Three-Night-Stand (German Edition)
stelle es mir unglaublich schwierig vor, nicht eifersüchtig zu sein, dir deinen Erfolg zu gönnen und dich als Freund weiterhin zu unterstützen. Dass Nick da mal ausflippt und sich mit dir streitet, finde ich ganz natürlich.“
„So habe ich das noch gar nicht gesehen“, gab Liam beeindruckt zurück und kratzte sich nachdenklich an der Stirn. „Er ist nur so… so ein großartiger Mensch. Ich meine, alle lieben ihn!“
„Sagt der Schauspieler mit den Millionen von Fans“, lachte Lisa, verstummte jedoch sofort wieder, weil das Lächeln, das Liam ihr schenkte, so furchtbar traurig aussah.
„Die lieben doch nicht mich, Lisa“, erwiderte er leise. „Nicht mich als Ganzes, wie ich wirklich bin. Sie lieben den Teil an mir, der ihnen gefällt und kombinieren diesen mit ihren eigenen Interpretationen und Vorstellungen, sodass ich in ihrer Fantasie zu ihrem Traummann werde, zu dem Mann, der einfach perfekt zu ihnen passen würde. Manche Vorstellungen kommen meinem wahren Charakter erstaunlich – wenn nicht sogar erschreckend – nahe, aber so ganz stimmen diese nie mit mir überein. Und damit lieben sie nicht Liam Chandler, die Privatperson, sondern Liam Chandler den Star. Nick hat mal gesagt, jemanden zu lieben, heißt auch seine Schwächen, seine kleinen und großen Macken zu akzeptieren, mit ihnen leben und ein paar davon sogar lieben zu können. Und ich finde, er hat Recht. Nur kennen die meisten Menschen meine Macken nicht – weil ich das nicht will, weil das vielleicht meinem Ruf und meiner Karriere schaden könnte. Und wer mich nicht richtig kennt, kann mich auch nicht richtig lieben. Nick… Nick hingegen ist ein absolut authentischer Mensch. Er gibt sich so, wie er ist – und die Menschen lieben ihn wirklich, ihn als Privatperson. Er ist ein toller Kerl und jeder, der ihn kennenlernt, merkt das sofort und verbringt gern seine Zeit mit ihm. Und ich…“ Er blies seine Wangen auf und ließ die Luft mit einem kleinen Seufzen entweichen. Dann schüttelte er den Kopf.
„Ich dachte immer, er weiß das auch. Deswegen suggeriere ich ihm ja auch immer gerne, dass er mir sehr viele Dinge in seinem Leben zu verdanken hat. Weil ich… Im Grunde ist es doch so, dass… dass ich derjenige bin, der völlig abhängig von ihm ist. Ich würde ohne ihn diesen… diesen Wahnsinn, zu dem mein Leben geworden ist, doch gar nicht überleben. Freunde wie ihn zu finden und an sich zu binden, ist schon als normaler Mensch ziemlich schwierig. Als Star ist das fast ein Ding der Unmöglichkeit und ich kann mich wirklich glücklich schätzen, dass wir uns schon auf der Schauspielschule begegnet und dort Freunde geworden sind und er mein innerstes Wesen kennenlernen konnte – nicht Liam, den Superstar. Den hätte er wahrscheinlich überhaupt nicht ausstehen können. Ich kann mich ja selbst manchmal kaum ertragen und wundere mich oft, wie er das schafft…“ Liam stieß ein trauriges Lachen aus und betrachtete seine Füße, wackelte ein wenig mit den nackten Zehen und ließ seinen Kopf dann schwer gegen die Rückenlehne der Couch sinken, bevor er wieder Lisas Blick suchte. „Nick ist… wie der Bruder, den ich nie hatte“, fuhr er mit einem warmen Lächeln fort. „Und ich liebe ihn aus tiefstem Herzen. Wirklich. Und ich… ich will, dass er glücklich ist. Hier in L.A., an meiner Seite. Du nimmst ihn mir nicht weg, oder? Da rüber nach Deutschland…“
Lisa blinzelte ihn verwirrt an. „Ich? Wieso? Wie kommst du darauf?“
„Du könntest das, weißt du“, erwiderte Liam immer noch lächelnd. „Du müsstest dich nur ein wenig anstrengen, klarer sein… wissen, was du willst…“
Lisa wusste nicht, was sie dazu sagen sollte. Das kam ein wenig überraschend und dennoch… da war sofort so ein freudiges Flattern in ihrer Bauchregion.
„Er ist so ein guter Kerl…“, brabbelte Liam weiter. „Viel zu gut für diese ganzen herzlosen Weiber. Die machen ihn nur kaputt. Jedes Mal ein kleines Stückchen mehr. Weil er ihnen immer sein Herz schenkt – so vertrauensselig… und dann nehmen sie es, reißen ein Stück heraus und laufen damit weg. Und er bekommt es nicht wieder zurück.“ Er schüttelte zur Betonung seiner Worte den Kopf. „Irgendwann wird nichts mehr übrig sein und dann ist er genauso wie ich. Und, ganz ehrlich, braucht die Welt noch jemanden wie mich?“
Liams Brustkorb weitetet sich unter einem tiefen Atemzug und er beantwortete seine eigene Frage mit einem frustrierten Kopfschütteln. „Ihr Frauen denkt
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