Three-Night-Stand (German Edition)
glatt, ganz darauf bedacht, nach außen hin weiter seine heiße Affäre zu mimen. „Genauso, wie ich weiß, dass Liam die Gerüchteküche bei TFP ohnehin schon zum Kochen gebracht hat.“ Sie legte ihre Arme um seinen Nacken und sah ihm so tief in die Augen, dass ihm auf einmal ziemlich heiß wurde. Da war so ein seltsames Funkeln in dem dunklen Blau ihrer Augen und Nicks Arme schlossen sich ganz automatisch um ihre schmale Taille. „Tja, mein Ruf ist für immer ruiniert“, setzte sie lasziv lächelnd hinzu und dann war ihr Gesicht auf einmal ganz nah, kurz bevor sie nun selbst sanft ihre Lippen auf die seinen drückte. Warm, weich, verlockend…
Es hatte ein unschuldiger, kurzer Kuss werden sollen, ganz ähnlich wie der zuvor, das wusste Nick ganz genau. Doch wie konnte er das, wenn ihm diese zarte Berührung dieses Mal wie ein Stromstoß durch den ganzen Körper fuhr und die Ketten, die er innerlich um sein körperliches Sehnen nach dieser Frau gelegt hatte, mit einem einzigen Ruck in Stücke riss? Er küsste sie sofort zurück, drängend, hingebungsvoll, ließ den Kuss unangebracht intim werden, öffnete seine Lippen und ließ seine Zunge die ihre finden. Sie gab ihm sofort nach, klammerte sich fester an ihn und zeigte ihm auf diese Weise deutlich, dass auch sie für diesen Moment die Kontrolle über sich verloren hatte.
Kontrolle… Nick… Das ist ein gutes Stichwort. Du bist auf einer Vernissage, nicht auf einer Party mit der Möglichkeit, sich ungestört auf ein Zimmer zurückziehen zu können. Lisa schien sich ebenfalls daran zu erinnern, denn ihre Hände wanderten zu seiner Brust, drückten ihn von sich weg und halfen ihm so dabei, sich endlich wieder von diesen so verführerisch weichen Lippen zu lösen. Beide atmeten sehr viel rascher als zuvor, als sie sich verstohlen nach allen Seiten umsahen, erst jetzt die konsternierten Blick der Personen um sich herum bemerkten. Ja – eindeutig keine regelmäßigen Partygänger, die an den Anblick eines wild knutschenden Pärchens gewöhnt waren. Peinlich. Nicht dramatisch peinlich, aber zumindest peinlich genug, um sie beide dazu zu bringen, sich zumindest einen Schritt voneinander zu entfernen und den Blick lieber auf die leckeren Häppchen vor ihnen auf dem Tisch zu richten.
„Das sieht…“ Er hielt inne, weil seine Stimme so unangenehm krächzte, und räusperte sich, warf einen kurzen Blick auf Lisa, die sich verlegen auf die Unterlippe biss, damit jedoch auch nichts gegen ihr Grinsen ausrichten konnte.
„ … gut aus“, beendete sie seinen Satz und sah ihn flüchtig an. Beide mussten lachen. Himmel! Wie gern wollte er sie wieder in seine Arme ziehen und sie küssen. Oder besser noch, sie packen, über seine Schulter werfen und irgendwohin tragen, wo sie ungestört waren, um endlich zu tun, wonach sie sich beide so sehr sehnten… und was die ganze, momentan so wundervolle Arbeitsatmosphäre zwischen ihnen natürlich zerstören und alles nur wieder kompliziert und unangenehm machen würde. Herrgott! Wie konnte er nur darüber nachdenken ?! Das war doch Wahnsinn!
„Ah, da seid ihr ja!“
Nick zuckte beinahe zusammen, weil die Stimme direkt hinter ihm ertönte und sie alles andere als angenehm für seine Ohren war. Jasper. Ein fröhlicher Jasper, der Lisa – seiner ehemaligen Erzfeindin – tatsächlich ein strahlendes Lächeln schenkte, welches diese sofort erwiderte.
„Ich habe euch schon gesucht“, erklärte er. „Vor allem Sie, Lisa! Es hat sich nämlich gerade ergeben, dass ich ein wenig Zeit zu einem Pläuschchen unter Künstlern freimachen konnte.“
„Oh, das… das ist toll!“ gab Lisa zurück und Nick war sich sicher, dass niemand außer ihm ihr anmerkte, dass ihre Begeisterung über Jaspers Vorschlag nicht ganz echt war.
„Was halten Sie davon, wenn ich Sie persönlich durch die Ausstellung führe und wir uns dabei dann über die Bilder und eventuell auch ein paar andere Themen austauschen?“
„Würden Sie das wirklich für mich tun?“ fragte Lisa mit großen Augen und fasste sich dabei doch glatt ans Herz. Verdammt, war sie gut! An ihr war wahrhaftig eine Schauspielerin verlorengegangen.
Jasper lächelte sie sichtbar geschmeichelt an. „Ausnahmsweise“, gab er generös zurück und nickte hinüber zu dem ersten Kunstwerk, das in ihrer Nähe an der Wand hing. Lisa folgte dem Möchtegern-Künstler sofort, warf aber Nick noch einen Blick über ihre Schulter zu und zwinkerte. Dann widmete sie sich gespielt beeindruckt den
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