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Three-Night-Stand (German Edition)

Three-Night-Stand (German Edition)

Titel: Three-Night-Stand (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Linger
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lange zu existieren, denn hinter Patty tauchte nun Tom auf, mit diesem angestrengten Lächeln und dieser bedrohlich-besitzergreifenden Körperhaltung, die nur dem ‚Neuen‘ an der Seite von Ex-Freundinnen zu eigen war.
    „Hallo Nick“, meinte er und betonte seinen Namen so überdeutlich, dass man das fast als Provokation interpretieren konnte. Dass er seinen Arm nun aufmerksamkeitsheischend um Pattys Taille legte und sie an sich zog, machte die Sache nicht besser. „Hast du also doch hierher gefunden…“
    Nick runzelte die Stirn. Irgendetwas an dem Ton und an der Art, wie Tom ihn musterte, gefiel ihm so gar nicht.
    „Gib’s zu – du konntest es kaum erwarten, uns wiederzusehen“, setzte Tom nun auch noch hinzu und Nick konnte in seinen Augen lesen, was er wirklich damit meinte: ‚Du bist doch nur hier, um Patty nachzustellen!‘
    „Ach? Seid ihr Teil der Ausstellung?“ fragte Nick mit gespielter Naivität und musterte Tom kritisch. Mist! Der Anzug sah teuer aus und saß auch noch tadellos. Nichts, worüber man sich lustig machen konnte. Keine Angriffsfläche. „Deswegen bin ich nämlich eigentlich hier.“
    Toms Lächeln wurde noch ein wenig breiter und er sah Patty an, zog sie noch etwas dichter an sich. „Also, wenn es nach mir ginge, könnte es gern eine ganze Ausstellung über Patricia geben. Ich wette, es wäre ein voller Erfolg, weil jeder sofort erkennen würde, wie einmalig sie ist.“
    Natürlich musste Patty nun auch noch geschmeichelt auflachen und Tom einen neckischen Knuff gegen den Arm verpassen. „Ach Tom, jetzt hör aber auf!“
    Gott! Gab es hier irgendwo einen Eimer, in den Nick sich übergeben konnte?
    „Na, ist doch aber wahr, Schatz“, erwiderte Tom und schenkte ihr einen übertrieben verliebten Blick. „Du bist das Beste, was mir je passieren konnte!“ Nun beugte er sich auch noch hinunter und küsste Patty, lang und innig.
    Nick sah schnell hinüber zu einem der Bilder an den Wänden. Es war zwar furchtbar hässlich, aber immer noch besser zu ertragen als diese Show! Im Grunde diente sie nur dazu, darzustellen, wie glücklich die beiden waren, wie sehr sie ihre ernsthafte, feste Beziehung genossen, während Nick ganz allein vor ihnen stand. Er, der Beziehungsunfähige, der Gefühlskrüppel, der, der sich nicht binden konnte und wollte, der arme, einsame Single…
    „Hey, Baby“, ertönte plötzlich Lisas Stimme neben ihm und ein Arm schob sich um seine Taille, kurz bevor sie sich dicht an ihn kuschelte und ihm mit einem verliebten Lächeln, das es glatt mit Toms aufnehmen konnte, ein Sektglas entgegenhielt.
    Nick war zu perplex, um sofort danach zu greifen und Lisa hob auf entzückend unschuldige Weise die Brauen und blinzelte ihn mit ihren großen, blauen Augen an.
    „Das falsche Getränk?“ fragte sie und lachte mädchenhaft. „Ich war mir nicht so sicher, ob trocken oder halbtrocken. Wir sollten wohl endlich damit anfangen, mehr miteinander zu reden …“ Ein weiteres, nur weitaus anrüchiger klingendes Lachen folgte ihren Worten und Nick bemerkte mit Genugtuung, dass Patty und Tom völlig erstarrt waren und sie beide mit offenen Mündern anstarrten.
    „Ups“, machte Lisa und hielt sich verschämt eine Hand vor den Mund, tat so, als hätte sie die beiden gerade erst bemerkt. „Hab' ich euch bei irgendetwas gestört?“
    „Nein, ähm… wir…“ Reiß dich zusammen Nick! Das ist die Gelegenheit, es den beiden so richtig zu zeigen! Er nahm Lisa nun ziemlich lässig das Sektglas ab, legte ihr den Arm um die Schultern und bedachte sie mit einem charmanten Lächeln. „Das war nichts Wichtiges… nur Smalltalk über ziemlich belanglose Dinge…“
    Wie wundervoll die Empörung in Toms Augen aufleuchtete! Und der Ausdruck auf Pattys Gesicht schwankte zwischen Unglauben und Wut. Dennoch rang sie sich dazu durch, Lisa nur Sekunden später gezwungen anzulächeln.
    „Schön zu sehen, dass Nick dich dazu überreden konnte, mit ihm hierherzukommen“, meinte sie.
    „Naja, so schwer war das für ihn nicht“, erwiderte Lisa mit einem kleinen Lachen. „Vor allem, nachdem wir in der letzten Woche feststellen konnten, dass wir viel besser miteinander auskommen und arbeiten können, wenn wir uns erlauben, auch ein wenig Spaß miteinander zu haben. Mittlerweile weiß er ziemlich genau, welche Knöpfe er bei mir drücken muss, um seinen Willen zu bekommen… Oder?“ Sie sah ihn an, mit einer Lüsternheit in den Augen, die ihm durch und durch ging und ihn beinahe vergessen

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