Three-Night-Stand (German Edition)
so an den Strand, um sich zu erholen, die Luft und die Geräusche um sich herum zu genießen und einfach die Seele baumeln zu lassen. So war es auch an diesem Tag. Nur war er dieses Mal nicht allein. Dessen wurde er sich erneut bewusst, als ein leises, zufriedenes Seufzen neben ihm ertönte und ihn dazu brachte, sich ein wenig zu der hübschen Blondine neben ihm auf der Picknickdecke umzudrehen.
„Ich liebe das Meer“, sagte Lisa selig lächelnd, während ihr Blick weiterhin auf den so unendlich weit erscheinenden Horizont gerichtet war. „Diese Luft…“ Sie atmete tief ein und aus und sah ihn dann ebenfalls an, mit warmer Dankbarkeit in ihrem Blick. „Das war eine grandiose Idee – auch wenn uns diese Umgebung vielleicht dazu verleitet, zu viele Pausen zu machen.“
Nicks Mundwinkel hoben sich zu einem kleinen Schmunzeln. So ganz Unrecht hatte sie damit nicht. Eigentlich hatten sie hier am Strand weiter an dem Drehbuch arbeiten wollen – auch wenn der Strand vielleicht nicht unbedingt der geeignetste Ort war, um konzentriert zu arbeiten. Nick war die Idee ihre Arbeit an einem anderen Ort fortzusetzen aus zweierlei Gründen gekommen. Zum einen wollte er damit verhindern, dass sie einander wieder unprofessionell nahe kamen, denn in der Öffentlichkeit war die Versuchung weitaus kleiner. Zum anderen hatte er aber auch Lisa eine kleine Freude machen wollen, um sie über das gestrige desaströse ‚Beinahe-Date‘ mit Liam hinweg zu trösten.
Nicks Verärgerung über Lisa war am Morgen nicht mehr ganz so groß gewesen, war aber auch nicht völlig verschwunden und so hatte er sich mit seiner Arbeit am Set viel Zeit gelassen und ihre telefonischen Nachfragen, wann sie sich denn treffen würden, mit einem gestressten Ton abgewimmelt. Er hatte das sogar genossen, obwohl er genau gewusst hatte, dass die Zeit brannte und er sich solche Allüren eigentlich gar nicht leisten konnte.
Mittlerweile tat ihm sein Verhalten nicht nur leid – er schämte sich fast dafür, hatte ihn doch sein letztes Gespräch mit Liam am Set zu der Schlussfolgerung geführt, dass Lisa eventuell doch eher mit Liam gefahren war, weil sie sich aus der verfänglichen Situation mit Nick hatte retten wollen und nicht, weil sie zu einem von Liams debilen Fan-Häschen mutiert war.
„Hat Lisa sich schon heute bei dir gemeldet?“ riss Liam Nick mitten aus seinen Gedanken, wie man die nächste Szene noch ein wenig mehr verkürzen konnte. Er hatte gar nicht gemerkt, dass sein Freund den Besprechungsraum betreten hatte, in den sich Nick zum konzentrierten Arbeiten zurückgezogen hatte.
Nick warf einen flüchtigen Blick auf seine Armbanduhr. „Das letzte Mal vor einer halben Stunde – wieso?“
Liam zuckte die Schultern. „Bei mir geht sie nicht ran.“
Nicks Brauen wanderten aufeinander zu. „Was wolltest du denn von ihr?“
Ein weiteres Schulterzucken folgte seiner Frage und Liam kam noch näher. Er machte einen ungewohnt betretenen Eindruck. „Mich entschuldigen, weil ich gestern ein echt mieser Gastgeber war.“
Dieses Mal wanderten Nicks Brauen in die Höhe. „Inwiefern?“
„Najaa“, brachte Liam sehr gedehnt heraus und kratzte sich an der Schläfe – eine eindeutige Verlegenheitsgeste. „Sie war am Anfang nicht sehr gesprächig, schien die ganze Zeit mit ihren Gedanken woanders zu sein. Und du kennst mich ja. Wenn ich Freizeit habe, will ich auch Spaß haben. Also bin ich nach einem kurzen Abstecher zum ‚Unterirdisch‘ zum Yachthafen gefahren…“
„Und?“ Das konnte ja wohl kaum das Problem sein.
„Ich…“ Liam verzog ein wenig schuldbewusst das Gesicht. „Ich hab’ ein paar Leute wissen lassen, dass ich gleich eine kleine Bootstour mache und ein wenig mehr Gesellschaft brauche…“
Nicks Augen weiteten sich. „Hast du nicht!“
Liam machte ein noch betreteneres Gesicht. „Doch.“
„Sag mir, dass es nicht die Debilen-Clique war!“
„Nenn sie doch nicht immer so. Die können doch nichts dafür.“
Nick stöhnte entnervt auf und warf das Skript verärgert auf den Tisch.
„Na, das ist ja wieder ganz große Klasse! Ich tippe mal darauf, dass Lisa es nicht allzu lange auf dem Boot ausgehalten hat.“
„Sie hat sich so gegen acht wieder am Hafen absetzen lassen“, gab Liam kleinlaut zu. „Sie sagte, sie sei seekrank.“
Nick konnte nur noch den Kopf schütteln. „Meggie hat doch auch mit dir gesprochen, oder?“ wandte er sich vorwurfsvoll an seinen besten Freund. „Hat sie dir nicht gesagt, dass
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