Three-Night-Stand (German Edition)
Yacht… war einfach… wow! Zumindest von außen. Nicht zu groß, aber noch beeindruckend genug und sehr schnittig. Lisa war zuvor noch nie auf einer Yacht gewesen, versuchte sich das jedoch nicht allzu sehr anmerken zu lassen und nicht allzu auffällig zu staunen. Sie wollte schließlich nicht wie das naive Mädchen vom Land aussehen, das in die höhere Gesellschaft eingeführt wurde.
„Das ist wirklich toll“, sagte sie, als Liam sie einmal auf dem Deck herumgeführt hatte und nun für sie die Tür zum inneren Bereich der Yacht öffnete. „Kannst du das Boot selbst steuern?“
„Klar“, erwiderte er mit einem Anflug von Arroganz in den Augen und schob sie ein wenig ungeduldig durch die Tür, weil sie sich selbst nicht so wirklich vorwärts bewegt hatte. „Aber es ist schöner, gefahren zu werden. Ich werde mal gleich David…“ Er kam nicht dazu, den Satz zu Ende zu sprechen, denn genau in diesem Augenblick sprangen aus allen Ecken und Winkel des stilsicher eingerichteten Wohnbereichs der Yacht Menschen hervor. Lisa blieb fast das Herz stehen und sie wich ein wenig zum Ausgang zurück. Doch die vier Frauen und die beiden Männer lachten und jubelten, genauso wie Liam das nach seinem ersten Schrecken tat, und dann umarmten sie alle einander. Also mussten es wohl Freunde von ihm sein. Keine Einbrecher oder durchgedrehten Fans. Keine Gefahr.
„Ihr habt echt ‘nen Knall!“ stieß Liam nun lachend aus. „Ich hab‘ fast ‘nen Herzinfarkt bekommen!“
„Das wäre doch eine klasse Schlagzeile“, grinste einer der sonnengebräunten ‚Sonnyboys‘, die Lisa ungefähr so sympathisch waren wie ihr Bodybuilder-Nachbar Mike zu Hause in Deutschland. „Hollywoods Superstar Liam Chandler von Freunden zu Tode erschreckt.“
Die anderen lachten, als wäre das der beste Witz, den sie seit langem gehört hatten, und Liam wandte sich ihr nun wieder zu. „Lisa, das sind Leila, Tessa, LaShaun und Liza und Tom und Maverick…“
Lisa zwang sich zu lächeln, als sie dieser Gruppe von Menschen vorgestellt wurde, die gerade allesamt aus der Zeitschrift ‚Reich und Schön‘ entstiegen zu sein schienen und sie damit sofort ziemlich verunsicherten. Da nützte es ihr auch nichts, sich zu sagen, dass die Frauen viel zu dünn und die Männer viel zu muskelbepackt waren. Es war einfach schwer gegen eine solch geballte ‚oh-wow‘-Crew bestehen zu wollen – vor allem, wenn diese sie so auffallend musterte. Tessa und LaShaun wagten es sogar kurz, im Hintergrund die Köpfe zusammenzustecken und sich über sie auszutauschen und Lisa fühlte sich auf einmal wieder wie ein 16jähriges Mädchen und in ihre schreckliche Schulzeit voller Hänseleien durch solche ‚Girlies‘ zurückversetzt.
Konnte Liam die Leute nicht einfach wieder wegschicken? Sie sah ihn kurz an. Doch er schien sich tatsächlich über diesen Besuch zu freuen. Kein Wunder. Ein wirklich interessanter Gesprächspartner war Lisa bisher nicht gewesen.
„Hey, was haltet ihr davon, wenn wir alle zusammen eine kleine Tour machen?“ schlug er jetzt doch tatsächlich vor und missinterpretierte ihren entgeisterten Blick wohl als Be geisterung. „Gute Idee, oder? Zu mehreren Leuten macht das doch viel mehr Spaß.“
Liams Freunde stimmten ihm begeistert zu, während Lisa nur ein leises „Äh…“ von sich gab, dass aber in dem lauten Geplapper der anderen völlig unterging.
„Und ich hab sogar ein bisschen Prickelwasser dabei!“ rief Maverick laut gegen die anderen an und kramte zwei Flaschen Champagner aus der Tasche, die auf der Couch neben ihm gelegen hatte. „Lasst den Spaß beginnen!“
Die anderen jubelten und grölten, während Lisas Magen sich verkrampfte und der letzte Rest an guter Laune, den sie noch besessen hatte, sich ganz rasch zu verabschieden begann. Denn eines war ihr sofort klar: Sie selbst würde mit diesen Menschen ganz bestimmt keinen Spaß haben. Für sie hatte es sich für diesen Abend ausgespaßt.
Kapitel 10
Nick liebte das Rauschen von Wellen und den salzig herben Duft des Meeres. Das war schon immer so gewesen, schon seit er ein Kind war und sich zum ersten Mal die nackten Füße von den schaumigen Kronen der Wellen hatte umspielen lassen, seine Zehen in den feinen, körnigen Sand gegraben hatte. Als Kind und auch später als Jugendlicher hatte er es geliebt, in den Wellen herumzutollen und sich mit jedweder Sportart, die man am Strand und im Wasser machen konnte, völlig auszupowern. Heute kam er oft auch einfach nur
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