Three-Night-Stand (German Edition)
aber so in etwa. Und wahrscheinlich hat sie Recht. Du müsstest dich doch eigentlich darüber freuen. Stell dir vor: In jedem von uns schlummert ein kleiner Liam, der nur darauf wartet, herausgelassen zu werden! Hurra! Vielleicht sollte ich meinen auch endlich mal wachkitzeln.“
„Nick, das ist doch Blödsinn“, meinte Liam nun beschwichtigend. „ So hat sie das bestimmt nicht gemeint.“
„Ganz bestimmt nicht“, setzte Karen sofort hinzu. „Und soo übel ist dein Freund hier gar nicht. Ich denke sogar, es steckt ein echt netter Kerl in ihm, der…“
Nick unterbrach sie mit einem Lachen. „Liam ist Schauspieler, Karen. Der kann dir alles vormachen“, platzte es aus ihm heraus und er wusste ganz genau, dass er damit eine Grenze überschritt und Liam wirklich verletzte.
Sein Freund zuckte beinahe unmerklich zusammen, so als hätte Nick ihn geschlagen und starrte ihn für ein paar Sekunden nur fassungslos an. Dann schüttelte er kurz den Kopf, schob sich wortlos an ihm vorbei und verschwand in der Menge.
„Scheiße!“ stieß Nick aus, weil ihn sofort eine Welle der Reue erfasste, und er schüttelte über sich selbst den Kopf. Es war selten so, aber gerade heute hatte Liam es nicht verdient, auf diese Weise von ihm verletzt zu werden. Und normalerweise war es auch so gar nicht Nicks Art, sich an anderen abzureagieren.
„Das war schon ein bisschen unter der Gürtellinie“, musste Karen nun auch noch mit einem mitfühlenden Gesichtsausdruck sagen. Als ob er das nicht selbst wusste!
Er schloss kurz die Augen. „Ich… ich verschwinde jetzt wohl besser, bevor ich noch platze und die Bude hier auseinandernehme“, seufzte er und wandte sich einfach ab, obwohl Karen schon Luft holte, um etwas zu erwidern. „Versuch', irgendwie Spaß zu haben“, rief er ihr noch über die Schulter zu. „Du wirst sehen: Die Stimmung wird sich sofort heben, sobald ich durch die Tür bin!“
„Außerdem war Cooper eher die Nachhut“, riss Liam Nick wieder aus seiner Erinnerung. „Den Hauptseelentröster hat Lisa gestern Abend noch gegeben – soweit ich mich daran erinnern kann.“
Nick hob erstaunt die Brauen und kämpfte erfolgreich die nächste Welle von Eifersucht wieder. „Du hast dich bei Lisa ausgesprochen?“
Liam nickte und Nicks Magen verkrampfte sich. Na, toll! Jetzt wusste auch sie, wie beschissen er sich benommen hatte.
„Wir hatten ein sehr, sehr langes Gespräch“, fuhr Liam erklärend fort. „Nicht nur über dich – auch über andere Dinge… Aber ja, doch schon hauptsächlich über dich. Und soll ich dir mal was sagen?“
„Du wirst es ohnehin nicht für dich behalten, wenn ich es nicht hören wollte“, brummte Nick.
„Sie ist eine tolle Frau! Großartig! Und sie mag dich wirklich und versteht und durchschaut dich besser, als du vielleicht denkst.“ Liam strahlte ihn mit einer Begeisterung an, die Nick so gar nicht teilen konnte. Er hasste es, wenn hinter seinem Rücken über ihn geredet wurde. Und… Lisa durchschaute ihn? Wie weit? Was hatte sie über ihn gesagt?
„Ich glaube, sie ist dir ganz schön ähnlich“, fuhr Liam fort und schien seinen Groll gegen ihn völlig vergessen zu haben. Aber vielleicht war ihm etwas anderes momentan einfach wichtiger… wie zum Beispiel Lisa und ihn wieder miteinander auszusöhnen. So hatte es zumindest den Anschein. . „Und sie hat ähnliches Pech mit ihren letzten Beziehungen gehabt wie du. Ihr letzter Freund hat sie auch betrogen, so wie Tara dich…“
Nick wurde hellhörig, runzelte nachdenklich die Stirn.
„Und er war auch noch ein ziemliches Arschloch…“
Ganz dunkel meinte Nick sich daran zu erinnern, dass Lisa ihm ebenfalls davon erzählt hatte. Damals, in ihrer ersten gemeinsamen Nacht. Doch er hatte nicht mehr die Zeit, weiter darüber nachzugrübeln, denn als sich die Eingangstür des Studios öffnete, kam natürlich genau die Person durch die Tür, über die sie gerade sprachen.
„Weißt du, dass der ihr gesagt hat, dass sie zu dick sei?“ brachte Liam noch heraus, bevor er Nicks rasches Kopfschütteln und seinen drängenden Blick verstand. Doch Lisa war noch zu weit weg, um das gehört zu haben. Sie schenkte Nick ein verunsichertes Lächeln, als sie auf ihn und Liam zukam.
Sie hatte sich umgezogen, trug eine schlichte Jeans und eine dieser eng anliegenden Blusen, die ihre schmale Taille und ihre runden Brüste immer so wundervoll betonten, und ihr blondes Haar fiel in weichen Wellen über ihre Schultern. Nicks Puls begann
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