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Three-Night-Stand (German Edition)

Three-Night-Stand (German Edition)

Titel: Three-Night-Stand (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Linger
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Handgepäck“, erklärte die junge Anwältin, als sie sie erreicht hatte. „Da hast du auch eine paar Klamotten und das Kleid drin, das wir vorhin gekauft haben…“
    ‚Shoppen gehen macht glücklich‘ – das hatte Karen ihr vorhin gesagt, als Lisa auf ihrer Fahrt zum Flughafen wieder angefangen hatte zu weinen und sie hatten einen kleinen Stopp bei einer Boutique eingelegt. Ein hübsches Kleid in altrosa war ihre Ausbeute gewesen und Lisa hatte tatsächlich ein wenig lachen und sich daran erfreuen können. Bis ihr der Gedanke gekommen war, dass sie sich darin ja gar nicht Nick präsentieren konnte und schon waren die Tränen wieder geflossen. Albern. Doch sie konnte nichts dagegen tun. Sie vermisste ihn so schrecklich. Fünf Stunden waren vergangen, seit sie ihn das letzte Mal gesehen hatte, und ihr kam es schon vor wie eine Ewigkeit – eine Ewigkeit, die sie in Trauer und Schmerz verbrachte. Das kam davon, wenn man sich nicht unter Kontrolle hatte und es zuließ, dass man sich so sehr verliebte.
    „Kaugummis, Ohrstöpsel und eine Schlafbrille sind in deiner Handtasche“, fuhr Karen fort. „Genauso wie ein paar Packungen Taschentücher und Süßigkeiten. Ich denke, damit dürftest du den Flug überleben.“
    Sie musterte Lisa kritisch. „Brauchst du sonst noch irgendetwas?“
    ‚Ja, Nick‘, wollte sie sagen, verkniff es sich aber lieber. Karen war eine so starke, emanzipierte Frau, die solche Gefühlsduselei überhaupt nicht mochte. Es war schon erstaunlich, dass sie Lisas Rumgeheule bisher so tapfer ertragen hatte, da wollte sie ihre Nerven nicht auch noch mit dummen Kommentaren strapazieren. Lisa verstand sich ja selbst nicht wirklich. Es war ihre eigene Entscheidung gewesen, heute wieder zurück nach Deutschland zu fliegen. Niemand zwang sie dazu und Nick hatte sie sogar darum gebeten, noch ein paar Tage zu bleiben. Sie hatte ihr Elend selbst hervorgerufen – und nun konnte sie es nicht ertragen? Was für eine dumme Kuh, was für ein Schlappschwanz sie doch manchmal war!
    „Ich denke, ich hab alles“, sagte sie nun mit einem minimalen Lächeln, das Karen sogleich erwiderte, und stand auf.
    „Gut“, sagte ihre Freundin, sah sie noch einen Moment an und zog sie dann plötzlich in ihre Arme, um sie ganz fest zu drücken.
    Lisa war für ein paar Sekunden so überrascht, dass sie nicht wusste, was sie tun sollte, doch dann erwiderte sie die Umarmung so fest sie nur konnte.
    „Es wird bestimmt alles gut werden, Süße“, murmelte Karen dicht an ihrem Ohr. „Du wirst schon die richtige Entscheidung getroffen haben. Hauptsache ihr habt euch ausgesprochen und eine schöne Zeit miteinander verbracht. Alles andere wird sich irgendwie einrenken.“
    Sie ließ Lisa wieder los und sah ihr in die Augen, schenkte ihr ein aufmunterndes Lächeln.
    „Wenn du das sagst“, brachte Lisa mit belegter Stimme hervor und bemühte sich darum, ebenfalls zu lächeln, doch Karen schüttelte sofort den Kopf.
    „Nein, Lisa, um mich geht es hier gar nicht“, widersprach sie ihr. „ Und du solltest auch auf die Meinung jedes anderen Menschen pfeifen und nur nach dem gehen, was dein Herz dir sagt! Denn ganz tief in dir drin weißt du genau, welcher der richtige Weg für dich ist. Da bin ich mir ganz sicher. Und wenn du meinst, dass du gehen musst, dann gehst du, okay?“
    Lisa nickte bewegt und wischte sich rasch über die Nase, weil diese schon wieder zu kribbeln begann.
    Karen warf einen Blick auf ihre Armbanduhr. „Gut, dann… werde ich jetzt zurück zur Arbeit fahren und mir am Abend die Kante geben, damit ich dich nicht zu sehr vermisse.“
    Sie lachte, obwohl sie das wohl durchaus ernst meinte und Lisa schloss ihre Freundin noch einmal in die Arme und gab ihr einen Kuss auf die Wange.
    „Danke – für alles“, hauchte sie und ärgerte sich furchtbar darüber, dass ihre Augen sich schon wieder mit Tränen füllten. Was für ein emotionales Wrack sie doch zurzeit war…
    „Hey, wenn ich nach Deutschland komme, musst du dich natürlich revanchieren“, grinste Karen zurück und doch schimmerten auch ihre Augen verräterisch. „Mit allem Drum und Dran… Party, One-Night-Stand, Herzschmerz, die große Liebe…“
    Sie mussten beide wieder lachen, während gleichzeitig die ersten Tränen rollten, nicht nur bei Lisa.
    „Versprochen.“
    Karen wischte sich lachend die Tränen von den Wangen, hielt dann aber inne. „Ach, das hatte ich fast vergessen: Weißt du, wer mich vor ein paar Minuten angerufen hat?“
    Lisas

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