Three-Night-Stand (German Edition)
ließ, dass sie das nur spielte. Er fühlte ganz genau, wie sein Blut sofort vermehrt in die tieferen Regionen seines Körpers wanderte. Dieser warme, weiche Frauenkörper, der sich da an ihn drückte, war aber auch eine Herausforderung, der nur wenige Männer gewachsen waren…
Natürlich brachte er kein vernünftiges Wort heraus, sondern lachte nur heiser auf und als er Patty wieder ansah, hatte sich der Ausdruck in ihren Augen verändert. Sie sah beinahe traurig aus, auch wenn sie weiterhin tapfer lächelte.
„Na, das ist doch… ganz wundervoll“, erwiderte sie übertrieben fröhlich und Tom stimmte ihr mit einem wenig überzeugenden Lachen zu.
„Oh ja!“ meinte Lisa und sah Nick wieder an. „Ich sag ja immer, jeder soll auf seine Weise glücklich werden. Und ich hab’ mich schon lange nicht mehr so gut und ausgeglichen gefühlt wie momentan. Apropos ‚gut fühlen‘…“ Sie sah Nick an. „Mein Magen würde sich sehr viel besser fühlen, wenn er ein wenig gefüllt werden würde. Wolltest du nicht einen der Kellner erlegen und ausnehmen?“
Nick musste wieder lachen, doch dieses Mal hatte er seine Sprache wiedergefunden. „Er ist mir leider entkommen, hat sich irgendwo in die Büsche geschlagen…“
„Dann kannst du froh sein, dass ich so ein aufmerksamer Mensch bin und feststellen konnte, dass es drüben in dem anderen Saal tatsächlich ein kleines Buffet gibt“, meinte Lisa nun grinsend. „Wenn wir nicht schnell genug zuschlagen, wird aber bald nichts mehr übrig sein – jedenfalls von den eiweißhaltigeren Nahrungsmitteln. Und ich glaube, gerade die können wir ganz gut für später gebrauchen.“ Sie zwinkerte ihm verschwörerisch zu und Nick konnte nicht anders: Er grinste von einem Ohr zum anderen, als Lisa ein kurzes „Ihr entschuldigt uns doch sicherlich“ murmelte, lachend seine Hand packte und ihn hinter sich her durch die Menge der anderen Gäste zog. Er fühlte Pattys und Toms tödliche Blicke in seinem Rücken und konnte sich kaum vorstellen, dass es momentan ein besseres Gefühl für ihn geben konnte. So schnell konnte sich das Blatt wenden.
Das Buffet in dem anderen Saal war noch relativ gut gefüllt und als sie es erreicht hatten, drehte sich Lisa breit grinsend zu ihm um und hob fragend die Brauen. ‚Wie war ich?‘ fragten ihre Augen und Nick reagierte instinktiv, ohne weiter nachzudenken. Er lachte beglückt auf, packte ihr Gesicht mit beiden Händen und küsste sie. Auf den Mund. Ohne Vorwarnung. Einfach nur, weil er ihr so unglaublich dankbar war und nicht wusste, wie er es ihr anders klarmachen sollte. Der Kuss hatte nichts Erotisches an sich, war weder sonderlich intim noch besonders lang. Aber er war voller Dankbarkeit und Wärme und Lisa war auch nicht böse mit ihm, als er sie wieder freigab, sie anstrahlte, als wäre sie das wundervollste Wesen, was es für ihn auf der Welt gab. Und in diesem Moment war sie das ja auch.
Sie lachte ihn an, ein wenig überrascht und atemlos, aber auch amüsiert über seine Reaktion und er raunte ihr ein leises „Danke“ zu, bevor er sie ganz losließ.
„Immer wieder gern“, erwiderte sie schmunzelnd. „Ich muss aber auch zugeben, dass mir die Rolle als Geliebte ziemlichen Spaß macht. Vor allem, weil die beiden so dumm aus der Wäsche geguckt haben.“ Sie sah sich kurz um und beugte sich dann ein wenig zu ihm vor. „Du musst mir aber sagen, wann ich zu weit gehe“, setzte sie sehr viel ernster hinzu. „Es wird eine Weile dauern, bis ich die Rolle perfektioniert habe…“
Anscheinend plante sie tatsächlich, das weiter durchzuziehen, solange sie hier waren. Nick fand den Gedanken sehr verlockend und eine kleine Stimme in seinem Inneren sagte ihm, dass er dieses kleine Theaterstück viel zu sehr genoss. Doch sein immer noch ziemlich gut funktionierendes Gewissen mahnte ihn auch, Lisas Wohl im Auge zu behalten und nichts zu tun, was die Autorin vielleicht später in Schwierigkeiten bringen könnte, auch wenn Tom und Patty nun ebenfalls in diesem Saal erschienen und so taten, als würden sie sich weiter die Ausstellung ansehen.
Lisa hatte sie bemerkt und rückte sofort noch dichter an Nick heran.
„Lisa, du… du weißt schon, dass sich das rumsprechen wird, oder?“ raunte er ihr mit leichter Sorge in der Stimme zu. „Ganz davon abgesehen, dass sich hier auch einige Leute von TFP herumtreiben, die das alles missinterpretieren könnten?“
Sie nickte lächelnd und strich dabei fürsorgliche den Kragen seines Hemdes
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