sich einen Kaffee. Der Besuch auf dem Friedhof hatte ihn richtig ausgekühlt. Im Wohnzimmer legte er Holz in den Kamin, entfachte dort ein wärmendes Feuer.
    Als Thor nach mehr als einer Stunde nicht erschien, wurde Dylan allerdings unruhig. Er musste annehmen, dass Thor ihm aus dem Weg gehen wollte, anders konnte er sich dessen lange Abwesenheit nicht erklären.
    Die Dämmerung hatte längst eingesetzt. Thor konnte doch nicht immer noch auf dem Friedhof sein? Oder doch?
    Die Unruhe in Dylan wurde größer. Mit einmal Mal suchte ihn ein Gefühl heim, das er nicht kannte. War es Neid? Eifersucht?
    Auf wen? Etwa auf Magnus? Der war tot!
    Der Gedanke daran schockierte ihn. Der Gang an die kleine Bar war automatisch. Mit hektischen Bewegungen füllte er eine große Portion Rum in seinen Kaffee. Den Becher leerte er sofort in wenigen Zügen. Hemmungslos füllte er nach, bevor er sich ins Obergeschoss begab.
    Auch die Stufen nach oben knarrten. Immer wieder sah sich Dylan um, als würde ihm jemand folgen. Aber dort waren nur die Hunde, die ihm anhänglich hinterherliefen.
    Das Badezimmer war Dylan natürlich schon bekannt. Ihm schenkte er keine große Aufmerksamkeit mehr. Das Zimmer daneben hatte er jedoch noch nie betreten. Von Neugier und zugleich Langeweile geplagt, öffnete er die Tür. Ein intensiver Farbgeruch drang ihm in die Nase. Er blickte auf Ölbilder, Skizzen, alle in düsteren Farben. Thor hatte Landschaften gemalt, zwielichtige Gestalten, dunkle Farbspiele …
    Eine ganze Weile stand Dylan in dem Raum, betrachtete die Bilder, als würden sie ihm Antworten liefern. Aber auch sie gaben keine Lösung für das Rätsel Thor Fahlstrøm . Im Gegenteil.
    Ansonsten war da noch das Schlafzimmer, welches Dylan anschließend betrat. Es besaß ein kleines Fenster, eine kleine integrierte Arbeitsecke, mit einem alten Sekretär, worauf sich Dokumente stapelten, ebenso stand dort der Computer.
    Kurz dachte Dylan daran, das Gerät einfach anzuschalten, ein wenig zu surfen, vielleicht zu chatten – mit Tony oder Erik, falls sie in London gerade online waren, doch den Gedanken verwarf er ganz schnell.
    Vielleicht wäre es zu dreist gewesen, den Computer von Thor zu benutzen?
    Er setzte sich, betrachtete die verstaubte Arbeitsfläche, dann zog er

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