Three-Night-Stand (German Edition)
nich’…“
Er legte ein wenig den Kopf schräg, sah sie amüsiert an. Was für wunderschöne Augen. Sie waren nicht nur einfach blau, sondern bedienten sich der ganzen Farbpallette des Ozeans, sobald sich Nick bewegte und das Licht in einem anderen Winkel in seine Augen fiel. Und diese… diese unglaublich langen Wimpern. Sie streckte eine Hand danach aus, hielt dann aber inne. In ihrem Zustand würde sie ihm noch ihre Finger ins Auge rammen. Dennoch musste sie ihn irgendwie berühren. Also legte sie ihre Hand an seine Wange, strich sanft und mit einem verklärten Lächeln über die stoppelige Haut.
Irgendetwas in seinem Blick änderte sich, wurde intensiver, eindringlicher und jagte Lisa einen angenehmen Schauer den Rücken hinunter. Dennoch sprach sie einfach aus, was ihr gerade noch auf der Zunge gelegen hatte.
„Ich glaub’ wir sind einfach zu besoffen dafür…“
„Wofür?“
Irrte sie sich oder kam sein Gesicht dem ihren wirklich langsam näher?
„Na, du weiß schon…“
Er nickte und fixierte dabei auf ziemlich aufregende Weise ihren Mund. Ihr Herz begann wieder schneller zu schlagen und das Ziehen in ihrem Unterleib war sofort zurück.
„Wahrscheinlich“, gab er in einem Tonfall zurück, der so dunkel war, dass es fast wie das Knurren eines Raubtieres klang. Und dann waren sie plötzlich wieder da, seine Lippen, pressten sich auf die ihren, küssten sie tief und hungrig. Lisa klammerte sich sofort an ihn, reagierte auf seine Küsse mit einer Heftigkeit, die sie von sich selbst gar nicht kannte. Ihr ganzer Körper schien auf einmal in Flammen zu stehen und ihr Verstand verabschiedete sich in Sekundenschnelle – beinahe so schnell, wie sie sich rücklings auf dem Boden befand und Nicks Gewicht sie auf so wundervolle, erregende Weise in den weichen Teppich drückte.
„Vielleicht darf ich etwas empfehlen?“ Lisa blickte verwirrt auf und in das Gesicht des Kellners. Seinem leicht irritierten Blick nach zu urteilen, hatten sich ihre Augen bei der Wahl des Nachtisches wohl förmlich an der Karte festgesaugt. Ein Punkt mehr oder weniger auf ihrer endlosen Liste der Peinlichkeiten. Wer zählte da schon noch mit?
„Entschuldigung“, sagte sie zerknirscht. „Ich fürchte, dass ich eigentlich bereits satt bin.“ Vermutlich hatte sie so lange mit Tagträumereien zugebracht, dass das Sättigungsgefühl sich aus reiner Verzweiflung eingestellt hatte. Nach dem Sex hatte sie ja auch nur selten Hunger… Oh, Gott… nach dem Sex… Natürlich musste sie jetzt wieder erröten, doch der Kellner hatte sich längst Liam zugewandt, der nun ebenfalls den Kopf schüttelte.
„Dann sehen wir wohl heute von einem Nachtisch ab“, sagte er. „Können Sie uns die Rechnung bringen?“
Der Mann hob ein wenig konsterniert die Brauen, nickte dann aber und verschwand.
„Ist doch nicht schlimm“, raunte Liam ihr mit einem verständnisvollen Lächeln zu. „Ich muss auch ab und an auf die Linie achten. Eigentlich ist es sogar gut.“
„Bitte?“ Lisa runzelte irritiert die Stirn.
„Na, ja. Ich finde es gut, wenn man sich selbst realistisch einschätzen kann und weiß, wann der Zeitpunkt gekommen ist, sich etwas mehr zusammenzunehmen“, erklärte Liam freundlich.
Lisa blinzelte ein paar Mal. Sagte Liam ihr gerade ernsthaft, dass sie zu dick war?! „Ich bin nicht auf Diät!“
„Nicht?“ Er wagte es doch tatsächlich, sie kurz zu mustern.
Lisa konnte nichts dagegen tun: Ihr stand für einen Moment der Mund offen. Wie schaffte es dieser Mann nur immer so schnell von ‚charmanter Gentleman‘ zu ‚arrogantes Arschloch‘ zu springen? Zumindest war er aber dazu in der Lage, zu erkennen, dass er sich daneben benommen hatte, denn er wich jetzt lieber ihrem Blick aus und sah sich stattdessen suchend nach dem Kellner um, der zu seinem Glück bereits im Anmarsch war.
Lisa schloss kurz die Augen und schüttelte den Kopf. Sie würde sich jetzt durch diesen einen Ausrutscher nicht den Rest des Abends verderben lassen. Hey, es stand schließlich eine Fahrt mit Liams Yacht an. Sie würde noch den Spaß ihres Lebens haben.
Kurze Zeit später brausten sie wieder über die Straßen, zwei sonnenbebrillte Stars auf der Überholspur durch ihr Jetsetleben. Gut, zumindest einer.
Nächster Halt: der Hafen. Stars hatten wirklich überall irgendwelche Seiteneingänge und Nischen, durch die sie unbemerkt hindurchrutschen konnten. Ob sie all diese Paparazzi für den Ernstfall selber bestellten?
Das Boot… die
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