Three-Night-Stand (German Edition)
Alien. „… für eine Art mystische Kreatur…“
„Das ist es ja auch und das hier…“ Er wies auf den P… das Bein . „… ist die Lebenswurzel, die sie mit der Erde verbindet.“
„Oh, ja. Ich verstehe.“ Lisa nickte beeindruckt, während Nick alle Hände voll damit zu tun hatte, nicht breit zu grinsen oder gar in lautes Lachen auszubrechen. „Sehr… interessant. Da lässt sich allerhand herauslesen.“
Jasper nickte ihr beipflichtend zu, dann beugte er sich ein wenig zu ihr vor und fuhr mit gesenkter Stimme fort: „Können Sie sich vorstellen, dass mich vorhin ernsthaft jemand gefragt hat, ob das ein Penis ist?“
„Nein!“ Lisa schüttelte fassungslos den Kopf und Nick biss sich auf die Zunge. Fest. Nicht lachen… nicht lachen…
„Doch!“ Jasper seufzte tief und schwer erschüttert. „Nun, ja. Es sind heute einfach zu viele Laien anwesend. Da kann so etwas schon mal passieren.“ Er musterte Lisa noch einmal. Dieses Mal erstaunlich wohlwollend. „Ich muss zugeben, dass ich auch Sie etwas unterschätzt hatte, Miss George. Wir haben uns zuvor wohl nie auf dem richtigen Fuß erwischt. Ich würde mich gern später, wenn sie die ganze Ausstellung gesehen haben, noch einmal mit Ihnen austauschen – wäre das möglich?“
„Aber natürlich“, gab sie sofort erfreut zurück. „Ich freue mich darauf!“
Er nickte ihr gnädig lächelnd zu und verschwand dann wieder in der Menge.
Nick sah Lisa für einen Augenblick nur in stummem Staunen an. „Das war… unglaublich!“ Er schüttelte den Kopf, stieß ein ungläubiges Lachen aus.
Lisas Wangen wurden deutlich röter und sie lächelte verlegen. „Wenn ich will, kann ich ziemlich gut mit anderen Menschen umgehen“, sagte sie mit gesenkter Stimme.
„Das kann ich auch – aber Jasper ist schon ein Sonderfall…“
Sie musste lachen. „Glaub' nicht, dass mir das leichtgefallen ist.“
Nick lächelte sie sanft an und widerstand dem Bedürfnis, sie in die Arme zu ziehen und vor lauter Dankbarkeit fest zu drücken, nur mit Mühe. Er wusste ganz genau, dass sie das alles nicht für sich selbst tat, sondern für ihn. Weil sie ihn mochte. Das hatte sie gesagt.
Lisa schien in seinen Augen lesen zu können, was in ihm vorging, denn sie lächelte verlegen und wich seinem warmen Blick rasch aus, sah hinüber zu dem Durchgang zur Eingangshalle. „Ich… ich glaub’, ich brauch' jetzt erst einmal was zu trinken“, meinte sie. „Haben die da vorhin nicht Getränke ausgegeben?“
Er nickte. „Und dort hinten, in dem anderen Saal, läuft ein Kellner mit leckeren Häppchen herum.“
Sie sahen sich kurz schmunzelnd an und brauchten kein weiteres Wort mehr zu verlieren, um sich zu verständigen. Lisa machte sich auf den Weg zurück zur Eingangshalle und Nick nahm die Verfolgung des Kellners auf. Dieser Abend schien sich wider Erwarten positiv zu entwickeln. Das dachte Nick zumindest, bis zu dem Moment, in dem er beinahe in Patty hineinrannte. Er stoppte gerade noch rechtzeitig ab, als sie sich umwandte und damit die Lücke in der Menge von Menschen schloss, durch die er sich gerade hatte zwängen wollen. Ihre braunen Augen leuchteten erfreut auf und ihre Lippen verzogen sich zu diesem lieblichen Lächeln, mit dem sie ihn früher immer hatte einwickeln können. Auch jetzt blieb es nicht ohne Wirkung auf ihn, sorgte zumindest dafür, dass er ihr Lächeln erwiderte, obwohl ihm gar nicht danach war.
„Du bist ja wirklich da!“ lachte sie und musterte ihn kurz, so wie er es ganz automatisch auch bei ihr tat. Ihren Hang zu etwas spießigen Blümchenkleidern hatte sie noch nicht verloren. Dennoch musste er zugeben, dass sie auf ihre ganz eigene, natürliche Weise recht hübsch aussah. Sie hatte das rotbraune Haar hochgesteckt, sodass ihr zarter, heller Hals noch mehr betont wurde, hatte sich wie sonst auch sehr dezent geschminkt, trug aber dieses Mal sogar einen Lippenstift, um ihre vollen Lippen noch stärker hervorzuheben. Und dennoch… irgendwie fühlte er sich nicht mehr so wirklich von ihr angezogen, fühlte nicht mehr dieses schmerzhafte Sehnen nach ihrer Nähe in seiner Brust, wenn er in ihre fröhlich funkelnden Augen blickte.
„Ich hätte nicht gedacht, dass du hier auftauchst“, fuhr sie nun fort. „Ich weiß doch, dass Moderne Kunst nicht so wirklich deins ist und Jasper und du… naja, dazu muss man ja nichts sagen…“ Sie lachte, doch Nick brachte nicht mehr als ein angedeutetes Lächeln zustande. Und selbst das hatte keine Chance,
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